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Rödermark: Von Baustelle zu Baustelle

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Auf einem Umzugskarton erläuterte Bürgermeister Jörg Rotter Notwendiges und Wünschenswertes zur Umgestaltung des Ortskerns Ober-Roden.
Auf einem Umzugskarton erläuterte Bürgermeister Jörg Rotter Notwendiges und Wünschenswertes zur Umgestaltung des Ortskerns Ober-Roden. © Ziesecke

Die Umgestaltung des „Fränkischen Rundlings“ in Rödermark/Ober-Roden ist zentrales Thema beim traditionellen Laternenrundgang. Gut 60 Menschen ziehen auf Einladung der Initiative IGOR durch Ober-Rodens Mitte.

Rödermark – Historisch geprägt war lange Zeit die Laternenwanderung, zu der IGOR, die 2011 von Hausbesitzern gegründete Interessengemeinschaft für einen lebenswerten Ortskern Ober-Roden, zwischen den Jahren einlädt. Doch am Mittwochabend ging es mehr um den mittlerweile in Gang gekommenen Stadtumbau im „Fränkischen Rundling“. Den Stand der Dinge erklärte Bürgermeister Jörg Rotter gut 60 Menschen, die sich Ernst Schäck und Arno Mieth von IGOR angeschlossen hatten.

Vor fünf Jahren hatten sich Bürger zusammengefunden, um rund 40 Vorschläge zu ihrem Ortskern zu machen, und hatten dank einer präzisen und weitblickenden Ausarbeitung der Stadt Landes- und Bundeszuschüsse in Millionenhöhe zur Aufwertung von Alt-Ober-Roden gesichert. Gefördert werden – im besten Fall – zwei Drittel jeder Maßnahme.

„Ohne euch hätte die Stadt überhaupt nicht die Chance gehabt, einen qualifizierten Antrag für Fördermittel zu stellen“, schmeichelte der Bürgermeister den zumeist hier wohnenden Laternenwanderern, ehe er zum gegenwärtigen Stand der Maßnahmen berichtete.

Die ersten Arbeiten befinden sich derzeit im Abschluss oder werden Anfang 2023 angegangen – an fünf Stellen. Rotter betonte mehrfach, wie unwägbar in der Wirtschafts- und Handwerkersituation die Ausführung sei. Die Planung etwa vom Rathausplatz bis hin zur Kulturhalle (der sogenannte „Masterplan funktionaler Ortskern“) sieht zum Beispiel die Eröffnung einer Gaststätte im und am „Jägerhaus“ vor, das grundsätzlich erhalten werden soll. In die Überlegungen mit einbezogen werden auch das nur wenige Meter entfernte „Seitzhaus“ und das daran angrenzende „Müllerhaus“, dessen Nutzung aber bislang noch nicht spruchreif ist.

Die angedachte autofreie Zone rund um Bücherturm und altes Feuerwehrhaus kostet Parkplätze, was vor allem der Volksbank wehtut. Rotter: „Dieser Platz hier hat nur dann einen Sinn, wenn die anliegenden Häuser erhalten bleiben!“ Geplant ist eine verbreiterte Sichtachse zwischen Rathausplatz und Kulturhalle sowie eine Einbeziehung in die Baumaßnahmen. Zur Frage nach dem Zeitraum kam die ehrliche Antwort: „Ich weiß momentan nicht, wie sich der Baubereich entwickelt. Wir können zur Zeit vor allem keine Preise kalkulieren.“

Ein Halt in der Dockendorffstraße führte zum nächsten Problempunkt: die Pflasterung, die immer noch nicht bis in den letzten Winkel erledigt ist und durch Materialschäden verzögert wurde. „Wir haben eine Hängepartie von zwei bis drei Wochen; die Fertigstellung war Anfang Dezember geplant“, räumte Rotter ein. Vorm Haus Glockengasse 19 wurde über die von Laternenwanderern gewünschte Freilegung des Fachwerks diskutiert, um die Fassaden wieder stimmig zu machen.

In der verlängerten Pfarrgasse gab Bürgermeister Rotter bekannt, dass die Bodengestaltung mit dem gleichen Pflaster wie in der Dockendorffstraße nicht wie ursprünglich geplant von der Pfarrgasse ausgehend Richtung Rathausstraße erfolgt, sondern umgekehrt vorgegangen wird.

Der Rundgang führte weiter in die Heitkämperstraße, die durch den Wegfall der Mauer zwischen Kindergarten und Kirchgarten offener werden soll. Parkplätze werden auch dort wegfallen. „Doch ich habe schon mit Herrn Eifler gesprochen: Der Chef der Bäckerei begrüßt es auch, dass stattdessen die Lebensqualität steigt“, verkündete Rotter. Der Platzcharakter soll erhalten bleiben, aber ausgeweitet und mit einem anderen Schwerpunkt gestaltet werden, etwa auch durch eine Versetzung der dort stehenden Linde.

Außer kurzen inhaltlichen Rückfragen wurden die Informationen von den Laternenwanderern ohne Widerspruch aufgenommen. Wer jetzt lebhafte Diskussionen über die doch mit manchen Einschränkungen verbundenen Arbeiten erwartet hatte, der irrte. Noch lag der weihnachtliche Friede über den Ober-Rödern, der selbst beim Punsch vorm Forum St. Nazarius nur zu vergnüglichem Geplauder führte. (Christine Ziesecke)

Am Rathausplatz startete die Laternenwanderung, die räumlich kurz, aber inhaltlich sehr konzentriert war.
Am Rathausplatz startete die Laternenwanderung, die räumlich kurz, aber inhaltlich sehr konzentriert war. © -

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