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Bepflanzung des Seligenstädter Bahnhofsareals: „Schnapsidee“ sagt CDU

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Von: Michael Hofmann

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Zwischen den Fahrradständern und der Bushaltestelle am Bahnhof möchte die SPD Pflanzen sehen. Nach der Fertigstellung des Areals fiel auf, „dass dort Büsche, Bäume oder anderes Grün fehlen“.
Zwischen den Fahrradständern und der Bushaltestelle am Bahnhof möchte die SPD Pflanzen sehen. Nach der Fertigstellung des Areals fiel auf, „dass dort Büsche, Bäume oder anderes Grün fehlen“. © Hofmann

Initiativen, um eine trost- und naturlose Stelle zu begrünen, finden in der Seligenstädter Stadtverordnetenversammlung in schöner Regelmäßigkeit und parteiübergreifend kostenintensives Areal wie den Seligenstädter Bahnhof vor, ist‘s für viele vorbei mit dem naturnahen Herzen. Vor allem, wenn‘s im Ernstfall darum ginge, das „Pflaster aufzureißen“.

Seligenstadt – Als „Schnapsidee“ bezeichnete denn auch die frühere Erste Stadträtin Claudia Bicherl (CDU-Fraktion) einen SPD-Antrag, nach dem der Magistrat „die Möglichkeit einer nachträglichen Bahnhofsplatz-Begrünung zwischen den Fahrradständern und der Bushaltestelle überprüfen soll. Es soll auch die Begrünung der Fahrradabstellanlage sowie des Bereichs zwischen den Fahrradabstellanlagen und der Bushaltestelle mit Hilfe einer Rankhilfe geprüft werden. Dabei soll darauf geachtet werden, dass keine dunklen Ecken entstehen.“

Die SPD verweist in ihrer Antragsbegründung darauf, dass der Klimawandel eine zunehmende sommerliche Hitze bedeute und für viele Menschen in den Städten sehr belastend sei. „Wir wissen natürlich, dass wir die Planung am Bahnhof in der letzten Wahlperiode so mitbeschlossen haben, aber wenn man das neue Areal um den Bahnhof betrachtet und vor allem auch das von uns eben angesprochene Gebiet, so fällt schnell auf, dass dort Büsche, Bäume oder anderes Grün fehlen. Wenn man sieht, dass etwas verbesserungswürdig ist, sollte man es auch ansprechen und korrigieren“, so SPD-Fraktionsvorsitzende Nicole Fuchs.

Schon mit bloßem Auge könne man erkennen, dass dort ein einheitliches Grau vorherrsche und eine Auflockerung von Nöten sei. Spätestens der Sommer habe gezeigt, „dass es dort brütend heiß wird und schattige Plätze Mangelware sind. Grünflächen tragen effektiv dazu bei, Temperaturen abzumildern“, so Fuchs weiter.

Die daraus für die SPD erwachsenden Konsequenzen teilten freilich lediglich die Grünen und die Freien Wähler. FWS-Politiker Hagen Oftring sagte, es handele sich in der Tat um keinen optimalen Platz. Unter anderem fehlten Blumenrabatten. Er sprach sich, weil er der SPD-Argumentation etwas abgewinnen konnte, zumindest für einen Prüfantrag aus.

Die Mehrheit, die Koalition aus CDU und FDP, votierte allerdings dagegen. So fragte CDU-Politikerin Claudia Bicherl die SPD, wann denn das „grüne Gewissen“ der Fraktion entstanden sei, und lieferte die Antwort gleich selbst mit: Nicht zu SPD-Regierungszeiten in der abgelaufenen Legislaturperiode. Und Bicherl legte nach: „Wo war denn die SPD, als die Bäume an der Eisenbahnstraße gefällt wurden?“ Sie räumte ein, dass man damals auf die Grünen hätte hören sollen, die für den Erhalt der Bäume gekämpft hatten.

Nach Jahren der Planung und Diskussion sei das Bahngelände in seiner heutigen Form fertiggestellt worden, fasste FDP-Politiker Philipp Giel zusammen. Deshalb sei der SPD-Antrag „völlig unverhältnismäßig“.

SPD-Politiker Reiner Stoll quittierte die ablehnende Haltung der Koalition verächtlich mit „Wer nichts macht, der macht auch nichts falsch.“ Nicole Fuchs griff einen Vorwurf auf, der in der Ausschussrund erhoben wurde. Demnach wolle die SPD nun, da das Bahnhofsgelände endlich fertig sei, alles wieder aufreißen. „Das stimmt natürlich nicht. Eine Verbesserung des Umfelds des Bahnhofs lässt sich schon mit den wenigen von uns vorgeschlagenen Veränderungen erreichen, die wir gerne überprüfen lassen würden.“

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