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Feuerwehren der Stadt und Stadtteile Seligenstadts simulieren Ernstfall auf Biohof

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Die Nebelmaschine, die für die Übung auf dem Biohof aufgestellt wurde, leistet ganzen Einsatz und erschwert den Feuerwehrleuten die Sicht.
Die Nebelmaschine, die für die Übung auf dem Biohof aufgestellt wurde, leistet ganzen Einsatz und erschwert den Feuerwehrleuten die Sicht. © Hackendahl, Holger

Auf einem Biohof in Froschhausen probten am Donnerstagabend die Wehren aus Seligenstadt, Froschhausen und Klein-Welzheim den Ernstfall.

Froschhausen – Rauch dringt aus einer Scheune eines landwirtschaftlichen Betriebs, zwei Personen werden vermisst und auf dem Anwesen brennt ein Strohballen. Was sich bedrohlich anhört, ist jedoch nur ein Übungsszenario, in das am Donnerstagabend rund 60 Wehrkräfte der Feuerwehren aus Froschhausen, Seligenstadt und Klein-Welzheim eingebunden waren.

„Wir machen zwei bis drei Großübungen pro Jahr“, erläutert der Seligenstädter Vize-Stadtbrandinspektor Thorsten Ott vor der Brandangriffsübung an der Schulstraße. Die Abläufe beim Löschen und Retten und das Zusammenspiel der Freiwilligen Feuerwehren sollen an diesem Abend bei der Großübung auf dem Biohof von Nebenerwerbs-Landwirt Simon Hoffmann eingeübt werden. Bereits am späten Nachmittag laufen auf dem einzig verbliebenen Froschhäuser Landwirtschaftsbetrieb die Vorbereitungen für das Übungsszenario.

Seniorchef des Froschhäuser Hofs bietet Gelände für Übung an

Für den Landwirt selbst ist der Einsatz – auch wenn er nur eine Übung ist – mit Aufregung verbunden. Dennoch stellt er gerne seinen Hof für den Abend zur Verfügung. Dass die Wehr genau diesen Ort ausgesucht hat, kommt nicht von ungefähr: Hoffmanns Vater und Seniorchef des Hofs, Alois Hoffmann, ist Fördermitglied der Froschhäuser Wehr und hat angeboten, die Übung auf ihrem Biohof durchzuführen. Juniorchef Hoffmanns Frau und die beiden Kindern sitzen gespannt auf einer Bank am Haus und beobachten das Geschehen aus der ersten Reihe.

Um 19.31 Uhr geht es los: Es erfolgt die „Alarmierung“ der Wehrkräfte, die zuvor nichts über das Übungsszenario erfahren haben. Einsatzleiter Thorsten Ott funkt die Froschhäuser, deren Wehr dem Einsatzort am nächsten liegt, an. Sie treffen kurz darauf mit einem Mannschaftstransportwagen und zwei Löschfahrzeugen am Einsatzort ein. Zwei Minuten später werden auch die Seligenstädter Kollegen alarmiert. 25 Einsatzkräfte in sechs Fahrzeugen treffen nur wenige Minuten später am Ort des Geschehens ein. Die Klein-Welzheimer Wehr wird nachalarmiert, kommt mit 15 Einsatzkräften in drei Löschfahrzeugen herbei.

Übung der Seligenstädter Feuerwehren dauert zirka eine Stunde

Ein Zugführer der zuerst eingetroffenen Froschhäuser Wehr erkundet die Lage. Er sieht, wie aus einem Rolltor dichter Rauch quillt. Und auch aus dem Heuballenlager um die Ecke sind dichte Rauchschwaden zu sehen. Die Wehrkräfte sollen die Wasserversorgung zum Löschen des simulierten Brandes herstellen. Zwei Feuerwehrleute wagen sich unter Atemschutz und mit Leuchtmitteln in den verqualmten Heuballenstall, um nach den beiden vermissten Personen zu suchen. Denn die könnten unter Heuballen liegen.

Weitere Einsatzfahrzeuge mit Besatzung treffen auf der Schulstraße ein, die Klein-Welzheimer Einsatzkräfte sollen den brennenden Strohballen ablöschen. Drei von ihnen löschen diesen, ziehen das brennende Stroh immer wieder mit Mistgabeln auseinander. Funken fliegen, dichter Qualm steigt empor. Eine Drohne macht derweil aus luftiger Höhe Aufnahmen.

Die moderne Drehleiter mit Korb (DLAK 23/12) wird zum Schutz der Nachbargebäude verwendet.
Die moderne Drehleiter mit Korb (DLAK 23/12) wird zum Schutz der Nachbargebäude verwendet. © Hackendahl

Etwas mehr als eine Stunde später verkündet Thorsten Ott das Übungsende. „Die Übung ist sehr gut gelaufen, es hat alles geklappt. Auch beim Löschen der beiden Brandstellen lief alles ruhig ab“, lobt der Einsatzleiter in der finalen Lagebesprechung.

Zum anschließenden kameradschaftlichen Zusammensein spendierte Senior-Hofchef Alois Hoffmann eigenproduzierte heiße Rindswürste. Gut gestärkt hieß es danach: alles auseinanderbauen, Schläuche einrollen, Spritzen verstauen. (Von Holger Hackendahl)

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