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Rödermark: Viel praktischer als jeder Kinderwagen

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Von: Bernhard Pelka

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Sogar U-Boot-Besuche sind möglich, wenn ein Baby im Tuch getragen wird.
Rödermark: Sogar U-Boot-Besuche sind möglich, wenn ein Baby im Tuch getragen wird. © privat

Der Kinderwagen ist nach Ansicht von Ivana Springstein mega-out. Die dreifache Mutter aus Rödermark schwört auf den Säuglings-Transport im Tragetuch.

Rödermark „Als mein zweites Kind zur Welt kam, stellte ich fest, dass zwei Hände einfach nicht genug für zwei Kinder sind. Deshalb wurde meine Tochter viel getragen, und es war nicht nur praktisch, sondern auch so schön“, erzählt sie. Nach der zweiten Elternzeit wollte sie ihre Erfahrungen weitergeben und hat 2017 eine Qualifizierung zur Trageberaterin absolviert. 2018 machte das dritte Kind die Familie komplett. Wir sprachen mit Ivana Springstein übers Tragen von Kleinkindern.

Was sind die Vorzüge eines Tragetuchs?

Ein gutes Tragetuch kann man die ganze Tragezeit nutzen, denn das Tragetuch passt sich perfekt an das Baby an, egal ob die Eltern ein Neugeborenes, oder ein älteres Kind tragen möchten. Damit sind die Anschaffungskosten auch deutlich günstiger als ein Kinderwagen. Es fördert zudem die Bindung zwischen Eltern und Baby, denn man kann schneller die Bedürfnisse des Babys erkennen und darauf eingehen. Zudem hat man Hände frei, um sich besser um älteres Geschwisterchen zu kümmern, zu frühstücken und viel mehr, damit der Alltag mit Baby einfacher wird.

Und was bringt"s der Familie?

Familien, die ihr Baby tragen sind deutlich flexibler, kommen überall hin – egal ob enger Fahrstuhl, steiniger Waldweg oder sandiger Strand. Wir waren sogar mit einer Tragehilfe in einem U-Boot. Das wäre mit einem Kinderwagen nicht möglich.

Was sind die häufigsten Fehler beim Umgang mit einem Tragetuch?

Der größte Fehler, den man machen kann? Aus Angst vor Fehlern gar nicht zu tragen! Alles andere kann man mit etwas Geduld lernen.

Muss man besonders geschickt sein, um die Technik zu meistern. Und wie schnell hat man sie drauf?

Meine Kurse dauern zwei Stunden, man bekommt es also recht schnell hin. Ich fange immer mit etwas allgemeiner Theorie zur Entwicklung der Babys an, zur Anatomie und was sonst noch zu berücksichtigen ist wie zum Beispiel die passende Kleidung im Herbst oder Winter. Danach stelle ich die bekanntesten Tragemöglichkeiten vor, und wir üben zusammen mit Tragepuppen oder direkt mit Baby unter meiner Aufsicht. Zwischendurch werden Fragen der Teilnehmer beantwortet. Am Ende wundern sich viele Eltern, dass das Binden ja gar nicht schwer ist und auch im Alltag zu meistern ist. Und für die Eltern, die eine Alternative suchen, habe ich viele verschiedenen Tragehilfen mit Schnalle im Sortiment und immer dabei.

Wie merken Eltern, dass sie etwas falsch machen beim Umgang mit dem Tuch?

Es gibt paar Punkte, an denen man überprüfen kann, ob das Baby richtig eingebunden ist: freie Atemwege des Babys, gut gestützter Rücken und das Köpfchen, Spreiz-Anhock-Position, die eine gesunde Entwicklung der Hüfte unterstützt. All diese Punkte werden bei meinen Kursen erklärt und gezeigt.

Die Fragen stellte Bernhard Pelka.

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