„Abgesetzte Ortsteile“ zu klein zum Einkaufen?
Waldacker - Die Vor-Ort-Versorgung der rund 2800 Waldackerer beschränkt sich weitgehend auf Backwaren, Coffee to go und ein begrenztes, aber teures Tankstellensortiment.
Ein möglicher Umzug des Rewe-Marktes von der Kapellen- in die Mainzer Straße schränkt das Angebot angeblich noch weiter ein. Die Quartiersgruppe hat fast 500 Unterschriften gesammelt, die sie Bürgermeister Roland Kern übergeben will. Sie kritisiert, dass Magistrat und Stadtverordnetenversammlung einen Standortwechsel auf die andere Seite der Kapellenstraße nicht als Alternative in Betracht ziehen.
Die FDP hat sich in einer Anfrage an den Magistrat über die Nahversorgung in Waldacker erkundigt. Die Liberalen wollten wissen, wie die Chancen für einen Wochenmarkt in den „abgesetzten Ortsteilen“ stehen. So definiert das aktuelle Einzelhandelskonzept Waldacker, Messenhausen und die Bulau.
Die Antwort macht wenig Hoffnung. Nach Ansicht des Magistrats sind fünf Händler das Minimum, ab dem ein Wochenmarkt wirtschaftlich ist. Die seien nicht in Sicht. Außerdem fehle in Waldacker ein ausreichend großer, befahrbarer Platz mit Strom- und Wasseranschluss.
Laut Magistrat ist momentan ein mobiler Händler in Waldacker unterwegs. Er offeriere ein Vollsortiment mit frischen, regionalen Produkten aus der Rhön.
Die FDP hatte außerdem gefragt, ob es Planungen oder Gespräche für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes gibt - sozusagen einen Nachfolger für den vor mehr als zehn Jahren geschlossenen Spar-Markt. Auch hier verweist der Magistrat auf das Einzelhandelskonzept: Demzufolge ist Waldacker tatsächlich unterversorgt, doch die Einwohnerzahl sei zu gering für erfolgreiche Geschäfte. Zudem rät das Gutachten, die Nahversorgung auf Ober-Roden und Urberach zu konzentrieren. (lö)