Rödermark: Sogar ein Zehn-Mark-Schein landet in der Sammelbüchse

Müde, aber stolz auf ihre Arbeit waren die Sternsinger in Rödermark-Ober-Roden. 24 Kinder waren mit einer Liste in der Hand von Adresse zu Adresse gepilgert und hatten den Bewohnern ihre Wünsche, ihre Lieder und den Sternsinger-Segen vorbei gebracht. Eigentlich waren es viel zu wenige Kinder, die nach den Jahren der Beschränkungen mitmachten.
Doch die kleinen Königinnen und Könige wurden durch große ergänzt: Von den zwölf Betreuern machte sich ebenfalls eine Gruppe auf den Weg, um die angemeldeten Besuchswünsche alle erfüllen zu können. Schließlich waren das allein knapp 200 Namen. Dazu kommen viele Bürger, die die Sternsinger spontan hereinbitten („Ich hatte vergessen, mich anzumelden.“).
Das Wetter war bestens geeignet, sodass zumindest keiner der hohen Besucher aus dem Morgenland frieren musste. Nur die Wege sind oft weit, auch wenn neben Alfons Gotta noch einige Vätern mit ihren Autos unentwegt Bollerwagen voller Materialien sowie Kinder durch die Gegend chauffierten. Dennoch waren nach langen Stunden des Laufens ab der morgendlichen kurzen Aussendungsandacht schon anstrengend und die Gruppen waren froh, als sie nachmittags voll beladen mit den Schätzen im Forum St. Nazarius ankamen. Süßigkeiten zuhauf und gut gefüllte Spendenbüchsen, die Kindern in Not zugutekommen – in diesem Jahr schwerpunktmäßig in Indonesien – waren der Lohn für ihre Wege.
Im Forum St. Nazarius versammelten sich ab Mittag mehrere Ehemalige wie etwa die frühere Aktionschefin Wilma Gotta und ihre Nachfolgerin Jana Hitzel und erwarteten die Rückkehrer. Während in St. Gallus die Gaben erst am Sonntag verteilt wurden, gab"s das große Aufteilen in Ober-Roden schon am Samstagabend. Nach dem sonntäglichen Gottesdienst erwartete die Sternsinger das gemeinsame Pizza-Essen und das „Schlachten“ des großen Schokoladen-Nikolauses, den sie traditionell im Haus Morija als Dankeschön bekommen. Damit tröstete sich einer der kleinen Könige, der beim Erzählen des sonntäglichen Ablaufs stöhnte: „Was? Schon wieder Gottesdienst?“
Die anderen Leckereien sind allerdings alle Jahre zu viel des Guten für die Kinder, die sich ihre Lieblingsnaschereien heraussuchen dürfen. Der große Rest wird an den ökumenischen Rödermärker Brotkorb und an „Lebensmittel & mehr“ des Roten Kreuzes weitergegeben.
Eine Besonderheit war zu vermerken: Sogar ein Zehn-Mark-Schein war in die Spendenkasse gewandert; die Kinder jedenfalls kannten diese Währung nicht mehr.
Spendenkonto: Wer gerne noch nachträglich etwas Gutes tun möchte, kann dies unter Stichwort Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger’ an die Pax-Bank, IBAN DE95 3706 0193 0000 0010 31 tun. (Christine Ziesecke)
