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Holzpilz bedroht die Wasserräder der Klostermühle

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Von: Michael Hofmann

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Einer umfassenden Instandsetzung bedarf das mittlere der drei Räder samt Welle. Witterungsbedingte Einmoderungen und ein sich ausbreitender Holzpilz machen dies notwendig.
Einer umfassenden Instandsetzung bedarf das mittlere der drei Räder samt Welle. Witterungsbedingte Einmoderungen und ein sich ausbreitender Holzpilz machen dies notwendig. © Wronski

Die Mühle in der ehemaligen Benediktinerabtei Seligenstadt aus dem Jahr 1574 ist das älteste Gebäude der Klosteranlage, das noch in seiner ursprünglichen Form erhalten ist. 1993/94 wurden die gesamte Mahlanlage sowie die Wasserräder rekonstruiert. Nun bedarf das mittlere der drei Räder samt Welle einer umfassenden Instandsetzung.

Seligenstadt – Die Instandsetzung ist eine Gemeinschaftsleistung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (SG) und des Förderkreises Historisches Seligenstadt. Der Förderkreis beteiligt sich mit 20 000 Euro an der Wiederherstellung, die gleiche Summe kommt aus dem Etat des Bauunterhalts der SG, deren Fachgebiet Bauangelegenheiten und Denkmalpflege die Maßnahme baufachlich und denkmalpflegerisch betreut.

Witterungsbedingte Einmoderungen und ein sich ausbreitender Holzpilz machen die Instandsetzung notwendig. Ein Fachbetrieb für Mühlenbau aus Brandenburg, der mit der Erneuerungsmaßnahme beauftragt wurde, wird am Mittwoch die nicht mehr zu reparierenden Elemente demontieren. Der Einbau des neuen Wasserrades und der neuen Welle wird am Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag, 29. Mai, vor den Augen der Besucher abgeschlossen und im Anschluss eingeweiht.

Die Klostermühle von 1574, das älteste Gebäude der Klosteranlage.
Die Klostermühle von 1574, das älteste Gebäude der Klosteranlage. © Hofmann

In den kommenden Jahren müssen auch die beiden anderen Wasserräder erneuert werden. Hierfür wirbt der Förderkreis Historisches Seligenstadt mit der Unterstützung der SG schon jetzt um Spenden.

Der Förderkreis Historisches Seligenstadt betreibt die Klostermühle zwischen Mai und September immer sonntags und zeigt allen Interessierten, wie das Benediktinerkloster sie einst zur Selbstversorgung nutzte. Während früher ein durch den Klosterhof fließender Mühlbach die Räder antrieb, geschieht dies jetzt durch ein von Zisternen gespeistes Pumpwerk.

Im Jahr 1993 wurden die drei oberschlächtig betriebenen Wasserräder neu hergestellt und installiert. Die Besonderheit der Klostermühle ist, dass sie drei voneinander unabhängige Mahlgänge hat. Der Aufbau der Mühlentechnik im Innern des Gebäudes erfolgte im folgenden Jahr. Für die Wiederherstellung der Klostermühle hat der Verein 1995 den Hessischen Denkmalschutzpreis erhalten. (Von Michael Hofmann)

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