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Jugendsynode in Mainz: Auch Ostkreis-Vertreter diskutierten mit Bischof Peter Kohlgraf

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Ostkreis-Vertreter: Adam Korb und Mirko Weih (rechts) nahmen an der Jugendsynode in Mainz teil.
Ostkreis-Vertreter: Adam Korb und Mirko Weih (rechts) nahmen an der Jugendsynode in Mainz teil. © Privat

Als Jugendvertreter ihrer Pfarreien nahmen Adam Korb und Mirko Weih an der Jugendsynode in Mainz teil und diskutierten dort mit Bischof Peter Kohlgraf über die Zukunft der Kirche.

Ostkreis/Mainz – „Es lohnt sich, die katholische Kirche zukunftsorientiert aufzustellen“, sagt Mirko Weih, 18-jähriger Jugendvertreter in der Pfarrei St. Nikolaus Klein-Krotzenburg. Er und Adam Korb (27) aus der Pfarrei St. Margareta Froschhausen sowie weitere 60 junge Erwachsene im Alter von 16 bis 30 Jahren aus dem Bistum Mainz diskutierten bei der zweiten Mainzer Jugendsynode mit Bischof Peter Kohlgraf über den „Synodalen Weg“.

Die beiden Jugendvertreter aus dem Ostkreis engagieren sich im Vorstand des Dekanats Seligenstadt und im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), dem Dachverband unter anderem für KjG und Kolpingjugend.

„Mit Eurer Teilnahme an der Jugendsynode tragt Ihr zu einer neuen Kultur des Miteinanders bei“, sagte der Bischof, der sich drei Stunden lang den Fragen und Anregungen der jungen Generation stellte. Zum synodalen Prinzip gehöre der Grundsatz „Was alle betrifft, muss auch von allen beraten werden“, so Kohlgraf. „Natürlich hat am Ende der Beratungen der Bischof auch eine Entscheidung zu treffen, aber der Weg dorthin ist ein gemeinsamer.“ Mit Blick etwa auf den Synodalen Weg in Deutschland und den Synodalen Prozess auf Ebene der Weltkirche „sind wir da noch am Anfang“, sagte Bischof Kohlgraf.

Er sicherte zu, dass es im Rahmen des Pastoralen Weges in den 46 neuen Pastoralräumen im Bistum Mainz verbindliche Ansprechpartner für die Jugendarbeit geben werde. „Es ist für mich eine ermutigende Erfahrung, dass Ihr Kirche nicht abschreibt, sondern Euch kritisch einbringt und die Zukunft der Kirche mitgestalten wollt.“

Vor dem Treffen mit dem Bischof hatten sich die 60 jungen Erwachsenen in Workshops und Gesprächsgruppen im Jugendhaus Don Bosco in Mainz über die Zukunft von Kirche ausgetauscht. „In den Workshops wurden die unterschiedlichsten Themen besprochen, Fragen an den Bischof ausgearbeitet und ihm diese als unsere Wünsche und Vorschläge unterbreitet“, berichtet Adam Korb aus Froschhausen. „Zu den Themen gehörte etwa die Digitalisierung in der Kirche, die oft noch ziemlich unprofessionell ist. In vielen Bereichen unserer Kirche gibt es Verbesserungsmöglichkeiten, etwa bei dem Einstellen von Verwaltungsfachkräften, Pädagogen und Sozialarbeitern“, bekräftigt Adam Korb. Wichtige Themen seien etwa „Glauben heute“ und „Spannungsfeld Weltkirche“, wo alles etwas konservativer gesehen werde als in den hiesigen Gemeinden. Reizthemen seien etwa Frauenpriestertum, Frauendiakonat, Zölibat und die „Ehe für alle“ sowie die Bewegung „Out In Church“.

„Eine unserer Fragen an den Bischof war, warum er sich immer so neutral positioniert und nicht die progressive Meinung der Gemeindemitglieder übernimmt. Die Atmosphäre im Diskussionsformat war jedoch sehr tolerant. Es hat auf alle Fälle Mut gemacht, zu sehen, wie viele junge Leute in der Kirche engagiert sind, die etwas verändern und bewegen wollen“, sagt Korb über die zweitägige Veranstaltung. „Es hat Lust gemacht, sich über Pfarreigrenzen auszutauschen. Es war eine tolle Atmosphäre und sehr bereichernd.“

Mirko Weih entschied sich für die Mitarbeit in den Workshops „Glauben heute“ und „Kirche digital“. „In der Gruppe haben wir eine halbstündige Präsentation vorbereitet, die dem Bischof vorgestellt wurde“, blickt der Jugendvertreter im Pfarrgemeinderat St. Nikolaus Klein-Krotzenburg zurück. Bei der Messe am Sonntag diente er als Ministrant. „Für mich persönlich habe ich mitgenommen, dass es lohnenswert ist, Zeit in den Synodalen Weg zu investieren und man so über die Zukunft der Kirche ins Gespräch kommen kann. Zudem konnte ich mich bistumsweit mit jungen Leuten aus anderen Gemeinden vernetzen.“ (Holger Hackendahl)

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