Hochzeitsfesttag lockte nach Seligenstadt

Zum Höhepunkt des ohnehin an Glanz, Glorie, Zweisamkeits- und Happiness-Impulsen nicht armen Hochzeitsfesttag-Sonntags zeigte die Sonne über der beifallumrauschten Brautmodenschau am Nachmittag auf dem Marktplatz ihr strahlendstes Pärchenlächeln. Ohne Zweifel wurde die Einhardstadt ihrem Ruf als bestens sortiertes Hochzeiter- und Brautleute-Paradies wieder einmal gerecht, diesmal garniert mit einem verkaufsoffenen Shopping-Tag des Gewerbevereins.
Seligenstadt - Zahlreiche Händchenhalter und -rinnen, Pärchen, Paare, Versprochene, Verliebte, Verlobte und solche mit schon fixem Standesamtstermin waren gestern ins Städtchen geeilt, um alles rund um den schönsten Tag im Leben inklusive Vor- und Nachspiel reizumflutet durchzudeklinieren oder doch zumindest vorzumerken.

Um für alle denkbaren Erfordernisse und Unabdingbarkeiten der eigenen Feier gerüstet zu sein, war freilich ein aufmerksames Defilee durch den Riesen (Schmuck, Dekoration, Braut-Make-up), über den zum Laufsteg umfunktionierten Marktplatz und durch die Geschäfte der Altstadt unerlässlich. Denn dort entfaltete die Hochzeits-Industrie ihren unwiderstehlichen Zauber. Immerhin feingliedert sich der aus deutschen und eingedenglischten Fachgebieten zusammengezurrte bunte Festtagsstrauß grob in die Fachdisziplinen Floristik, Flitterwochen, Location, Beauty, Dekoration, Schmuck/Geschmeide, Mode, Fotografie, Kulinarik, Geschenke, Festessen, Inspiration sowie After-Wedding-(Finanz-)Planung. Da ist fachlicher Rat selbstredend vonnöten und auch erwünscht. Die beiden festlichsten historischen Weihestätten künftiger Eheversprechen, die von der Schlösserverwaltung bereitgestellte Prälatur und das Romanische Haus, besuchten dagegen vornehmlich die Paare, die bei der Planung schon weit fortgeschritten sind. Dort empfingen Standesbeamte der Stadt die Gäste, beantworteten Fragen und gaben Tipps.

Höhepunkt war - wieder einmal - das Mode-Happening auf dem Open-Air-Laufsteg vor dem Rathaus. Zum Auftakt präsentierte Astrid Merger mit coolen Angestellten und Kundinnen Mode aus ihrer Boutique. Unter dem Motto „Taft und Tüll & Main Kavalier“ stellte Moderator Dominik Stadler anschließend Modelle aus dem Brautstudio Michelle Engelstädter vor. „Es geht Schlag auf Schlag“ kündigte er an - und so war es dann auch: Kiara, Nina, Janine, Michelle und Co. zeigten echte Brautkleid-Hingucker. Federleicht, oft schulterfrei. „Traumhaft“, schwärmte eine Besucherin, „prinzessinnenhaft“, kommentierte Stadler. Zwischen zwei Brautmoden-Aufritten machte Inhaberin Carolyn Döhler mit einer Show auf ihren örtlichen Kinderschuhladen aufmerksam. Auch für begleitende Familienmitglieder und Freunde oder das längst vermählte Publikum lohnte sich der Bummel durch die verkaufsoffene, sommerhelle Einkaufsstadt. Wer so langsam Appetit bekam, konnte seine Lebensgeister mit Waffeln, Crepes, Flammkuchen und einem Prosecco belohnen. (Von Michael Hofmann)