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„Jägerhaus“ soll Ortskern aufwerten: Stadt sucht Käufer

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Von: Michael Löw

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Die markante Klinkerfassade des „Jägerhauses“ soll erhalten bleiben, die Anbauten daneben könnten durchaus abgerissen werden.
Rödermark: Die markante Klinkerfassade des „Jägerhauses“ soll erhalten bleiben, die Anbauten daneben könnten durchaus abgerissen werden. © Michael Löw

Das „Jägerhaus“ in Rödermark sucht einen neuen Investor. Rund 1,5 Millionen Euro müsste dieser nach dem Kauf investieren, damit das Gebäude den Ortskern aufwertet.

Rödermark – Schrottimmobilie zum schnellen Weiterverkauf? Oder „Teil im großen Ortskernpuzzle“? 2012 lagen Welten zwischen den Einschätzungen der FDP Rödermark und von Bürgermeister Roland Kern zum „Jägerhaus“. Die Stadt hatte den auffälligen Klinkerbau südlich des Rathauses für 169 .000 Euro gekauft und überlegte, was sie mit ihm anfangen kann. Denn sie hatte zugegriffen, damit die Volksbank das „Jägerhaus“ nicht abreißt und das Grundstück zum Parkplatz ihrer Hauptzweigstelle macht.

Mittlerweile ist das „Jägerhaus“ im Zentrum von Rödermark-Ober-Roden kein Aufreger mehr. Im Gegenteil: Die Stadtverordnetenversammlung gab Bürgermeister Jörg Rotter einstimmig grünes Licht, es weiterzuverkaufen, damit es zum Teil des Ortskernpuzzles wird. Dieser Rolle kann es nur mit Investitionen von 1,5 Millionen Euro gerecht werden. So viel Geld hat die Stadt nicht. Rotter sucht einen Investor, der den Altbau entkernt, Anbauten abreißt, das Haus restauriert und die verklinkerte Fassade sowie die Giebelfronten erhält. Teile des Erdgeschosses könnten zur Gaststätte werden, der Rest zu Wohnungen. Der potenzielle Käufer braucht sowohl ein Nutzungskonzept und Geld als auch Herzblut. Denn zum Charakter eines aufgewerteten Rathausplatzes soll es ebenfalls passen.

Ober-Roden: „Jägerhaus“ ist in Rödermark kein Aufrger mehr

Das „Jägerhaus“ in Rödermark ist momentan eine Mischung aus Archäologie-Werkstatt und Lager. In einigen Räumen arbeitet die Stipendiatin Aika Diesch die archäologischen Funde von Professor Egon Schallmayer vom Ober-Röder Kirchhügel wissenschaftlich auf. Aus der Garage heraus verkauft ein Freundeskreis donnerstags beim „Rodaumarkt“ Wein – quasi die angedachte gastronomische Nutzung im Kleinformat.

Vorm „Jägerhaus“ wird an Markttagen schon lange Wein verkauft. Findet die Stadt den passenden Investor, könnte drinnen eine Weinstube eingerichtet werden.
Rödermarkt: Vorm „Jägerhaus“ wird an Markttagen schon lange Wein verkauft. Findet die Stadt den passenden Investor, könnte drinnen eine Weinstube eingerichtet werden. © Michael Löw

„Jägerhaus“ in Rödermark: „Für die Verwaltung ist es zu schade“

Rathaus-Filiale wird das „Jägerhaus“ in Rödermark definitiv nicht. „Für die Verwaltung ist es zu schade“, stellt Bürgermeister Rotter klar, dass diese Variante vom Tisch ist. Sie wurde ebenso diskutiert wie eine Kombination aus Archäologie-Werkstatt, Heimatmuseum und Stadtarchiv. Zumindest für eine Präsentation der geschichtsträchtigen Funde bleibt nach dem Beschluss des Parlaments Platz.

Der Rathausplatz soll weitgehend verkehrsberuhigt werden. Einfacher gesagt: Auf dem Abschnitt der Trinkbrunnenstraße zwischen der Einmündung in die Dieburger und dem Abzweig in die Rathausstraße sollen die Autos nicht nur an Markttagen verschwinden. Diese Maßnahme ist Teil des Förderprojektes „Stadtumbau“ und muss einerseits zum Verkehrskonzept inklusive des Kulturhallenvorplatzes passen.

Zum großen Ortskern-Puzzle gehören außerdem – unter dem Stichwort Umgestaltung Kulturhallenplatz – Abriss oder Umbau des alten Feuerwehrhauses und des „Seitzhauses“ an der Einfahrt zur Kulturhalle und Umzug der städtischen Jugendabteilung vom Feuerwehrhaus in ein anderes Gebäude. Das hatte die schwarz-grüne Koalition schon vor Jahren beschlossen, die Umsetzung lässt aber auf sich warten. (Michael Löw)

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