Rödermark: Stabwechsel nach 35 Jahren

Viele der in Rödermark und Umgebung getragenen Brillen und Kontaktlinsen sind bei Hubert Schallmayer gekauft worden. Der Augenoptikermeister eröffnete vor ziemlich genau 35 Jahren sein Geschäft auf der Urberacher Hauptstraße. In Kürze gibt es bei Optik Schallmayer einen Inhaberwechsel: Zum 1. Januar übernimmt Schallmayers langjährige Mitarbeiterin Ilka Steibert das Geschäft.
Rödermark - „Es hat Spaß gemacht. Es gibt viele Kunden, die uns die 35 Jahre lang begleitet haben“, blickt Hubert Schallmayer zurück. Den Schritt in die Selbstständigkeit wagte der heute 65-Jährige am 20. Dezember 1986. „Ich kann mich gut an meinen ersten Kunden erinnern.“ Sein Brillen verkaufte Schallmayer damals in der Konrad-Adenauer-Straße 13, aus Platzgründen zog er 1994 ein paar Meter weiter in die Hausnummer 19 um. Zu tun gab es vom ersten Tag an reichlich. Hubert Schallmayer erinnert sich an einen Kollegen, den er von der Kölner Fachschule für Augenoptik her kannte und zur Eröffnung eingeladen hatte. Eigentlich wollte der Mann nur gute Wünsche überbringen. Als er dann aber den vollen Laden sah, half er ohne zu zögern beim Verkauf mit.
„Es war für mich immer wichtig, bei aller Geschäftigkeit Mensch zu bleiben“, macht Hubert Schallmayer deutlich, dass der Profit nicht alles ist; den Kontakt zu Kunden kann man mit Geld nicht aufwiegen. In der Anfangszeit arbeitete Schallmayer mit seiner Frau Heike alleine, bald kamen weitere Mitarbeiter hinzu. Einige legten später die Meisterprüfung ab und wählten dann teilweise ebenfalls den Weg in die Selbstständigkeit. Aktuell sind im Betrieb vier Personen in Vollzeit beschäftigt.
Ilka Steibert ist seit fünf Jahren als Augenoptikermeisterin bei Hubert Schallmayer angestellt. Nun übernimmt sie das Geschäft. „Die Vorfreude ist auf jeden Fall groß, es ist aber auch etwas Aufregung dabei“, meint Steibert, die nach 31 Berufsjahren ebenfalls über eine große Erfahrung verfügt. Optik Schallmayer sieht der bisherige Inhaber bei seiner Nachfolgerin in den besten Händen. „Ich hoffe, dass unsere Kunden dem Geschäft die Treue halten und meiner Nachfolgerin genau das Vertrauen schenken, wie sie es mir entgegengebracht haben“, wünscht Hubert Schallmayer seiner Nachfolgerin Erfolg und viele zufriedene Kunden. Persönliche, kompetente Beratung, guter Service und ein kreatives Sortiment seien gewährleistet. Ganz verabschiedet sich Hubert Schallmayer übrigens nicht in den Ruhestand. Er wird weiterhin zeitweise im Betrieb mitarbeiten.
Gegenüber seiner Anfangszeit hat sich im Beruf einiges verändert. „Was mir ein bisschen leid tut, ist, dass das Handwerkliche etwas in all den Jahren zurückgedrängt worden ist.“ Früher gab es noch mehr Reparaturen oder Anfertigungen, die in Auftrag gegeben wurden. Weiterhin hat Optik Schallmayer aber die Werkstatt im Haus, in der etwa die Brillen endgefertigt werden.
Der Ober-Röder Hubert Schallmayer hatte in den 35 Jahren seiner Selbstständigkeit sein Geschäft immer an der Urberacher Hauptstraße. Früher gab es im Ortskern noch ein paar Läden mehr. „Es wäre natürlich schöner, wenn noch mehr Geschäfte da wären. Wir leben aber nicht von der Laufkundschaft. Unsere Kunden kommen gezielt zu uns“, hat sich der Rückgang von Gewerbetreibenden im Ortskern zumindest auf den Augenoptikerbetrieb nicht negativ ausgewirkt. (Sascha Eyssen)