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Rödermark: Partylöwen stressen den MTV

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Vor Kurzem erst hatte Hausmeister Michael Specht diesen Zaun repariert, nun haben ungebetene Besucher schon wieder ein großes Loch hineingerissen. Die MTV-Vorsitzende Renate Frank-Ulke überlegt jetzt, das Gelände einzuzäunen.
Vor Kurzem erst hatte Hausmeister Michael Specht diesen Zaun repariert, nun haben ungebetene Besucher schon wieder ein großes Loch hineingerissen. Die MTV-Vorsitzende Renate Frank-Ulke überlegt jetzt, das Gelände einzuzäunen. © Ziesecke

Von Säcken voller Müll bis zu grobem Vandalismus – dem MTV Urberach reicht’s. Das Angebot des Sportvereins in Rödemark, sein Gelände für Mitglieder auch außerhalb der Trainingszeiten offen zu lassen, wird seit Corona übel missbraucht. Nach den Erkenntnissen des Vorstandes von vereinsfremden Partylöwen. Jeden Montag stöhnt der Hausmeister Michael Specht unter der Last des Mülls, der einzusammeln ist, und unter dem gröbsten Unfug, der wieder auszubaden ist.

Rödermark - Der meiste Dreck und die fiesesten Vandalismusspuren finden sich nach den Wochenenden. „Auch während der Woche passiert so einiges, aber da ist das Gelände ja meist bis spät in den Abend belebt“, ist Specht einigermaßen gelassen. Doch montags, wenn der Hausmeister um 7 Uhr seinen Dienst antritt, damit rechtzeitig vor den ersten Vereinsgruppen alles einigermaßen in Ordnung ist, sieht es besonders schlimm aus. „Ich arbeite 30 Stunden pro Woche, und im Notfall spanne ich meinen Bruder mit ein. Aber es wird immer schlimmer.“

Das Traurige ist: Sowohl die MTV-Vorsitzende Renate Frank-Ulke als auch der Hausmeister haben Verständnis dafür, dass Jugendliche, aber auch Ältere, sich treffen wollen und keinen Ort dazu finden. „Drum haben wir ja auch für unsere Mitglieder geöffnet. Aber man kann doch seinen Müll danach wieder mitnehmen“, stellt Renate Frank-Ulke fest. Ihre Geduld ist am Ende.

Am vergangenen Wochenende war es vergleichsweise ruhig. Kein Wunder, da war „Orwischer Woigass’“, und die Rabauken waren anderweitig beschäftigt. „Aber es sind keineswegs nur Jugendliche“, sagt Renate Frank-Ulke. „Wenn ich hier vorbeikomme, stehen dicke Autos auf dem Parkplatz!“ Früher lief sie alleine hier regelmäßig ihre Kontrollgänge, doch seit sie von einer Gruppe äußerst dumm angemacht wurde, geht sie nur noch in Begleitung. Inzwischen hat sich im MTV eine Whatsapp-Gruppe gegründet, die das Gelände kontrolliert.

Dabei tut der Verein alles für ihn spontan Mögliche und einigermaßen Bezahlbare, die Lage zu entspannen. Unter anderem wurde eine ganze Reihe von Büschen und Bäumen gefällt, um dunkle Ecken zu vermeiden und einen besseren Überblick übers Gelände zu gewährleisten. Doch das reicht nicht. „Die weißen Bänke vom Tennisplatz bringe ich regelmäßig montags dorthin zurück. Sie werden über den Zaun vor die Beachhütte geholt oder sogar dort aufs Dach geworfen“, klagt Specht. Auch Tür und Fenster der Hütte sind inzwischen mit Holz vernagelt. Sie wurden eingeschlagen, um Bälle herauszuholen, die dann auf dem Beachvolleyball-Platz liegen. Neueste Freveltat: Der Zaun, den Hausmeister Specht erst repariert hatte, ist wieder aufgerissen worden.

„Sowohl diese Schäden wie auch die an der Hütte sind allerdings eine ganz andere Dimension als liegengelassene Pizzakartons oder Zigarettenkippen“, stellt Renate Frank-Ulke klar, auch wenn Letzteres fast übel ist.

Eine Lösung: Das ganze Gelände so zu umzäunen wie es das bisher nur zum Teil ist. „Aber das entspricht weder unserer Philosophie von Verein noch ist das finanziell derzeit zu leisten.“ In der Diskussion steht deshalb notfalls eine Spendenaktion unter Mitgliedern. Aber vielleicht geschieht ja ein Wunder und die Vandalen nehmen Vernunft an? (Christine Ziesecke)

Überall auf dem Gelände liegen die Reste der Partys verstreut.
Überall auf dem Gelände liegen die Reste der Partys verstreut. © -

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