Rödermark: Nicht nur musikalisch eine Marke

Das wohl interessanteste Musikprojekt der Region hat erneut Großes vor. Das Endlisch Musigg-Orchester aus Rödermark steckt mitten in den Vorbereitungen für sein Märchenkonzert „Aus Tausendundeiner Nacht“. Rund 100 Mitwirkende nehmen sich mit viel Spaß eines durchaus ernsten Themas an.
Rödermark – Endlisch Musigg ist weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus eines der erfolgreichsten Ausbildungsorchester für Erwachsene, die Freude an der Musik haben und nicht schon von Kindesbeinen an in einem Orchester gespielt haben. Oder nach einer Pause wieder gemeinsam Musik machen wollen. Immer wieder hörte man in den frühen Jahren den Begriff Spätberufenen-Orchester.
Innovative Ideen wie die Konzertparty, Märchen-Musigg oder die digitale Märchen-Musigg@home sind zu Markenzeichen des Kultorchesters geworden. Seit September 2021 ist Endlisch Musigg selbst eine eingetragene Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt; der Name genießt also juristischen Schutz.
Endlisch Musigg ist ein Leuchtturmprojekt, das vom Deutschen Musikrat und Ursula von der Leyen für „Musikvermittlung“ und „Musizieren im Laien-Ensemble“ ausgezeichnet wurde. Das Orchester von der Landesregierung Hessen als Orchester mit Herz geehrt und ist Preisträger der Stiftung „Miteinander Leben“.
Am ersten Advent präsentieren die Endlisch Musigger wieder ein außergewöhnliches Konzert: Märchen „Aus Tausendundeiner Nacht“. Angesprochen sind Familien mit Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren, denen Musik, Bildung und die Nähe zu Theater und Oper wichtig sind. Das Konzert findet am Sonntag, 27. November, um 11 Uhr in der Kulturhalle statt und soll – sofern finanzierbar – pünktlich vor Weihnachten als Videostream zu haben sein.
Wer Endlisch Musigg kennt, weiß, dass an diesem Tag nicht nur knapp 50 Instrumentalisten auf der Bühne sitzen. Davor lässt eine große Kindergruppe ihre Schellenarmbänder rhythmisch rascheln. Kinder und Jugendliche der Ballettschule Sim Aktel aus Dietzenbach tanzen einzelne Szenen des Märchens, und Karikaturist Joël Keßler will mit seinen charakterstarken Illustrationen die Vorstellungskraft gerade des jüngsten Publikums anregen.
Schirmherrin ist die Erste Stadträtin Andrea Schülner, eine bekennende Musik- und Märchenfreundin: „Mein Exemplar von „Tausendundeine Nacht ist so zerfleddert, dass man es eigentlich nicht mehr lesen kann.“
In ihrem Märchen begeben sich die Musigger auf eine abenteuerliche Reise vom Orient bis ins ferne China. Sie treffen zwei junge Menschen, die ihre eigenen Ideale vertreten und sich gegen den Willen der Landesherrscher und Väter auflehnen. Zwei irrwitzige Geister greifen zu ausgeklügelten Tricks, um die beiden Seelenverwandten, die räumlich so weit voneinander beheimatet sind, zueinander zu bringen.
Als Schmankerl wollen die Musigger einen regionalen Bezug in die orientalische Romeo-und-Julia-Geschichte zaubern. Wird die Kuppelei gewinnen? Können Vorurteile überwunden werden? Die 100 Mitwirkenden nehmen sich mit Spaß eines ernsten Themas an.
Dass das Märchenkonzert kein x-beliebiges Konzert ist, zeigen die Sponsoren, die Dirigent Andreas Zöller und PR-Frau Simone König an Land gezogen haben: Fraport, Sparkasse Dieburg, Entega, Sparda-Bank und Inspector Systems aus Ober-Roden. Weitere Unterstützer sind willkommen.
Service: Der Eintritt zum Konzert in der Kulturhalle kostet 15 Euro für Erwachsene und fünf Euro für Kinder. Karten sind ab Mitte Oktober digital über endlischmusigg.de bzw. märchenmusigg.de erhältlich. (Michael Löw)
