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Lange Gesichter beim Public Viewing der Feuerwehr Froschhausen

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Public Viewing bei der Freiwilligen Feuerwehr in Froschhausen: Bei Gündogans Führungstreffer per Elfmeter war die Stimmung noch super...
Public Viewing bei der Freiwilligen Feuerwehr in Froschhausen: Bei Gündogans Führungstreffer per Elfmeter war die Stimmung noch super... © Hackendahl, Holger

Einmal wurde beim 1:0 gejubelt, das war’s dann aber gestern. Denn die Japaner schossen in der zweiten Halbzeit zwei Tore. Enttäuscht verließen die 25 jüngeren und älteren Fußball-Fans das Public-Viewing im Gerätehaus der Feuerwehr Froschhausen: 1:2 im Auftaktspiel der Fußball-WM.

Froschhausen – „Wir machen dieses Public-Viewings seit 20 Jahren, immer zu Europa- und Weltmeisterschaften. Vor allem 2014, beim WM-Titelgewinn, war hier immer die Hütte voll“, blickte Dennis Kraft, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, auf bessere Zeiten zurück. „Ab dem Viertelfinale kamen dann bis zu 150 Zuschauer, beim 1:0-Sieg im Finale wurde die Hütte fast abgerissen.“

Und heute? Eine halbe Stunde vor dem WM-Auftakt des deutschen Teams macht sich noch verhaltener Optimismus breit. Das engagierte Team der Brandschützer hängt Fahnen und Wimpelketten auf, wartet auf die ersten Gäste, die zehn Minuten vor Spielbeginn erscheinen. Zuerst die Jüngsten, sie können den Anpfiff kaum erwarten. Auf die zehn Festgarnituren und weitere fünf Stehtische haben die Wehrkräfte Gläser mit Salzstangen und Dosen mit Erdnüssen gestellt. Nervennahrung, die im Laufe des Spiels auch gebraucht wird. Auch die eine oder andere Rindswurst wird zur Stärkung aus dem Topf mit heißem Wasser gefischt. Alles ist bereit für eine erste große Fußball-Sause - inklusive Glühwein, Kinderpunsch, Bier, Limo und Cola.

Doch der Jubel über die 1:0-Führung zur Pause hat sich längst gelegt, die Gesichter der Public-Viewer werden nach dem ersten Treffer der Japaner in der 76. Minute immer länger. Der zweite für Deutschland muss doch fallen, denken alle. Stattdessen zappelt der Ball sieben Minuten später das zweite Mal im deutschen Netz.

„Wenn’s jetzt brennt, lassen wir alles stehen, dann fahren wir natürlich raus. Dann müssten wir unsere Gäste wohl allein lassen“, meinte Dennis Kraft noch vor dem Spiel. Gebrannt hat es am gestrigen Nachmittag nicht in Froschhausen, lediglich - im übertragenen Sinne - mit zunehmender Spieldauer vor Manuel Neuers Tor, wie die Public Viewer auf der großen Leinwand sahen. Sollten das deutsche Team nach der Vorrunde nach Hause fahren müssen - so wie bei der Fußball WM 2018 - dann war’s das zunächst mit dem Public Viewing. Aber spätestens Anfang Juli darf wieder am Gerätehaus gefeiert werden: Dann steht das 125-jährige Bestehen der Feuerwehr an.

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