Naturwissenschaft zum Anfassen

Hainburg – Mit dem Klaus-von-Klitzing-Preis wird eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die Anregung der Schülerinnen und Schüler zu wissenschaftlichem Arbeiten und Denken verdient gemacht hat. Als Preisträgerin der renommierten Auszeichnung wurde kürzlich die in Hainburg lebende Gymnasiallehrerin Sandra Grösser-Pütz (50) gefeiert. Sie unterrichtet am Albert-Einstein-Gymnasium in Maintal-Bischofsheim. Die engagierte Lehrerin der MINT-Fächer Biologie und Erdkunde wurde von Klaus Klitzing, der 1985 den Nobelpreis für Physik erhielt, höchstpersönlich für ihr überdurchschnittliches Engagement außerhalb des Schulunterrichts zum Wohl ihrer Schüler geehrt.
Grösser-Pütz hatte sich erfolgreich gegen 47 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchgesetzt und die Jury einhellig von sich und ihren Leistungen als Pädagogin und Lehrerin für Biologie und Medienkunde überzeugt.
Die engagierte Lehrerin – ehemalige Schülerin am Seligenstädter Einhardgymnasium – motivierte ihre Eleven an außerschulischen Projekten im Fach Biologie teilzunehmen; regte sie an, hinaus in die Natur zu gehen, sich dort nachhaltig zu engagieren. „Wir machen nicht nur Vogelzählungen, sondern besuchen auch die Schülerlabore an der Uni Frankfurt und der TU Darmstadt“, erzählt sie. Grösser-Pütz ist Vertrauenslehrerin und organisiert für interessierte und talentierte Schüler die Teilnahme an Wettbewerben wie „Jugend forscht“, wo sie beachtliche Erfolge erzielen konnte.
„Mir bereitet es große Freude, zu sehen, wie die Schüler Freude entwickeln und für ein Thema brennen“, sagt sie. „Etwa bei der „Nussjagd“, bei der Nüsse gesammelt und auf Fraßspuren von Haselmäusen untersucht werden“. Auch motiviert sie ihre Schüler an Nabu-Aktionstagen wie „Stunde der Gartenvögel“, „Stunde der Wintervögel“ oder „Insektenzählungen“ teilzunehmen. Viel Spaß hat ihr und ihren Schülern auch die Zusammenarbeit mit der Mühlheimer Hundeschule „Vier Pfoten“ bereitet. „Einige Kinder kommen aus Kulturen, in denen Hunde als angsteinflößend gelten. Durch die Zusammenarbeit mit der Hundeschule verlieren sie die Ängste, behalten jedoch den Respekt vor dem Tier“, erzählt die Mutter von fünf Kindern (6 bis 25 Jahre).
Gewürdigt wird von der Jury Sandra Grössers-Pütz’ „sensibler und professioneller Blick auf Schüler“. „Sie ist eine Lehrerin aus Leidenschaft, studierte Biologie und Geografie auf Lehramt, absolvierte und lernte viel in ihrem Praktikum in Namibia weiter dazu“, wie es in einem Kurzfilm über die Preisträgerin heißt. Damit geht der renommierte Klaus-von-Klitzing-Preis, der seit 2005 in Kooperation von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg und der EWE-Stiftung ausgelobt wird, erstmals ins Rhein-Main-Gebiet. Der Klaus-von-Klitzing-Preis wird seit 2005 einmal jährlich als Förderpreis an im außerschulischen Bereich besonders engagierte Lehrer und Lehrerinnen naturwissenschaftlicher Fächer vergeben. Er ist mit 15 000 Euro dotiert, wobei 10 000 Euro für ein schulisches Projekt zu verwenden sind. „Ich hätte da auch schon eine Idee. Ich könnte mir an meiner Schule einen Experimentiergarten vorstellen mit Sitzgruppen und WLAN sowie Vogelhäuschen, Fledermauskästen und Kameras, um die Tiere darin beobachten zu können.“ hoh