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Rotlicht-Ärger an der B459: Verkehrsrowdys ängstigen Anwohner

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Von: Bernhard Pelka

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„Muss erst etwas passieren?“ Diese Frage steht jetzt in Rödermark im Raum. Eine Gefahrenstelle an der B459 sorgt dort für Kritik.

Rödermark – Anwohner der Wingertstraße in Rödermark-Waldacker (Kreis Offenbach) fühlen sich mit ihren Verkehrsproblemen rund um Rotlichtsünder und Schnellfahrer auf der Bundesstraße 459 vor der eigenen Haustür von der Stadt im Stich gelassen. Mehrfach habe man über den Mängelmelder auf der städtischen Internetseite Kontakt zur Stadtverwaltung gesucht.

„Das interessiert dort aber nicht die Socke. Keiner übernimmt Verantwortung“, schimpft Michael Elger aus der Wingertstraße. Zum Ortstermin mit unserer Zeitung sind auch Sarah Humml mit ihren zwei Kindern, Blanka Vodanovic, Hamid Nurzay und weitere Anlieger gekommen. Sie eint die Sorge um die Sicherheit von Fußgängern, weil Schnellfahrer auf der Bundesstraße, in die die Wingertstraße mündet, „machen, was sie wollen“.

Rödermark: Blitzer an der B459 ist ein Witz

Zwar gebe es unweit der Wingertstraße an der B459 eine Bedarfsampel für Fußgänger. Die werde aber regelmäßig bei Rot überfahren. „Wenn ich dort mit meinen Kindern stehe, warten wir immer ganz bewusst, bis die Autos auch wirklich stehen. Ich habe es schon erlebt, dass manche im letzten Moment noch drüberrasen – da hatten wir schon Grün“, erzählt Sarah Humml aus schlechter Erfahrung. Grund des Übels sei, dass – von Ober-Roden kommend – zu schnell gefahren werde. Das Ortsschild gebiete zwar Tempo 50. „Die Bundesstraße ist hier aber noch richtig breit, da hält sich fast keiner dran. Da ändert auch die Mittelinsel nichts dran.“ 350 Meter nach der Ampel stehe zwar ein stationärer Tempoblitzer. „Bis dahin wird aber gerast. Die wissen genau, wo der Blitzer steht. Der ist ein Witz“, reklamiert Michael Elger.

Anwohner wie Michael Elger (Mitte) fürchten um die Sicherheit an der B 459 und der Wingertstraße. „Muss erst etwas passieren, bevor man tätig wird“, fragen sie besorgt?
Anwohner wie Michael Elger (Mitte) fürchten um die Sicherheit an der B 459 und der Wingertstraße. „Muss erst etwas passieren, bevor man tätig wird“, fragen sie besorgt? © pelka

Zwar habe die Stadt Rödermark zwischendurch auch mobile Tempomessungen gemacht. „Die waren aber zu den falschen Tageszeiten. Außerdem hat man den Blitzer schon von weitem gesehen oder Autofahrer haben andere gewarnt“, schildert Elger seine Beobachtungen. „Das war alles für die Füße.“ In Fahrtrichtung Ober-Roden sei die Situation nicht besser. Dort stehe kurz nach Ortsende Waldacker ein Tempo-70-Schild. Das ermuntere Autofahrer geradezu, schon vor der Ampel weit vor dem Schild kräftig Gas zu geben. Der Standort des Tempo-70-Schildes sei mithin schlecht gewählt. Es sei an der Ecke zwar noch nichts passiert. generell sei die gesamte Situation aber auch für die Buskunden an den beiden Haltestellen unweit der Ampel gefährlich.

Anwohner Hamid Nurzay spricht aus, was sich auch seine Nachbarn wünschen: „Wir wollen an der Einmündung Wingertstraße /B459 einen Kreisel. Dann müssten alle langsamer fahren. Außerdem könnten wir uns von der Wingertstraße her besser in den fließenden Verkehr einfädeln.“ An dieser Ecke stehe man oft minutenlang und müsse warten.

Gefahrenstelle an der B459 in Rödermark: Verständnis, aber keine Lösung

Artur Singer, Leiter der Straßenverkehrsbehörde, versteht die Sorgen, kann den Anwohnern aber kaum Hoffnung auf Besserung machen, auch wenn der Behörde die Rotlichtverstöße und Tempoüberschreitungen bekannt seien. Im Gespräch mit unserer Zeitung verweist er auf die Zuständigkeit des Landesstraßenbaumanagements Hessen Mobil, da es sich um eine Bundesstraße handele. Änderungen lägen in dessen Hand und seien fraglich, da es sich trotz der Verstöße nicht um eine Unfallhäufigkeitsstelle handele. Bisher sei nichts passiert.

Einen Kreisel hält Singer für „wenig sinnvoll, auch wenn ich das nicht zu entscheiden habe“. Kreisel würden dort gebaut, „wo wir aus allen Einmündungen gleich viel Verkehr haben“. An der beschriebenen Örtlichkeit sei aber rechts ein Feldweg und links die Wingertstraße als reine Anwohnerstraße. Und das Tempo-70-Schild? Kann man das versetzen? Singer sagt, auch das entscheide nicht die Stadt. Es sei aber ratsam, es dort zu belassen. „Sonst sind an dieser Stelle rein rechtlich sogar 100 km/h erlaubt.“ (Bernhard Pelka)

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