Ein Dach für die Artenvielfalt auf der Kita Am Kiefernhain

Rund 800 Quadratmeter groß ist das Gründach des Kita-Neubaus Am Kiefernhain. Etwas mehr als ein Jahr nach dem Ausbringen des Saatguts sind inzwischen erste Ergebnisse zu sehen: Zahlreiche Grünpflanzen sind mittlerweile auf dem Dach des Gebäudes gewachsen.
Hainburg - Für das Gründach auf dem Kita-Neubau am Kiefernhain in Hainburg kam eine hochwertige und vor allem bienenfreundliche Saatgutmischung zum Einsatz, die nicht nur 25 Kräuterarten, sondern auch acht Arten von Gräsern enthielt. Diese Mischung wurde auf einer Schicht aus sogenanntem Vegetationssubstrat verteilt, das aus Recycling-Tonziegeln und mineralischen Zusatzstoffen besteht und mit Substratkompost und Faserstoffen angereichert wurde.
Nun erfüllt das frisch gepflanzte Gründach gleich mehrere Funktionen: Zum einen wird der Natur dadurch ein Stück der Fläche zurückgegeben, die durch den Bau des Gebäudes zuvor versiegelt wurde – zum anderen tragen die bienenfreundlichen Pflanzen zum Erhalt der Artenvielfalt und des Lebensraums von Insekten bei.
Hainburgs Bürgermeister Böhn spricht vom Eindruck eines „lebendigen Dachs“
Bei der Begehung anlässlich der Abnahme des neuen Gründachs auf dem Kita-Neubau hatte Bürgermeister Alexander Böhn deshalb auch den Eindruck eines „lebendigen Dachs“.
Durch den Gesamtaufbau des Dachs, angefangen bei der Holzkonstruktion über Abdichtungs-, Wasserspeicher- und Dränage-Ebenen bis zur Substratschicht und dem eigentlichen Bewuchs, werde ein hervorragendes Raumklima in den darunterliegenden Räumen erzielt und der Schallschutz deutlich erhöht, sagte Böhn. Außerdem sorgt der Aufbau für eine gute Dämmung, wodurch das Gebäude insgesamt weniger Energie benötigt.
Ein weiterer wichtiger Vorteil des Gründaches ist der Wasserrückhalt: Das Regenwasser wird zunächst im Dach gespeichert, bevor es auf dem großzügigen Grundstück nach und nach durch die Versickerungsanlagen in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt wird. Dies entlastet die Kanalisation, senkt die Entwässerungsgebühren und sorgt auch bei Starkregen für einen kontrollierten Wasserabfluss.
Pflegearbeiten auf dem Gründach in Hainburg sind nur zweimal im Jahr nötig
Die eigentliche Abdichtungsebene ist durch den Gründachaufbau vor UV-Licht, Hagel, Hitze und Kälte gut geschützt. Sie erfährt somit geringere temperaturbedingte Spannungen, was letztlich die Lebensdauer verlängert. Lediglich ein bis zweimal im Jahr sind Wartungs- und Pflegegänge der ansonsten wartungsarmen Konstruktion geplant.
„In der Regel wurden seither bei Neubauten PV-Anlagen auf den Dächern installiert, so wie auch im Betreuungsgebäude nebenan, das zeitgleich mit dem Kita-Neubau entstanden ist. Dieses Gebäude ist in seiner Gesamtkonzeption ein echtes Novum und kann seinen Beitrag zu einem besseren Klima leisten. Es wird unseren Kleinsten ermöglichen, einen optimistischen Blick in die Zukunft zu entwickeln“, so der Bürgermeister. (jo)