Privater Konzertveranstalter bietet Auftritte mit Wohnzimmerflair

Zehn Jahre Red Rooster Rödermark – das heißt über 50 Konzerte zwischen Wohnzimmerflair und großer Bühne, zwischen Hoffen und Bangen, ob das wohl alles so klappt, und dem verwunderten Staunen, dass es tatsächlich schon zehn Jahre geklappt hat.
Urberach – Harry Beierer, der Organisator dieses mutigen Unternehmens, staunt wohl selber am meisten, obwohl auch nur er weiß, wie viel Arbeit hinter diesem kleinen Wunder steckt. „Man muss schon Steuerberater sein, um sich so eine Gesellschaftsform wie diese ,Unternehmensgesellschaft mit beschränkter Haftung‘ auszudenken statt einen Verein zu gründen“, staunte auch Landrat Oliver Quilling beim Geburtstagsfest in der Kelterscheune. Zuvor hatte Bürgermeister Roland Kern Red Rooster zu „einem starken Stück Rödermark“ erklärt.
Mit dabei war natürlich auch Biber Herrmann, der dieser meist im Wohnzimmertheater der Familie Nedelmann beheimateten Kleinkunstbühne nicht nur den Namen gegeben hat, sondern auch dieser Bühne dankbar ist: „Menschen wie du und Bühnen wie diese, ihr seid die Rettung der Kleinkunst, die längst danieder läge, wenn es keine Menschen wie Harry gäbe.“ Und er zitiert: „Es ist keine Kunst, vor 5000 Leuten zu spielen. Aber es ist eine große Kunst, vor 50 Leuten zu spielen, weil man jede einzelne Seele spürt…“
Er weiß, wovon er spricht – er erinnerte sich auch an ihr Kennenlernen: Biber Herrmann hatte vor Jahren einen Auftritt in Reinheim gehabt, und es waren nur sieben Gäste da – darunter auch Harry Beierer und zwei weitere Rödermärker. Das war wohl der Beginn einer großen Freundschaft.
Neben Biber Herrmann verzauberte vor allem das Harfe-, Gitarren und Gesangsduo Heartfeld Strings die vielen geladenen Geburtstagsgäste – allesamt Künstler, Sponsoren und Stammgäste – sowie nach einem leckeren Imbiss das Duo Paul Batto jun. und Ondra Kriz (Gitarre und Piano) als Haupt-Act.
In mehr als 50 Auftritten präsentierten sich bei Harry Beierer zahllose Künstler – aus der Region ebenso wie überall aus der Welt des Jazz, Blues und Soul; mal Spätmorgens zum Brunch etwa mit Ali Neander, mal spätabends, mal aus aktuellen Anlässen wie etwa den runden Geburtstagen von Keith Richards oder Mick Jagger, mal im Dinjerhof, mal in der Kelterscheune, aber immer mit adäquaten Künstlern und immer mit sehr viel eigener Begeisterung von Harry Beierer, die auch manchen Künstler hierher bringt, der sicher nicht unbedingt Rödermark in seiner Planung hatte.
Die Spontanität, die in diesem kleinen Unternehmen möglich ist, zeigt sich etwa beim nächsten Gast: Diane Ponzio, eine in Neuseeland lebende New Yorker Künstlerin mit sizilianischer Abstammung, wollte auf ihrem Weg die Region ein kleines Gastspiel geben, doch so kurzfristig waren alle gängigen Locations ausgebucht. Für Harry Beierer und Red RoosterRödermark kein Problem: Nun wird die faszinierende Mischung aus Pop, Folk und Jazz ganz spontan am Freitag, 10. Mai, um 20 Uhr im benachbarten Bistro Poitier am Häfnerplatz präsentiert – mit Bewirtung. Vorverkauf für 10 Euro im Bistro Poitier und im Kiosk Peters in der Bahnhofstraße 27; Reservierung über www.redroosterroedermark.de. (chz)