Christina Wildgrube bezieht „Fliegendes Künstlerzimmer“ auf dem Schulhof der Einhardschule Seligenstadt

Ihr „Fliegendes Künstlerzimmer“ an der Seligenstädter Einhardschule hat Künstlerin Christina Wildgrube bezogen. Mitten auf dem Schulhof des Gymnasiums wird sie nun ein Jahr lang leben und arbeiten und das Schuljahr mit Aktionen bereichern.
Seligenstadt – Für Schüler und Lehrer hieß es, in einer Farbe ihrer Wahl in die Schule zu kommen. Jede Farbe bekam Aufgaben zugewiesen: Mal jemandem ein Kompliment machen oder mitten in der Bewegung einfrieren. Auf diese Art kam es zu ungewöhnlichen Interaktionen zwischen Menschen, die sonst wenig oder gar nichts miteinander zu tun haben. Seit Künstlerin Christina Wildgrube das „Fliegende Künstlerzimmer“ an der Einhardschule bezogen hat und mitten auf dem Schulhof des Gymnasiums ein Jahr lang leben und arbeiten wird, gibt es „positive Störungen“, die das Schuljahr immer wieder bereichern sollen.
Dieser Tage haben Landrat Oliver Quilling, Bürgermeister Daniell Bastian, MdL René Rock und Vertreterinnen der Frankfurter Crespo Foundation sowie des Kultusministeriums mit Schulleiter Dieter Herr die Künstlerin besucht. „Das Fliegende Künstlerzimmer wird zu einem außergewöhnlichen Lern- und Erfahrungsort für die rund 1 100 Schüler. Deren Kreativität wird gefördert, und die Kunst wird Teil des Schulalltags“, fasst Landrat Oliver Quilling zusammen.
„Das Fliegende Künstlerzimmer ist eine Werkstatt, in der sich kreative Potenziale entfalten können, ein Raum des Ausprobierens, des Entdeckens und eine Möglichkeit Zeit-Räume für Begegnungen miteinander und mit sich selbst zu schaffen“, so Schulleiter Herr. Das Fliegende Künstlerzimmer ist ein Gemeinschaftsprojekt. Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst gewährt der Künstlerin ein Arbeitsstipendium in Höhe von monatlich 2 000 Euro sowie einen Material- und Aufwendungszuschuss von jährlich 6 000 Euro. Der Kreis Offenbach als Schulträger unterstützt das Projekt mit rund 30 000 Euro. Die Crespo Foundation kümmert sich um das mobile Künstleratelier auf dem Schulhof und führt das Auswahlverfahren für die Künstler durch. Die vorbereitende Weiterbildung der Schule übernimmt das Kultusministerium.
Christina Wildgrube experimentierte gemeinsam mit den gerade eingeschulten Fünftklässlern mit Farben, natürlich gab es auch Zeit, ihr Wohnatelier zu erkunden. Die Oberstufenschüler hatte die Möglichkeit auf farbigen Papieren kundzutun, was jeden einzelnen von ihnen zum Künstler beziehungsweise zum Lebenskünstler macht. Spitzenreiter unter den Äußerungen war die eigene Kreativität. Aber es gab auch spannende Statements wie „Alle Lebenskünstler wissen, dass es sich lohnt, für ihr großes Projekt zu kämpfen“ oder „Kunst heißt für mich, Dinge in einem anderen Blickwinkel zu betrachten“
Christina Wildgrube, 1983 in Wittenberg geboren, arbeitet als Künstlerin im Feld der Druckgrafik in Leipzig. Sie studierte Kommunikationsdesign in Berlin und Chicago und absolvierte ein Meisterschülerstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Erfahrung in der Vermittlungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sammelte sie an einer Malschule in ihrer Heimatstadt sowie am Staatstheater Braunschweig. (mho)