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Wie grüne Lokalpolitikerinnen vom Mentoring profitieren

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Von: Michael Hofmann

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Mentorin Katy Walther (Mitte) und ihre Mentees Gabriele Hug aus Mainhausen (links) und Silke Rückert-Urban aus Seligenstadt.
Mentorin Katy Walther (Mitte) und ihre Mentees Gabriele Hug aus Mainhausen (links) und Silke Rückert-Urban aus Seligenstadt. © Hofmann

Das Mentoring-Programm der Grünen zeigt Erfolg: Das beweist das Projekt, von dem Lokalpolitikerinnen profitieren, seit einiger Zeit auch im Ostkreis.

Ostkreis – Das Zauberwort heißt „Mentoring“ und entfaltet eine beachtliche Wirkung – bei Politikerinnen der Grünen-Partei in Hessen. In deren Mentoringprogramm hat jede Mentee (Teilnehmerin) die Chance, gemeinsam mit ihrer Mentorin, einer erfahrenen Politikerin, „die jeweiligen persönlichen und politischen Ziele innerhalb ihres Wirkungskreises zu formulieren und danach auch umzusetzen“, so Gianina Zimmermann, die Frauenpolitische Sprecherin der Partei. „Dieses Programm läuft unter Frauenförderung, die wir ja auf unsere Fahnen geschrieben haben. Dafür gibt es auch ein eigenes Budget“, sagt die Landtagsabgeordnete Katy Walther (Offenbach-Land). Konkret bedeutet das, dass sich hauptamtliche Politikerinnen um ehrenamtliche Kolleginnen kümmern. „Professionalisierung und gegenseitige Stärkung durch das Tandem Mentorin/Mentee“, gibt Walther als Ziele aus und verweist darauf, dass die Palette von monatlichen Treffen über den Austausch im kommunalpolitischen Alltag bis hin zu Frauen-Netzwerken, Seminaren und großen Kongressen reicht, bei denen sich alle Mentees treffen, um sich auszutauschen.

Walther, die reichlich Mentoring-Erfahrung hat, suchte sich vor gut zwei Jahren das „Sorgenkind Mainhausen“ aus, lernte Gabriele Hug kennen, die nach jahrelanger Grünen-Abstinenz in der Gemeindevertretung auf der Kommunalwahlliste 2021 kandidierte. Die Grünen rückten mit vier Sitzen ins Parlament ein, Industriekauffrau Hug (60) ist heute Fraktionsvorsitzende. Auf dem Weg dahin waren Rat und Tipps der routinierten Landtagskollegin natürlich hochwillkommen.

Auf eine ganz ähnliche Erfolgsgeschichte kann die Seligenstädterin Silke Rückert-Urban (46) verweisen, seit Anfang des Jahres Grünen-Fraktionsvorsitzende in der Einhardstadt. Auch die Steuerfachwirtin hat, ebenso wie Hug, das Mentoring-Programm der Grünen mit Walther als Ansprechpartnerin durchlaufen, beim Einstieg in die Politik auf deren Unterstützung gebaut.

Politikerinnen aus Mainhausen und Seligenstadt profitieren von Mentoring-Programm

Beide loben ihre Mentorin. Unkompliziert sei der Umgang mit ihr, die Chemie stimme, sie profitierten von der Erfahrung der Landtagsabgeordneten.

Das Mentoring-Programm der Grünen läuft recht formal an, denn Interessentinnen müssen sich bei der Landesgeschäftsstelle bewerben, jedes Jahr steht unter einem Motto. Die Arbeit des Tandems vor Ort freilich wird recht schnell konkret und praxisnah. Etwa als die erste Rede in Stadtverordnetenversammlung oder Gemeindevertretung anstand - das ist schon eine besondere Situation und Erfahrung, wie Hug und Rückert-Urban freimütig einräumen. Beiden schossen da wohl gleiche oder ähnliche Gedanken durch den Kopf. Doch in beiden Fällen gelang die Feuertaufe, inzwischen agieren sie mit Routine im Parlament. In der Männer-Domäne Politik sei es wichtig, dass auch Frauen verdiente Lorbeeren mitnehmen, sagt Walther. Da sei es nur konsequent, sie auch mal ins Rampenlicht zu stoßen. (Von Michael Hofmann)

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