Der Klein-Welzheimer ist „knuddelisch und liebenswert“

1250 JAHRE KLEIN-WELZHEIM Gelungene akademische Feier in freundschaftlicher Atmosphäre
Klein-Welzheim – Mit einer akademischen Feier zum 1250-Jahre-Jubiläum von Klein-Welzheim gelang dem 3230 Einwohner zählenden Seligenstädter Stadtteil am Samstagabend im Bürgerhaus ein beeindruckender Auftakt zum Veranstaltungsreigen, der im nächsten Jahr fortgesetzt wird. „Verbringen sie in freundschaftlich-gemeinschaftlicher Atmosphäre einige gesellige Stunden mit uns“, begrüßte der Klein-Welzheimer Vereinsringvorsitzende Michael Rickert die Bürgerinnen und Bürger des Orts sowie eine große Gästeschar aus Kommunalpolitik und Vereinswelt.
Eingangs hatte Rickert das „Welzem bleibt Welzem“-Lied angestimmt, das die große Heimatverbundenheit der Einwohnerschaft mit ihrem idyllischen Örtchen darlegt - großer Applaus war ihm sicher.
Seit der Gebietsreform am 1. Januar 1977 ist Klein-Welzheim, das im Jahr 772 nach Christus als „Walinesheim“ erstmals urkundlich erwähnt ist, nun Ortsteil des benachbarten Einhardstadt Seligenstadt. Doch die Welzemer haben sich stets ihre eigene Identität und vor allem ihren Stolz auf die zwischen Main und Wald, mitten im Grünen in Feld und Flur liegende, lebens- und liebenswerte Ortschaft bewahrt.
Das wurde in vielen Ansprachen des von Simon Hüfner moderierten Festakts deutlich. „Unsere Heimat ist knuddelisch und liebenswert. Wir haben das Bürgerhaus und Vereinsheime, sind nicht nur der Vorort von Seligenstadt, sondern haben unser eigenes Selbstbewusstsein und Identität. Mir sin Welzemer, Schlumber wern mer nie“, schloss Michael Keller seinen mit vielen Ovationen gefeierten Festvortrag, den er mit Bildern aus einer Fotodrohne eindrucksvoll unterlegte.
Zuvor hatte Michael Keller über den Ort, in dem seine Wurzeln liegen, sein Herz sprechen lassen. Er legte dar, wie sich die kleine Siedlung am Main stetig weiter entwickelte. Die kleine, stets wachsende Gemeinde war und ist stetigem Wandel unterworfen. „Früher gab es hier die Lederwarenindustrie und viele Sägewerke. Viele Bäckereien und Metzgereien waren einst das heutige Facebook. Früher war unser Heimatort geprägt von Fachwerkhäusern, heute durch Mehrfamilienhäuser“, machte Keller einen Streifzug durch die Geschichte.
„Stete Veränderung zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Ortsgeschichte“, erinnerte Keller in seiner Festansprache daran, dass es nun seit kurzem auch Glasfasernetz und E-Ladestationen gebe. Und vor allem sind die Welzemer stolz auf ein sehr gut funktionierendes Vereinsleben. „Lassen Sie uns mit Zuversicht in die Zukunft gehen“, wünschte sich Keller, dass jeder Einwohner in seinem Wohlfühlort eine ehrenamtliche Aufgabe übernehmen möge - „damit das leuchtende Bild unserer Gemeinde bleibt“.
„Aufgeschlossen für Neues, festhalten an Bewährtem“ hatte Seligenstadts Bürgermeister Daniell Bastian in seiner Glückwunschrede zuvor Klein-Welzheim als „Fels in der Brandung“ und „Ort mit Charisma“, die „Bewohner mit festem Boden unter den Füßen“ und die Wasserburg als Wahrzeichen bezeichnet. Auf dem abendfüllenden Programm, gestaltet durch das Jugend- und große Orchester des Musikvereins, Seligenstadts Kulturförderpreisträger und „Klaa-Welzemer Bub“ Vincent Knüppe sowie die Gesangvereine Liederkranz und Sängervereinigung Germania, stand auch die Verleihung der Ehrenplakette der Stadt Seligenstadt an den engagierten Vereinsmenschen Rainer Weinelt, überreicht durch Seligenstadts Bürgermeister Daniell Bastian, sowie die Verleihung von drei Ehrenbriefen des Landes Hessen, die von Landrat Oliver Quilling angetragen wurden (separater Bericht folgt).
Das eigentliche Festwochenende wird vom 23. bis 25. Juni mit Festmeile, Konzerten, Vereinspräsentationen, Vorführungen, Ortsrallye, Kinderbelustigung, Fotoausstellung, Diaschau und heimatgeschichtlichen Präsentationen stattfinden. Auch dann wird es wieder viel gemeinschaftliche Verbundenheit geben.
Dazu auch Angemerkt: „Was wir über Klein-Welzheim wissen sollten“


