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Drogeriemarkt: Verkehrsbelastung im Fokus

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Ober-Roden - Wie viel Verkehr bringt ein Drogeriemarkt ins Industriegebiet? Und vor allem: Welche Folgen hat das für die Firma Schmoll, einen der größten Arbeitgeber in Rödermark? Ein Gutachten soll innerhalb kürzester Zeit Klarheit bringen. Von Michael Löw

Halten die sich die Belastungen in Grenzen, gibt der Magistrat seinen Widerstand gegen eine Rossmann-Filiale in der Senefelderstraße auf. Bürgermeister Roland Kern griff in der ersten Magistratspressekonferenz nach der Sommerpause das Thema Rossmann auf. Erstmals sprach er vor Journalisten einen Aspekt an, der nach Ansicht des Magistrats bisher den Bau eines Drogeriemarktes an der Ecke von Senefelder- und Max-Planck-Straße verhindert hat. Dort hat der Maschinenbauer Schmoll seinen Hauptsitz. Mehr als 200 Mitarbeiter entwickeln und produzieren hochkomplexe Elektrotechnik für Leiterplatten-, Solar- und LED-Industrie. Zwischen 25 und 50 Lastwagen, darunter viele 40-Tonner, steuern das Werksgelände täglich an.

„Wir können es uns nicht leisten, diese Firmentätigkeit in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen“, sagte Kern. Dieser Konflikt sei allen Fraktionen bekannt gewesen, seit der Discounter Aldi am 14. März 2014 eine Bauvoranfrage für den Drogeriemarkt gestellt hat. Mögliche Störungen für die Firma Schmoll seien auch ein gewichtiger Grund gewesen, weshalb die Stadt dort weiteren großflächigen Einzelhandel ablehnt. Dieser Auffassung hatte sich Mitte Juni 2014 auch die Bauaufsicht des Kreises angeschlossen und Aldi eine Absage erteilt.

Dagegen legte Aldi Widerspruch ein. Nachdem der Kreis diesen Widerspruch zurück gewiesen hatte, kündigte Aldi eine Klage vorm Verwaltungsgericht Darmstadt an. Zugleich versicherte eine Firmensprecherin aber, man sei an einer einvernehmlichen Lösung interessiert. Aldis Argument: Mangels detaillierter Vorschriften lässt der Bebauungsplan in diesem Teil des Gewerbegebietes auch Einzelhandel zu.

Die Opposition warf dem Magistrat und der schwarz-grünen Parlamentsmehrheit daraufhin Verhinderungspolitik vor - ebenfalls ohne Hinweis auf mögliche Beeinträchtigungen für Schmoll. „Wir betreiben keine Verhinderung, sondern Steuerung“, konterte der Bürgermeister in der Pressekonferenz. Vor allem anderen müsse das Verkehrsthema abgearbeitet werden. Die Firma Aldi, die den Drogeriemarkt bauen und an Rossmann vermieten will, hat deshalb ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Daten werden bis Ende nächster Woche gesammelt, das Ergebnis soll bis zur Sitzung des Bauausschusses am 23. September vorliegen.

Parallel dazu wird an Kompromissen gebastelt. Bürgermeister Kern schlägt zum Beispiel vor, dass der neue Drogeriemarkt nur über den Aldi-Parkplatz in der Senefelderstraße angesteuert werden kann. Das brächte kaum zusätzliche Autos in die Max-Planck-Straße. Dann, so der Verwaltungschef, sei ein 650 Quadratmeter großer Drogeriemarkt auch „gebietsverträglich“. Mehr zum Thema gibt es hier.

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