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Konzentration auf Tagesgäste

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Von: Michael Hofmann

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Stadtmarketing-Geschäftsführer Graf: Im vergangenen Jahr 7000 Menschen aus der Region begeistert.
Stadtmarketing-Geschäftsführer Graf: Im vergangenen Jahr 7000 Menschen aus der Region begeistert. © mho

Seligenstadts Stadtmarketing-Geschäftsführer Ernst-Günter Graf im Interview über die Integration der Tourismussparte sowie die künftige Ausrichtung der GmbH.

Seligenstadt – Wie beurteilen Sie die Ausgliederung der Tourismus-Sparte aus dem Verwaltungsbereich der Stadt und ihre Integration in die Stadtmarketing-GmbH?

Die Integration der Tourist-Info in die „SeligenStadtMarketing-GmbH“ eröffnet für beide Seiten neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Sie hat das Potenzial für eine starke Positionierung der Einhardstadt Seligenstadt als regionale touristische Destination mit einem reichhaltigen Angebot in den Bereichen Kultur, Gastronomie und Shoppingerlebnissen, und das alles in dem besonderen Ensemble der historischen Altstadt.

Bürgermeister Daniell Bastian behauptete, die GmbH könne sich der Aufgabe mit viel größerer Flexibilität widmen. Wie sieht diese Flexibilität aus?

Flexibilität wird sich vor allem in schlankeren internen Abläufen und schnelleren Entscheidungen in einzelnen Projekten und täglichen Arbeitsabläufen äußern. Hinzu kommt, dass wir als GmbH sehr effizient externe Unterstützung für kleinere Projekte einbinden können und die vorhandenen Mitarbeiter in ihren Kernaufgaben einsetzen können. Ein Beispiel hierfür ist der Betrieb eines Stadtladens auf Märkten wie dem Adventsmarkt.

Die Mehrheitsverhältnisse in der GmbH – Gewerbeverein 51 Prozent, Stadt 49 Prozent – wurden in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung kritisiert. Die Grünen forderten „mindestens“ 50 Prozent für die Stadt. Wie wichtig ist der Proporz im Arbeitsalltag der GmbH nun wirklich?

Erfolgreiche Projektarbeit basiert immer auf einer guten Kommunikation mit allen Interessenvertretern, sie ist seit mehr als 14 Jahren gelebte Praxis im Stadtmarketing. Dabei hat der tatsächliche Proporz der Finanzierung zwischen der Stadt und dem Gewerbeverein nie eine Rolle gespielt, es ging und geht immer um Seligenstadt.

In welcher Art verschieben sie die Arbeitsschwerpunkte der Stadtmarketing-GmbH nach der Neuausrichtung?

Die Bedeutung des Tourismus für die Einhardstadt Seligenstadt war immer wichtiger Teil der Konzeptionierung des SeligenStadtMarketings. Wir wollen die Informationen zum touristischen Angebot im Wesentlichen auf dem SeligenStadtPortal unser-seligenstadt.de darstellen. Das reduziert den Pflegeaufwand für die Internetauftritte von Stadt und Stadtmarketing. Dazu bauen wir im Moment unsere Webseite um mit dem Ziel, den neuen Auftritt im Frühsommer launchen zu können.

Erlebnisreiche Aufenthaltsmöglichkeiten in Seligenstadt schaffen

Wie soll sich der Tourismus entwickeln, wie sieht sein neues Profil aus?

Wir wollen über die Vermarktung insbesondere des kulturellen Angebots der Stadt unseren Tagesgästen erlebnisreiche Aufenthaltsmöglichkeiten eröffnen. Darüber hinaus werden wir in den nächsten Wochen Gespräche mit der Gastronomie und den Übernachtungsbetrieben führen, um im Dialog weitere Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung unseres Angebots zu erarbeiten.

Eine größere Nähe von Stadt und Stadtmarketing zu Kunst und Kultur als weiche Standortfaktoren wird seit Jahren eingefordert. Denken Sie in diese Richtung?

Wir haben im vergangenen Jahr zusammen mit einem Team aus lokalen Künstlern, dem Kunstforum sowie Events4You unter Schirmherrschaft von MdL René Rock ein sehr erfolgreiches SeligenStadtFestival mit knapp 30 Veranstaltungen über einen Zeitraum von 18 Tagen organisiert und knapp 7000 Menschen aus der Region begeistern können.

Zu den Erfolgsfaktoren gehörten die auftretenden Künstler aus einem breiten Spektrum des Kulturbetriebs selbst sowie die großartige finanzielle Unterstützung durch unsere Sponsoren, eine Wiederholung im Jahr 2024 wird geplant. Auch beim Umbau des SeligenStadtPortals soll den Bereichen Kunst und Kultur stärker Rechnung getragen werden.

Die sogenannte „digitale Markterschließung“ birgt Potenzial. Wie will die Stadtmarketing-GmbH diesen Weg gehen?

Wir sind hier auf einem guten Weg. Dabei nimmt unser SeligenStadtPortal eine bedeutende Stellung ein, die neue Webseite wird mit einem Mobile-First-Konzept erstellt, um dem aktuellen Nutzerverhalten besser gerecht zu werden. Vereine und Veranstalter nutzen seit Langem den integrierten Veranstaltungskalender, um auf ihre Veranstaltungen hinzuweisen. Dieser Kalender wird im Zuge der Umgestaltung modernisiert und weiterentwickelt. Andere digitale Kanäle wollen wir aufbauen und gestalten, aber auch regionale Portale nutzen, um die kulturellen Angebote Seligenstadts entsprechend aufzuzeigen und zu vermarkten.

Bündelung von Ressourcen

Stadtmarketing wird als Gestaltung und Vermarktung einer Stadt sowie Steigerung der Lebensqualität definiert. Sehen Sie Nachbesserungsbedarf und wenn ja, wo?

In den vergangenen 14 Jahren hat das Stadtmarketing mit dem großen persönlichen Einsatz von Monika Weber für die Vermarktung der Stadt und die Steigerung der Lebensqualität hervorragende Arbeit geleistet. Auf dieser Grundlage wollen wir weiterarbeiten. Zentral ist dabei die professionelle Kommunikation mit den verschiedenen Stadtakteuren aus Vereins- und Geschäftswelt sowie der Politik, um neue Ansatzpunkte zu erarbeiten, zu priorisieren und durch Bündelung von Ressourcen voranzubringen.

Das Gespräch führte Michael Hofmann

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