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Annika Münch und Vincent Knüppe erhalten Kulturförderpreis 2021 der Stadt Seligenstadt

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Von: Markus Terharn

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Geigerin Annika Münch (22)
Die Geigerin Annika Münch (22) ist Preisträgerin. © Axel Hampe

Die Einhardstadt hat ihren Kulturförderpreis 2021 an die Musiker Annika Münch und Vincent Knüppe vergeben. Beide trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

Seligenstadt – Das gibt’s nicht oft, dass Preisträger das Programm zum Festakt selbst bestreiten. In den Genuss kam das Publikum am Samstag, als die Einhardstadt im Rathaussaal ihren Kulturförderpreis für 2021 vergab. Und zwar an Annika Münch und Vincent Knüppe für ihre „außerordentlichen und hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Musik“, wie Bürgermeister Dr. Daniell Bastian aus dem Text zitierte, ehe er die von Lucie Post gestalteten Urkunden übergab. Verbunden sind sie mit einer finanziellen Anerkennung von je 750 Euro. Anschließend trugen sich die beiden ins Goldene Buch ein.

Pianist Vincent Knüppe (24)
Urkunde für den Pianisten Vincent Knüppe (24). © Axel Hampe

Einstimmig, so der Verwaltungschef, sei der Magistrat der Empfehlung der Jury gefolgt, beim 20. Mal (immer abwechselnd Kultur- und Förderpreis) zwei Musiker auszuzeichnen, die „am Beginn ihrer großen Laufbahn stehen“. Deren Wertschätzung zeigte auch die Gästeliste mit Stadtverordnetenvorsteher Dr. Richard Georgi, Kreistagspräsident Volker Horn, Stadtrat Michael Gerheim, den Ehrenstadträtinnen Claudia Bicherl und Sigrid Faber, Ex-Bürgermeister Rolf Wenzel, Heimatbundchef Richard Biegel und früheren Preisträgern, dazu Lehrern, Freunden, Familien der aktuell Gewürdigten.

Dem Niveau beider Künstler wurden die Laudatoren gerecht. Norbert Zabolitzki erinnerte sich, wie er die 15-jährige Annika 2015 beim Kaufmannszug Geige spielen hörte. Ihre Gelassenheit, ihr Ausdruck, ihre Hingabe hätten ihn begeistert. Detailliert zeichnete er den Weg vom dreijährigen André-Rieu-Fan zur 22-jährigen Studentin an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt nach, samt Unterricht an der Musikschule Seligenstadt und Privatstunden bei Violinistin Cornelia Scholz. Auch vergaß er nicht, den Probenfleiß und die hohen Kosten einer Musikausbildung zu betonen. Eigene Schüler hat Münch schon, eine Festanstellung bei den HR-Sinfonikern wäre ihr Traum.

Roman Zöller, als Musiklehrer an der Einhardschule mit beiden bestens bekannt, baute seine Lobrede für den 24-jährigen Noch-Studenten Knüppe als Suite auf. Thema der Sätze waren etwa Musikverein Klein-Welzheim und Musikwerkstatt Mainhausen, Schul-Bigband und Marcellinis, die Orgeln in St. Cyriakus oder Einhardbasilika und der Auftritt vor einem Millionenpublikum im ZDF-Fernsehgottesdienst aus Mainz. Zöller gab seiner Überzeugung Ausdruck, dass Knüppe der Heimat verbunden bleibt.

Seligenstadts Erster Bürger Richard Georgi gratulierte. Dann war die Reihe an den Preisträgern. Sie habe sich „wie eine Schneekönigin gefreut“, als der Anruf vom Bürgermeister kam, bekannte Annika Münch, die bei ihren Dankworten an Familienangehörige und Freundinnen, Lehrer und Mentoren mit den Tränen kämpfte. An die anwesenden Politiker appellierte sie, die lokale Kultur weiter zu fördern.

Vincent Knüppe hob den frühen Regionalkantor Thomas Gabriel hervor, der musikalisch und menschlich sein Vorbild sei. Auch er rief die Stadt dazu auf, ihren „großen Schatz“ zu erhalten, und nannte beispielhaft die renovierungsbedürftige Basilika-Orgel, für die sich ein Förderverein gegründet hat.

Ach ja, das Programm. Der berühmte Schostakowitsch-Walzer, von Münch mit ihrer elfjährigen Violinschülerin Valerie Fisher tänzerisch elegant dargeboten; ein gefühlvoller und ein virtuoser Mozart-Satz, von beiden Geehrten gemeinsam interpretiert; und ein fulminanter Liszt, von Knüppe mitreißend in die Tasten des Flügels gehämmert. Falls es denn eines Beweises bedurft hätte, da war er: Diese Auszeichnung hat die Richtigen getroffen!

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