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Grundschüler auf Tuchfühlung mit Ponys und Ziegen

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Von: Laura Oehl

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An drei Stationen konnten die Grundschulkinder die Welt vom Rücken der Pferde aus entdecken.
An drei Stationen konnten die Grundschulkinder die Welt vom Rücken der Pferde aus entdecken. © Oehl

1 500 Kinder entdecken Landwirtschaft, Natur und Tiere beim Hessischen Grundschultag auf dem Gelände des Reit- und Fahrvereins Seligenstadt.

Seligenstadt – Wie bewirtschaften Landwirte ihre Felder? Wie sieht eine Tomatenpflanze aus? Und wie lernt eigentlich ein Hund, Schafe zu hüten? Fragen über Fragen bekamen rund 1 500 Grundschüler aus dem Kreis Offenbach am Montag beim Hessischen Grundschultag auf dem Gelände des Reit- und Fahrvereins Seligenstadt beantwortet.

In der Reithalle stehen mehrere Säcke mit verschiedenen Getreidesorten bereit – neugierig greifen die Kinder hinein, sehen sich die Körner genau an und fühlen deren Unterschiede, bevor sie wenige Schritte weiter lernen, wie Blühwiesen Bienen und anderen Insekten einen Lebensraum bieten. Wer möchte, kann sich ein Tütchen mit Saatgut für eine eigene kleine Blühfläche mit nach Hause nehmen. Am nächsten Tisch ist dann Körpereinsatz gefragt, wenn das Getreide per Hand zu Mehl gemahlen wird.

Grundschultag soll Kindern Erzeugung von Nahrungsmitteln nahebringen

„Wir wollen den Kindern beibringen, dass die Kartoffel nicht im Supermarkt wächst“, sagt Marcel Subtil, der beim Kreis für die Förderung des Ehrenamtes, Sport und Kultur zuständig ist und dessen Team den neunten Grundschultag organisiert hat. „Durch den fehlenden Bezug zur Nahrungsmittelerzeugung geht den Leuten schon von Kindheit an die Wertschätzung für Nahrungsmittel verloren“, sagt der Seligenstädter Ortslandwirt Norbert Zöller.

Zahlreiche Tiere wie Ziegen, Esel und Alpakas konnten die Kinder beim Hessischen Grundschultag erleben.
Zahlreiche Tiere wie Ziegen, Esel und Alpakas konnten die Kinder beim Hessischen Grundschultag erleben. © Oehl, Laura

Dieser Entwicklung soll der Grundschultag entgegenwirken. An mehr als 40 Stationen, die sich über das Gelände des Reit- und Fahrvereins bis hinter die Wasserburg verteilen, können die Kinder das Leben auf dem Land, die Natur, den Umgang mit Tieren wie auch den Ursprung ihrer Nahrungsmittel hautnah erleben.

60 Klassen sind beim Grundschultag in Seligenstadt dabei

Insgesamt 60 Klassen verteilen sich über das weitläufige Gelände. Draußen auf den Reitplätzen stehen die Tiere im Vordergrund. Auch hier ist die Biene präsent: Am Stand der Schulimkerei der Wilhelm-Leuschner-Schule aus Egelsbach erklären ehemalige Schüler aus der Bienen-AG, was in einer Wabe passiert und wie sie je nach Stadium aussieht – anfassen ausdrücklich erlaubt.

Am Ende des Platzes hat das Kinderreitsportzentrum von Ulrike Mohr seine Ponys mitgebracht, auf denen die Kinder einige Runden drehen dürfen. Auch der Reit- und Fahrverein Seligenstadt bietet Ponyreiten an.

Dass die Veranstaltung so groß wird, hatte der Vereinsvorsitzende Kerstin Grünewald zunächst nicht gedacht, als der Kreis auf sie zugekommen war. Zum ersten Mal findet der Grundschultag auf dem Gelände in Seligenstadt statt. „Für die Kinder ist es etwas Besonderes“, freut sie sich über die vielen Schülerinnen und Schüler, die von Station zu Station wandern.

„Wie ein Bonbon“ rochen die Hände von Schülerin Tabea, nachdem sie an der Zitronenpflanze gerieben hatte.
„Wie ein Bonbon“ rochen die Hände von Schülerin Tabea, nachdem sie an der Zitronenpflanze gerieben hatte. © Oehl, Laura

Grundschultag in Seligenstadt: Schüler entdecken Pflanzen und Tiere aus der Nähe

Für eine Klasse der Babenhäuser Schule im Kirchgarten stehen gerade Pflanzen auf dem Programm: Am Stand der Gärtnerei Fischer können sie selbst kleine Pflänzchen eintopfen und raten, welche Kräuter und Gewächse auf dem Tisch vor ihnen stehen. „Das riecht wie ein Bonbon“, sagt Tabea, als sie an den Blättern einer Pflanze reibt. „Das ist Zitrone“, klärt Ralf Fischer auf.

Neben den Stationen stehen auch einige Vorführungen für die Kinder auf dem Programm – vom Springreiten, über Horsemanship (faire Kommunikation mit dem Pferd) bis zur Hütevorführung vom „Hueteteam“. Auf der Wiese hinter der Wasserburg macht Jan-René Hartmann Grundschüler Louis kurzerhand zu seinem Hütehund und zeigt, wie er seinen Tieren anhand von Körpersprache und weniger Kommandos das Hüten seiner Schafe beibringt. Auch sein „menschlicher Hütehund“ versteht schnell.

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Schafe, Ziegen, Esel und Alpakas nebenan. Zurück am Reitplatz hat der Hühnerhof Lüft ein Gehege aufgebaut. Wie überall auf dem Gelände können die Kinder die Tiere dort aus der Nähe kennenlernen. Und mit dem Huhn auf dem Arm auch einmal über den eigenen Schatten springen. (Von Laura Oehl)

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