Kreative Vielfalt und vorweihnachtliches Ambiente gefallen den Besuchern

Das vorweihnachtliche Angebot an selbstgefertigten Kunstobjekten war beim Seligenstädter Hobbykünstlermarkt kreativ, hochwertig und attraktiv. So manche Geschenkidee für das schönste Fest des Jahres konnten die Besucher am Wochenende im Riesensaal umsetzen.
Seligenstadt - 25 Jahre nach der Premiere stieß der Markt am Samstag und Sonntag auf beachtlich große Resonanz. Der Gang durch die Reihen der 29 Ausstellerinnen, die in Forum, Räumen und im großen Saal präsentierten, war ein kreatives Vollbad. „Vor Corona waren es noch bis zu 38 Künstlerinnen, diesmal sind es immerhin 29. Die letzten zwei Jahre ist der Markt ja wegen der Pandemie ausgefallen“, zeichnet erstmals die vielseitig künstlerisch tätige Silvia Mühlhäuser für die Organisation verantwortlich. Rosi Albert, die 87-jährige Ideengeberin, der Mühlhäuser in vielen Auflagen assistiert hatte, war am Samstagmittag bei der Eröffnung von Bürgermeister Daniell Bastian mit vielen lobenden Worten verabschiedet worden.
„Unsere Hobbykünstlerinnen kommen aus Seligenstadt und einem Umkreis von 30 Kilometern“, erläutert Mühlhäuser, die an ihrem Stand Malerei, gefädelten Modeschmuck, selbst genähte Taschen und Rucksäcke feilbietet. „Die Organisation des Markts macht mir Spaß, es herrscht ein gutes Miteinander.“
Nach einem Rundgang können sich die Gäste an der Kuchentafel des Frauenchors der Germania 03 stärken. Im Riesensaal ist der kreativen Vielfalt keine Grenzen gesetzt. Filigrane Holzarbeiten, etwa die von Michael Eiblmaier detailreich gestalteten Nachbildungen von Kloster und Basilika, Wasserturm und Steinheimer Tor sind echte Hingucker. „Ich habe in Murnau im Schwarzwald ein Fräs-Seminar absolviert“, erzählt der Hobbykünstler begeistert, wie er Linien in die Holzobjekte fräst und danach die Miniaturlichterketten dahintersteckt.
Mit Grußkarten aus Tapetenresten, bemalten Schwimmbadfliesen und Körbchen aus Altpapier sieht sich die Rödermarker Hobbykünstlerin Marianne Hansen der Nachhaltigkeit verpflichtet. Die kreativ bemalten und lackierten Fliesen kann man prima als Untersetzer für Tassen, Gläser und Blumentöpfe benutzen.
Auf den ersten Blick erkennt der Besucher, dass Erika Winter aus Klein-Welzheim stammt. Kleine Holzkoffer sind mit dem Bild der Wasserburg oder dem Klein-Welzheimer Ortswappen und der Jubiläumszahl 1250 verziert. „Die sind ideal, um Welzemer Luft einzupacken“, schmunzelt sie beim Blick auf ihre mit „Welzemer Wiesegiggel“ verzierten Grußkarten. „Mein Vater, der ehemalige Bauhofpolier Fritz Kraus, hat mir die künstlerische Ader in die Wiege gelegt. Er hat früher die Fastnachtwagen und die Fastnachtsbütten bemalt.“
Weitere echte Hingucker sind auch die Bilder von Suzana Pravdic, die aus der großen Vorfreude über ihre erstmalige Teilnahme heraus frühmorgens und abends in 70-stündigem Wirken nach ihrem Job die farbenfroh-moderne Seligenstädter Silhouette gemalt hat. „Ich stelle das allererste Mal überhaupt aus und war deshalb die letzten Tage total aufgeregt“, gesteht die junge Malerin, deren Frauenporträts ebenfalls die Blicke auf sich zogen.
Gedrechselte Unikate, etwa die „Schreibgeräte vom Baum zum Kugelschreiber“ des Froschhäusers Günter Frommknecht und hochwertige Holzbrandmalereien auf Vesperbrettchen, Schatullen und Schoppedeckel sowie Trinkhörner von Simone Stillger (Seligenstadt) gehörten ebenso zum attraktiven Angebot des Hobbykünstlermarkts wie vieles, vieles mehr. (hoh)

