Seligenstadt hat einen eigenen Wein

Mit dem Weißwein-Cuvée „Seligenstädter Löffeltrunk“ hat die Einhardstadt pünktlich zum Geleitsfest in diesem Jahr nun einen eigenen Wein.
Seligenstadt – Ein Frankenwein in Hessen? Hans Rolf Flechsenhar, Ordensmeister der Ordensbruderschaft vom Steyffen Löffel und Fauth, macht's möglich. Im Geleitsjahr hat er einen lange gehegten Wunsch verwirklicht und für Ordensbruderschaft, Heimatbund und Stadt einen eigenen Wein mit dem Namen „Seligenstädter Löffeltrunk“ kreiert und spendiert. Der „Seligenstädter Löffeltrunk“, so Flechsenhar, „soll das einmalige Brauchtum innerhalb der Stadt beleben und über die Grenzen hinaus bekannt machen.“
Hintergrund: Ordensbruderschaft und Heimatbund greifen schon jahrelang auf Weine des Hofguts Hörstein zurück, das ihren Weinen den Namen Hörsteiner Abtsberg, Abt Beringer oder St. Bernhardus gibt, und damit die historische Verbindung des Weingutes zu Seligenstadt und dem ehemaligen Benediktinerkloster bekundet.
Abt Beringer, der zehnte Abt des Benediktinerklosters Seligenstadt (1012 bis 1019), erwarb Weinberge in Hörstein und gilt dort als Begründer des klösterlichen Weinbaus. Früher hatten auch viele Seligenstädter Familien kleine Wingerte in der Hörsteiner Gemarkung.
Seligenstädter Ordensbruderschaft hat sich schon länger eigenen Festwein gewünscht
„Die Ordensbruderschaft hegt schon länger den Wunsch nach einem Festwein mit eigenem Namen, zumal schon mit der Amtszeit von Andreas Neubauer, Peter Kappen und Bruno Winkler eigene Wappengläser mit dem Logo der Bruderschaft angeschafft wurden“, berichtet Hans Rolf Flechsenhar.

Nachdem die formellen Voraussetzungen geklärt waren, machte er sich mit Petra Hein, Inhaberin des Hofguts Hörstein und ebenfalls Mitglied der Ordensbruderschaft, an die Realisierung und entschied sich für ein trockenes 2020er Weißwein-Cuvée vom Hörsteiner Abtsberg in der 0,75-Liter-Bordeaux-Flasche. Die angedachte Idee der authentischen Literflasche wurde zurückgestellt, „da der Löffeltrunk in der edlen Bordeaux-Flasche den festlichen Stunden des Geleitsfestes besser gerecht wird“, sagt Flechsenhar.
Nach Angaben von Winzerin Petra Hein ist das Weißwein-Cuvée aus 50 Prozent Bacchus, 30 Prozent Silvaner und 20 Prozent Müller-Thurgau – „ein trockener, aber fruchtiger trinkreifer Wein, der mehr ist als die Summe seiner Teile“. Das Etikett mit Stadtwappen und Geleitslöffel hat Hildegard Flechsenhar gestaltet. Auf der Rückseite ist der Löffelbrauch in zwei Sätzen beschrieben.
Seligenstädter Ordensmeister spendiert 800 Flaschen vom neuen Wein
Hans Rolf Flechsenhar spendiert 800 Flaschen, davon 400 Flaschen für die Ordensbruderschaft, 200 Flaschen für den Heimatbund und 200 Flaschen für die Stadt Seligenstadt. Der Festwein ist für die offiziellen Gelegenheiten und Empfänge im Zuge des Geleitsfestes gedacht, eignet sich natürlich auch als Geschenk und Ehrengabe.
Bei einer Präsentation in der Zunftstube des Heimatbunds nahmen Löffelmeister Peter Sulzmann, Heimatbundchef Richard Biegel und Bürgermeister Daniell Bastian die Abhol-Zertifikate entgegen. Kellermeister Andreas Vogt erläuterte in launigen Worten die einzelnen Schritte von der Traube bis zur Flasche. Danach schritten die Kuratoriums-Mitglieder unter fachlicher Leitung des Löffelwirts Udo Sommer und mit dem von Richard Pappert angestimmten Löffellied zur Erstverkostung.
Wein-Premiere ist beim Geleitsmahl am 29. April. Für das Publikum ist der Tropfen in Glas und Flasche zum Geleitswochenende am Weinstand der Ordensbruderschaft am Löffeltrinkerplatz erhältlich. (Von Michael Hofmann)