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Heimatbund Seligenstadt blickt zurück: Sondereffekte mildern finanzielle Einbußen

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Von: Michael Hofmann

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Viele tausend Besucher am Rosenmontag: Die Kosten für das Sicherheitskonzept steigen, der Heimatbund hofft auf einen städtischen Zuschuss. Archi
Viele tausend Besucher am Rosenmontag: Die Kosten für das Sicherheitskonzept steigen, der Heimatbund hofft auf einen städtischen Zuschuss. Archi © Hampe

Eine erste, wahrscheinlich nur vorläufige Gesamtbilanz der Corona-Katastrophe zog der Heimatbund Seligenstadt, Dachorganisation der Vereine und Verbände, jetzt in seiner Jahresversammlung in der Zunftstube seiner Eichwaldhalle.

Seligenstadt –Die finanziellen Einbußen sind merklich, werden allerdings stark abgemildert durch zwei Sondereffekte. Die Veranstaltungsseite ließe sich auf einem Blatt Papier zusammenfassen ...

Vorsitzender Richard Biegel konzentrierte sich in seinem Jahresbericht auf das Jahr 2021, gab nur einen kurzen Ausblick auf 2022. „Das Jahr der Lockdowns – keine Höhen, viele Tiefen“ leitete er seinen Bericht ein. Das öffentliche Leben sei zum Erliegen gekommen, kein Adventsmarkt, keine Weihnachtsfeierlichkeiten, keine Fastnacht, viele abgesagte Termine, so die Beschreibung der bleischweren Monate. Der Heimatbund habe fast alle Aktivitäten einstellen müssen.

Einziger Lichtblick sei ein YouTube-Video gewesen: „Schlumberschau TV“, eine vereinsübergreifende Fastnachts-Präsentation, die mehr als 25 000 Mal angesehen und mit viel Lob bedacht worden sei.

In der Folgezeit hätten lediglich einzelne Veranstaltungen stattgefunden, teils unter massiven Corona-Auflagen: So stellten die Bauhandwerker den Zunftbaum auf, die Ordensbruderschaft organisierte im Kloster-Café einen Löffeltrunk. Nach der Verabschiedung der um ein Jahr verlängerten stillen Regentschaft des Prinzenpaares 2020/2021 Michael und Tatjana am 11.11. sei wenige Tage später die nächste Hiobsbotschaft eingetroffen. Neuer Lockdown: keine Fastnacht, keine Galas, keine Bälle, weder Kinder- noch Rosenmontagszug!

Nachhaltige Konsequenzen hatte der Corona-Ausnahmezustand auch für das Seligenstädter Heimatblatt, „unsere eigene Vereinszeitung“, das, nunmehr im Halbformat, sein Erscheinen mangels berichtenswerter Veranstaltungen und mangels Anzeigen aus der Geschäfts- und Vereinswelt phasenweise einstellen musste.

In seinem Kassenbericht konnte Marco Siddi nach einem 14 300-Euro-Defizit im Jahr 2020 für 2021 immerhin ein positives Ergebnis von knapp 27 000 Euro vermelden. Allein, die Erfolgsbilanz ist keine, denn zwei Sondereffekte – die Aktivierung des Anlagevermögens (Spende) und städtische Zuschüsse – gewährleisten das deutliche Plus. Ohne sie stünde ein Defizit zu Buche.

Vor diesem Hintergrund informierte Biegel darüber, dass der Heimatbund die Stadt um Unterstützung gebeten habe. Es geht um die behördlich abverlangten Sicherheits- und Sanitätsdienstleistungen bei Großveranstaltungen wie dem Rosenmontagszug, die in die zehntausende Euro gehen: „Wir haben 2020 enorme Summen nur für die Security ausgegeben. Das ist von uns nicht so gewollt, das verlangt das Sicherheitskonzept.“ Zudem wolle der Heimatbund den Eintritt zum Rosenmontagszug möglichst bei fünf Euro belassen. Einem großzügigen Spender verdankt der Heimatbund einen Anbau der Eichwaldhalle, in dem Sozialräume eingerichtet werden sollen.

Theo Biegel, der zusammen mit Wolfgang Wettig als Revisor fungiert, hatte nach Prüfung der Belege und Rechnungen keine Beanstandung. Die Mitglieder erteilten auf seinen Antrag hin Rechner und Vorstand Entlastung.

Optimistischer gab sich Biegel mit Blick auf das Jahr 2023. Die Vorbereitungen für Fastnacht und Geleitsfest laufen: „Wir sind dabei“.

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