Handballerin Louise Ohlig unterstützt Projekt in Ruanda

Handballerin Louise Ohlig von der TGS Seligenstadt unterstützt ein Projekt in Ruanda. Dabei soll den Kindern durch Handball eine Zukunftsperspektive geboten werden.
Seligenstadt/Kigali – „Die Kinder waren richtig froh, wenn sie einen Handball in der Hand halten konnten“, erinnert sich Louise Ohlig an ihre Reise nach Kigali, der Hauptstadt des ostafrikanischen Landes Ruanda. Zwei Wochen lang konnte sie dort Beruf und Ehrenamt miteinander verbinden.
Denn die Handballerin der TGS Seligenstadt engagiert sich unter anderem in der Frankfurter Organisation „One Team“, die Kindern durch Sportprojekte in acht Partnerländern eine Zukunftsperspektive ermöglichen möchte. Zusammen mit zwei ruandischen Handballtrainern besuchte Louise Ohlig in Kigali ein Jugendzentrum und eine Schule.
Handball-Projekt motiviert Kinder für die Schule
„Wir waren in einem Viertel, in dem viele Waisen leben. Einige Eltern sind drogenabhängig, es gibt kein Wasser und keinen Strom“, erzählt Ohlig. Im Jugendzentrum sollen die Kinder und Jugendlichen nicht nur Gemeinschaft erleben, sondern über den Sport auch motiviert werden, zur Schule zu gehen – denn nach der Grundschule endet für viele das Schulleben.
Im Jugendzentrum gibt es deshalb eine klare Regel: „Wer Sport machen möchte, muss regelmäßig in die Schule gehen. Darüber müssen die Kinder sogenannte Reports abgeben“, sagt Ohlig. Im Gegenzug wird ihnen auch Schulmaterial gestellt, das sich viele Eltern nicht leisten können.
So übergab Ohlig bei ihrem Besuch auch eine Spende der TGS-Handballabteilung, die der Verein während des Heimspieltags Anfang März gesammelt hatte. Mit diesen 600 Euro soll in Kigali Schulmaterial organisiert werden. Die Spende ging an den ruandischen „Gorillas Handball Club“. Diese Organisation arbeitet mit „One Team“ zusammen und setzt sich dafür ein, Handball zu einer lebendigen und inklusiven Sportart in Ruanda zu machen.

Seligenstädter Handball-Abteilung spendet Trikots
Neben dem Jugendzentrum besuchte Louise Ohlig in Kigali auch die Gatunga-Schule – eine Grund- und Sekundarschule, die vor allem arme Kinder besuchen. Den meisten fehle es an jeglicher Form von Grundausstattung, erzählt die Handballerin. „Die Kinder haben keine Sportkleidung, keine Schuhe. Sie spielen barfuß oder haben nur einen Schuh und teilen sich den zweiten mit einem anderen Kind“, erzählt Ohlig. „In der Schule gab es für 20 Kinder zwei Handbälle.“ So übergab Ohlig auch einige Bälle sowie zwei Trikotsätze der TGS.
Neu ausgestattet, gab es gleich ein gemeinsames Training. Nicht nur den Inklusions-Charakter ihrer Sportart bekam Louise Ohlig dabei zu spüren, auch die Sprachbarrieren waren schnell überwunden: „Wenn man zusammen spielt, ist die Sprache egal. Die Regeln kennt man ja“, sagt Ohlig.
Handball-Projekt in Ruanda sorgt auch für bessere Bildungschancen
Für einige Kinder stünden über das Handballspiel Stipendien in Aussicht, mit denen sie eine weiterführende Schule besuchen können. Ohligs persönliches Ziel ist daher ein guter Handballplatz, um die Kinder zu fördern. „Es wurde schon versucht, den Platz einzuebnen, aber er ist immer noch sehr schief – ein hubbeliger Sandboden. Überall liegen große Steine, es gibt keine Markierungen, und die Verletzungsgefahr für die Kinder ist groß.“
Bis der Platz verwirklicht werden kann, wird es wohl noch eine Weile dauern. So lange behält Louise Ohlig vor allem eins in Erinnerung: „Mich hat beeindruckt, mit wie wenig man viel schaffen kann“, sagt die Handballerin. „Mit einem Nachmittag voller Sport konnten wir den Kindern schon sehr viel Freude bereiten.“ (Von Laura Oehl)
TGS Seligenstadt sammelt Spenden für Handballfeld
Die Handball-Abteilung der TGS sammelt weiter Spenden, um die Kinder in Kigali im Handballsport zu fördern. Ziel ist es, den Platz der Gatunga-Schule zu einer bespielbaren Fläche auszubauen. Laut TGS belaufen sich die Kosten dafür auf etwa 15 000 Euro. Die Organisation „One Team“ unterstützt die Spendenaktion als Vermittler. Wer spenden möchte, kann das über die Website der Organisation unter dem Projekt „Ruanda: Handball“ tun. (loe)