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Wer für andere pflanzt, blüht selbst auf

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Schön, dass du da bist: Vieles hat sich seit den Anfängen verbessert.
Schön, dass du da bist: Vieles hat sich seit den Anfängen verbessert. © Ziesecke

„Schön, dass du da bist!“ Das Motto auf den Servietten galt bei der Feier zum zehnten Geburtstag der Quartiersgruppe Urberach nicht nur den Gästen, sondern auch allen Mitarbeitenden und potenziellen Helfern. Jede und jeder bringt das ein, was er oder sie kann: Unter diesem Grundsatz sind alle Bürger in der Quartiersgruppe willkommen, ein jeder mit seinen Fähigkeiten und Begabungen.

Urberach – Nur daraus ergibt sich die bunte Mischung einer solchen Gruppe, die so viele verschiedene Verbesserungen für die Bürger ihres Quartiers erreicht. Etwa 20 Bürgerinnen und Bürger waren aktive Mitarbeiter vor Corona. Bei einem Abstands-Treffen an der Rodauquelle während der Pandemie waren es immer noch 15. Jetzt sind etwa zehn Personen im harten Kern, die andere zur Mitarbeit motivieren.

Als vor zehn Jahren die Urberacher nach den Bürgern im Breidert und denen in Waldacker die dritte Quartiersgruppe ins Leben riefen, war das Ziel gleich klar: „Wir wollen unser Quartier schöner und lebenswerter machen“ – ganz besonders für Menschen über 50 Jahre, wie der damalige Bürgermeister Roland Kern und Wolfgang Geiken-Weigt, damals Leiter der Sozialen Dienste, sich beim Geburtstagsfest erinnerten.

Dem politischen Beschluss zum Schwerpunkt quartiersbezogener Seniorenarbeit folgte der ausdrückliche Wille, Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, selbstverständlich ehrenamtlich – als „Kümmerer“ da sein und alles etwas grüner machen, gemäß dem Leitspruch von Maia Becker, einer der Triebfedern der Gruppe: „Wer andern eine Blume pflanzt, blüht selbst auf!“ Zur Seite gestanden auf ihrem Weg zum „Empowerment“, zur Selbstbefähigung, hatte ihnen in den ersten Jahren vonseiten der durchaus hilfsbereiten Stadt Isabel Martiner, die hoffentlich in nächster Zeit eine Nachfolge als Kontaktperson zur Verwaltung bekommen wird.

Gefeiert wurde mit Kaffee und Kuchen und ausgefallener Tischdekoration, die symbolisch an alle großen Projekte der Gruppe erinnerte: ein Sandstein stellvertretend für den Brunnen und die Pietà an der Kreuzgasse, Wasser für die Rodauquelle, Bücher für den offenen Bücherschrank in der Sparkasse, ein Herz für den dort untergebrachten Defibrillator, ein Holzstück für die Katasterung aller 158 Urberacher Bänke, Würfel für die Spieleabende, Zitronen für die Italienischkurse, technische Kleinteile für die PC-Hilfe, Grünpflanzen für die Grünpatenschaften. Eine erstaunliche Vielfalt zeigte sich auch auf einem Tisch, an dem gegen Spenden und allerkleinste Preise Selbstgestaltetes der Quartiershelfer zu erwerben war. Auch Geburtstagsgeschenke gab es: von der Quartiersgruppe „Wir sind Breidert“ etwa eine liebevoll gestaltete Einladung zu einem gemeinsamen Frühschoppen am Braaret-Bernsche.

„Besonders betonen möchte ich hier, was vielleicht eher ungewöhnlich ist“, ergänzte Brigitte Beldermann als Sprecherin der Gruppe mit einem Blick auf Mitmoderator Friedrich Kühne, „dass wir hier in der Gruppe auch starke Männer haben, ohne die wir unsere Pläne gar nicht erreichen könnten.“

„Wir werden aber von den starken Frauen schon immer geschoben, sonst würden wir es vielleicht gar nicht tun“, antwortete Friedrich Kühne schlagfertig. Man sieht: Viele kleine Menschen, die viele kleine Schritte tun, können auch noch humorvoll miteinander umgehen. (Von Christine Ziesecke)

Infos im Internet

quartier-urberach.de

Starke Frauen und Männer schieben die Initiative an.
Starke Frauen und Männer schieben die Initiative an. © Ziesecke
Lebenswerter sollte das Quartier werden.
Lebenswerter sollte das Quartier werden. © Ziesecke

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