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Mit dem Rad durch den Kreis Offenbach: Das sind die Varianten für neuen Radschnellweg

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Von: Michael Löw

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Im Kreis Offenbach wird über einen neuen Radschnellweg diskutiert. Die Trasse soll von Eppertshausen über Rödermark nach Dietzenbach führen.

Rödermark - Ein Radschnellweg soll Ober-Roden nach Eppertshausen im Süden und nach Dietzenbach im Norden des Landkreises Offenbach verbinden. Die Strecke einer solchen Direktverbindung ist möglichst auto- und kreuzungsarm, damit auch flotte Radler sicher unterwegs sind, und bietet Anschlüsse ans überregionale Netz. Diese Ideallösung lässt sich in Rödermark nur bedingt umsetzen. Diskussionen zu einem solchen Radschnellweg gibt es im Kreis Offenbach auch in Dreieich seit mehreren Monaten.

Die Stadt Rödermark hat prüfen lassen, welche Trassen infrage kommen. Eine Machbarkeitsstudie untersuchte und bewertete drei Korridore. Ein Radschnellweg ist mehr als nur ein Fahrradweg und kommt Pendlern, Schülern und anderen Menschen zugute, die Wege wie Einkäufe mit dem Rad erledigen wollen. Der Bedarf ist da. Die Studie erwartet pro Tag bis zu 2 400 Nutzer für die Strecke zwischen Rödermark und Dietzenbach und sogar bis 3 200 Nutzer zwischen Rödermark und Eppertshausen.

Radschnellweg in Rödermark (Kreis Offenbach): Mehr als nur ein Fahrradweg

Vertreter von AL/Grüne und SPD erkundeten diverse Varianten mit dem Rad – und kommen zu anderen Einschätzungen als das Planungsbüro. Das schlägt vor, den Radverkehr auf der im Plan rot markierten Linie über Waldacker zu leiten.

Der geplante Radschnellweg von Eppertshausen über Ober-Roden nach Dietzenbach hat drei Varianten und diverse Untervarianten. Welche ist die attraktivste und sicherste? Darüber reden sich Kommunalpolitiker noch die Köpfe heiß.
Der geplante Radschnellweg von Eppertshausen über Ober-Roden nach Dietzenbach hat drei Varianten und diverse Untervarianten. Welche ist die attraktivste und sicherste? Darüber reden sich Kommunalpolitiker noch die Köpfe heiß. © Planungsbüro Verkehrsalternative

Die AL war zusammen mit Heiko Hausmann, dem Fraktionsvorsitzenden der Dietzenbacher Grünen, auf Probefahrt. Sie favorisiert eine Trasse, die über die Odenwaldstraße in Ober-Roden kommend Richtung Messenhausen nach Dietzenbach führt (im Plan anfangs rot und ab Ober-Rodens Mitte blau). Die nach AL-Ansicht zweitbeste Lösung (im Plan durchgehend rot markiert) führt über Waldacker, ist aber länger und teurer im Ausbau. Auch die SPD möchte die Messenhausen-Variante in die Tat umgesetzt sehen. Von der Nutzerzahl schneide sie mit Abstand am besten ab.

Für das Planungsbüros kommt sie nicht in Frage, weil sie von der Dietzenbacher Straße in Messenhausen ein Stück durch den Wald führt. Warum das nicht möglich sein soll, versteht die SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Rüger nicht, zumal dieser Weg schon jetzt von Radfahrern stark genutzt wird.

Kreis Offenbach: Studie schlägt Radschnellweg für Rödermark über Goethestraße vor

Viel-Radlerin Rüger zweifelt an der Waldacker-Variante. Selbst die Verfasser der Machbarkeitsstudie räumen ein, dass auf ihr weniger Radfahrer unterwegs sind im Vergleich zum Weg über Messenhausen. Doch ihrer Ansicht nach gibt es noch weit gewichtigere Argumente gegen die „rote Linie“: Durch Waldacker müsste der Fahrradschnellweg vorzugsweise entlang der Hauptstraße verlaufen. Dies ist aber de facto ohne größere Baumaßnahmen nicht möglich, weil es entlang der B 459 keinen durchgehenden Radweg gibt. Diese Möglichkeit wurde vor Jahren im Zuge der grundhaften Erneuerung der Straße verhindert.

Die Studie schlägt deshalb vor, den Radschnellweg über die Goethestraße zu führen. In der Praxis würde das aber bedeuten, dass die Goethestraße zur Fahrradstraße werden müsste. „Es genügt nicht, hier und da ein Fahrrad auf die Straße zu malen“, beschreibt Anke Rüger die Anforderungen. Vielmehr müssten Standards erfüllt werden wie mindestens drei Meter Fahrbahnbreite, Barrierefreiheit und Vorfahrt der Fahrradstraße. Das gelte auch für die anderen Straßen auf der Strecke, zum Beispiel die Odenwaldstraße in Ober-Roden. Ob die dafür notwendigen Maßnahmen in Rödermark jemals umgesetzt werden, ist für die Fraktionsvorsitzende nach den Erfahrungen mit anderen Verkehrsprojekten in Rödermark völlig ungewiss.

Rödermark (Kreis Offenbach): Radweg endet in der Machbarkeitsstudie im Nichts

Ungewiss bleibt auch, wie der Radschnellweg vom Ende der Goethestraße weiter in Richtung Dietzenbach geführt werden soll. In der Machbarkeitsstudie endet der Radweg im Nichts an der Gemarkungsgrenze. Eine Abstimmung mit den Nachbarkommunen ist nach dem Kenntnisstand der SPD-Fraktion noch nicht erfolgt. (Michael Löw)

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