LED-Beleuchtung an Straßen in Seligenstadt: Verbrauch sinkt, Kosten steigen

58 Prozent der Lichtpunkte, wie die Beleuchtungen an Seligenstädter Straße bezeichnet werden, sind auf LED umgestellt. Trotz sinkendem Verbrauch steigen die Kosten.
Seligenstadt – Obwohl die Stadt Seligenstadt in immer mehr Baugebieten die Straßenbeleuchtung mit Strom versorgen muss, sinkt anteilig der Stromverbrauch, dafür steigen allerdings die Kosten. Das geht aus einem Antwortschreiben des Magistrats auf eine FWS-Anfrage zum Thema Straßenbeleuchtung hervor.
Die tabellarischen Liste lässt in der Tat schnell erkennen, dass der Stromverbrauch in den vergangenen vier Jahren drastisch zurückgegangen ist: von 790 249 Kilowattstunden im Jahr 2017 auf 722 916 Kilowattstunden im Jahr 2021. Entsprechend sank der durchschnittliche Tagesstrom von 2155 auf 1964 Kilowattstunden.
Der Stromverbrauch, so Bürgermeister Daniell Bastian auf die Frage des FWS-Fraktionsvorsitzenden Matthias Rupp nach dessen Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren, schwanke durch unterschiedliche Ablese- und somit Abrechnungszeiträume, „die sich im betrachteten Zeitraum um bis zu 46 Tage ändern.“
Seligenstadt: Stromkosten für Straßenbeleuchtung steigen
Teile man jedoch den abgerechneten Verbrauch durch die Tage, werde deutlich, „dass sich der Stromverbrauch jedes Jahr reduziert und das, obwohl immer mal wieder neue Baugebiete, die beleuchtet werden müssen, hinzukommen.“
Im Gegensatz zum sinkenden Verbrauch steigen allerdings die Stromkosten. „Diese beliefen sich im Vorjahr 2021 auf 187 731 Euro. Obwohl wir jedes Jahr etwa drei Prozent Strom bei der Straßenbeleuchtung einsparen, zahlen wir jährlich etwa 1,5 Prozent mehr an Stromkosten.“
LED-Beleuchtung in Seligenstadt: 2500 sogenannter Lichtpunkte gibt es
Auch zur Rupp-Frage nach der Umrüstung auf verbrauchsärmere Leuchtmittel kann der Magistrat detailliert Auskunft geben. Demnach befinden sich im Stadtgebiet etwa 2 500 sogenannte Lichtpunkte – so werden alle Laternen, Lampen und Lichtmaste bei den Behörden genannt. Interessant: Im Vergleich mit den Seligenstädter 2 500 Lichtpunkten wirkt die Hansestadt Hamburg mit mehr als 124 000 Lichtpunkten wie ein sogenannter Lichthimmel.
Von den 2500 Seligenstädter Lichtpunkten werden nach Magistrats-Angaben etwa 58 Prozent mit LED-Leuchten („light-emitting diode“, zu deutsch: lichtemittierende Diode oder Lumineszenz-Diode) betrieben. Der Rest wird mit Natriumdampfleuchten (NAV) und Energiesparleuchten beziehungsweise mit Leuchtstoffröhren betrieben. Ein Lichtpunkt mit beispielsweise einer 70-W-NAV-Leuchte könne, so der Sprecher des Magistrats weiter, nach der Umrüstung mit einer 13-W-LED-Leuchte betrieben werden. „Die alten Quecksilberdampfleuchten, die am meisten Strom verbraucht haben, wurden zwischenzeitlich komplett ausgetauscht.“

Soviel kostet die Umrüstung einer Laterne in Seligenstadt
Bei einer Umrüstung belaufen sich die Kosten pro Laterne je nach Leuchtstärke auf 240 bis 300 Euro, der Personalaufwand beläuft sich auf 175 Euro pro Lichtpunkt. Vor allem bei älteren Masten, so der Bürgermeister weiter, werde zudem Sondermaterial, etwa Übergangskästen, benötigt. Manchmal sei sogar ein neuer Mast erforderlich.
Die Frage nach Mengenrabatt beim Kauf neuer Leuchtmittel beantwortet der Rathauschef mit ja. „Um akzeptable Rabatte zu erhalten, bestellt das Bauamt für den Bestandsbereich jährlich 100 bis 150 neue LED-Leuchten und baut sie ein. Neubaugebiete kommen noch hinzu.“ (Michael Hofmann)