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Stillstand in der Entwicklung darf es nicht geben

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Von: Yvonne Fitzenberger

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HMS-Freundeskreis-Vorsitzende Katja Teubner: Kostendeckung nachgewiesen.
HMS-Freundeskreis-Vorsitzende Katja Teubner: Kostendeckung nachgewiesen. © yfi

Mit großen Schritten und einem ebenso großen Engagement beenden die Freunde der Hans-Memling-Schule (HMS) das Jahr. Wir haben uns mit ihrer Vorsitzenden Katja Teubner zusammengesetzt und über die Entwicklung und die nicht kürzer werdende Aufgabenliste rund ums Kulturhaus unterhalten. Das Interview führte Yvonne Fitzenberger.

Seligenstadt – Seit knapp eineinhalb Jahren organisieren die Freunde der Hans-Memling-Schule ehrenamtlich die Nutzung des früheren Schulgebäudes. Welche Aufgaben haben Sie für dieses Jahr von der To-do-Liste des Vereins streichen können?

Streichen können wir nichts, Stillstand darf es in unseren Bemühungen, das Haus zu etablieren, nicht geben. Um das Angebot, das sich vorerst auf die fünf Räume des Erdgeschosses und die Hoffläche, den Hans-Memling-Platz, beschränkt, stetig zu verbessern, verwenden wir Gelder, die durch den Verein bei diversen Veranstaltungen eingenommen werden.

Welche Verbesserungen waren das 2022?

Zum Beispiel zusätzliche Tische und Stühle, Medientechnik für Seminare und Vorträge und Küchenequipment. Durch die Beteiligung am hr1-Greenteam-Spiel konnten im September zusätzliche Einnahmen generiert werden, welche für die Gestaltung der Hoffläche eingesetzt werden.

Wie soll der Hof gestaltet werden?

Um die Aufenthaltsqualität zu steigern , wird im neuen Jahr an der Entsiegelung von Teilbereichen weitergearbeitet, der vorhandene Sandsteintrog soll wieder zum Brunnen werden, neue Pflanzen und eine Sitzbank sind geplant.

Und welche To-Dos sind für 2023 dazu gekommen?

Wir möchten unser Angebot weiter bekannt machen, um mehr potenzielle Nutzer zu erreichen sowie neue Mitglieder und Mitmacher zu gewinnen, die unser Konzept unterstützen und sich am Ehrenamt beteiligen. Auch Familien sind besser mit in unser Anliegen einzubeziehen, um das Haus für alle wirklich attraktiv zu machen und das Angebot zu verbreitern sowie neue Möglichkeiten zu erarbeiten. Dazu gehören die Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit und Synergien mit anderen Gruppen und Vereinen zu ermöglichen.

Wie sieht es mit der finanziellen Position der dazugehörigen gemeinnützigen Unternehmergesellschaft für dieses Jahr aus?

Mit den Einnahmen unserer für die Vermietung gegründeten Hans-Memling-Haus-Unternehmergesellschaft guG decken wir die Betriebskosten der genutzten Flächen und bilanzieren, wie im Nutzungsvertrag mit der Stadt Seligenstadt vorgesehen, gegenüber der Stadtverwaltung als Gebäudeeigentümerin. Die erwirtschafteten Beträge werden der Stadt Seligenstadt überwiesen. Die Entscheidungshoheit der Mittelverwendung liegt dort. Das Nutzungskonzept funktioniert kostendeckend und ermutigt uns den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. 

Wie sollen die im Haushalt der Stadt Seligenstadt aktuell eingestellten Mittel verwendet werden?

Wir haben die Hoffnung, dass die Stadt bald mit der Planung der dringend erforderlichen Gesamtsanierung der unter Denkmalschutz stehenden Liegenschaft beginnt. Dabei wollen wir mit dem in unserem Verein vorhandenen Wissen mitwirken. Das Raumprogramm und ein Planungskonzept für den Gesamtausbau wurden vom Verein erarbeitet. Dadurch sind Einsparungen bei den erforderlichen externen Planungsleistungen zu erzielen.

Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr?

Eine intensive Nutzung des Gebäudes durch Gruppen, Vereine, Institution, Privatpersonen und Gewerbetreibende. Bisher erhielten wir von allen Nutzern ausschließlich positive Rückmeldungen, sodass auch für das kommende Jahr bereits jetzt eine erfreuliche Auslastung von sowohl regelmäßigen als auch einzelnen Nutzern gegeben ist. Allesamt tragen zum Erfolg unseres Konzeptes bei, ein Haus für alle zu sein.

Wie sieht es mit personellen Wünschen aus?

Wir wünschen uns eine noch breitere personelle Unterstützung. Für den Beginn der Planungsphase der Gesamtsanierung wünschen wir uns eine Fortsetzung der erfreulich begonnenen Zusammenarbeit mit der städtischen Verwaltung. Eine zügige Umsetzung der Planungsphasen und eine baldige Entscheidung zur Gesamtsanierung und deren Realisierung.

Welche weiteren Ziele verfolgt der Verein?

Die Mietkosten sind moderat und orientieren sich an vergleichbaren Angeboten. Sie sind nachvollziehbar in Kategorien gestaffelt. Damit werden die Betriebskosten gedeckt und teilweise Bauunterhaltungsmaßnahmen finanziert. Darüber hinaus werden wir wahrscheinlich die gestiegenen Energiekosten abpuffern können. Bei der Gestaltung der Entgelte kann man es nie allen gleichzeitig recht machen: Dem Einen ist es zu teuer, der Andere beklagt, dass auf die Stadt zusätzlich Kosten zukommen könnten. Wir können nicht anderen Häusern mit Dumpingpreisen schaden, müssen aber auch für Mietinteressenten attraktiv sein. Selbstverständlich müssen wir alle Interessenten gleich behandeln. Die Mietkosten hängen jeweils von der Nutzungsdauer ab. Wir können nicht beurteilen, ob die Etats der genannten Institutionen aus Gründen der Anmietung des Hans-Memling-Hauses einer Erhöhung bedurften, stand doch zu lesen, dass insbesondere die Musikschule Kosten der Personalentwicklung in den Vordergrund stellt. Wir haben der Musikschule einen Vorschlag zur Nutzungsoptimierung unterbreitet, sodass sich im kommenden Jahr 2023 die tatsächlichen Entgelte im Vergleich zu diesem Jahr verringern. Die VHS ist mit der Nutzung des HMH hochzufrieden (wir berichteten).

Das Interview führte Yvonne Fitzenberger.

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