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Viele gute Gaben für den Brotkorb

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Gemeindepädagogin Mairine Luttrell (rechts) schlüpfte in die Rolle der Gans Gundula, die den Kindern erzählte, wie sich der Heilige Martin in ihrem Stall versteckt hatte.
Gemeindepädagogin Mairine Luttrell (rechts) schlüpfte in die Rolle der Gans Gundula, die den Kindern erzählte, wie sich der Heilige Martin in ihrem Stall versteckt hatte. © Ziesecke

Statt Pferd und Feuer diesmal St. Martin in sieben Stationen. In Corona-Zeiten bieten die Kirchengemeinden abwechslungsreiche Alternativen zum traditionellen Martinsumzug an.

Ober-Roden – Es fehlte Sankt Martin auf seinem Ross, das mit ihm durch die engen Ober-Röder und Urberacher Gassen zog, und es fehlte das Meer der bunten Laternen, die unruhig schwankend dem Pferd folgen. Es fehlten die Feuer im Nazarius-Kirchgarten und vor St. Gallus und die leuchtenden Augen der Kinder. Auf das alles musste noch einmal verzichtet. Statt dessen hatte Gemeindereferentin Tanja Bechtloff mit einem Team des Kindergartens St. Gallus und mit einem Ehrenamtlichenteam aus Ober-Röder Frauen aber in beiden Kirchen einen Stationen-Weg erarbeitet, der den Kindern das Leben und Wirken des Heiligen nahebringen sollte.

Eingeladen waren vor allem Kindergartenkinder und die ersten beiden Klassen der Grundschulen. Auf sie warteten sieben Stationen, die sich im Hauptschiff aneinanderreihten. Beginnend mit einer kleinen Bilderschau über das Leben des Heiligen Martin, begleitet von Erklärungen und Rückfragen an die kleinen Zuhörer. Das Teilen war schließlich die zentrale Aussage.

An der nächsten Station wurde überlegt, gemalt und geschrieben, was man selbst heutzutage teilen kann. Ein großer Korb im Zentrum der Kirche lud zum Teilen ein. Dort konnten Kinder und Eltern ihre mitgebrachten Gaben zugunsten des Rödermärker Brotkorbes abgeben.

Das Symbol der Gans wurde am nächsten Treffpunkt aufgegriffen und mit Papier, Schere und Kleber umgesetzt, ehe es – in Ober-Roden zumindest – weiterging zum Herzstück des Rundgangs, der Statue des Heiligen Martin, wo die Kinder Kerzen entzünden und ihm zu Füßen aufstellen konnten.

Die Runde endete – wie nicht anders zu erwarten – mit einer Tüte, gefüllt mit einem Martinsbrötchen. Das konnte zuhause beim gemeinsamen Rückblick auf den Tag verspeist werden.

Am Vortag schon, um die anderen Aktionen nicht zu behindern, trafen sich Kinder mit ihren Familien vor der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche. Von Gemeindepädagogin Mairine Luttrell unterstützt, erzählte Gans Gundula, wie es Martin von Tours erging, als er sich vor seiner Bischofswahl bei ihnen im Gänsestall verstecken wollte.

Sie fühlten sich geehrt, doch im entscheidenden Moment, so erzählte Gundula, „konnte ich meine Klappe nicht halten“ – und die Gänse verrieten den später heilig gesprochenen, wenn auch zu dessen Gunsten.

Der kleine Laternenumzug rund um die Kirche war stimmungsvoll wie immer, auch wenn meist Mama und Papa die leuchtenden kleinen Kunstwerke tragen mussten. Zurück vom Zug, erwarteten Jung und Alt unter Posaunenklängen ein kleines Feuer sowie Brezeln und Getränke. Gemeinsam bleibt allen Aktionen, dass die Menschen darauf hoffen, nächstes Jahr wieder gemeinsam in langen bunten Reihen durch die Ortsteile ziehen zu können.

Von Christine Ziesecke

Als letzte der sieben Stationen gab’s für die Kinder Martinsbrötchen, die sie zuhause essen konnten.
Als letzte der sieben Stationen gab’s für die Kinder Martinsbrötchen, die sie zuhause essen konnten. © Ziesecke
Dem Heiligen Martin nacheifern und die Gaben teilen: Alles, was die Kinder mitgebracht hatten, kommt dem Rödermärker Brotkorb zugute.
Dem Heiligen Martin nacheifern und die Gaben teilen: Alles, was die Kinder mitgebracht hatten, kommt dem Rödermärker Brotkorb zugute. © Ziesecke

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