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Seligenstädter Adventsmarkt öffnet mit weniger Beleuchtung und guten Vorsätzen

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Von: Yvonne Fitzenberger

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Stimmungsvolle Eindrücke vom Seligenstädter Adventsmarkt zwischen Energiekrise, steigender Inflation und meist leicht angehobenen Preisen für die Besucher des Marktes. Dennoch kommt Vorfreude auf die Festtage auf.
Stimmungsvolle Eindrücke vom Seligenstädter Adventsmarkt zwischen Energiekrise, steigender Inflation und meist leicht angehobenen Preisen für die Besucher des Marktes. Dennoch kommt Vorfreude auf die Festtage auf. © Fitzenberger

Auch in der Einhardstadt ist gestern die Adventszeit offiziell eingeläutet worden. Mit zahlreichen Ständen und vielleicht doch mehr Lichtern als erwartet, werden die ersten Besucher in Weihnachtsstimmung versetzt.

Seligenstadt – Sah es doch zuerst nach regnerischem Wetter aus, so konnten die Adventsmarktbesucher schließlich doch trocken zwischen den Buden durchlaufen und den ersten Glühwein genießen. Bereits kurz vor 15 Uhr – der eigentliche Öffnungszeitpunkt – versammelten sich die ersten Grüppchen um die Tische der Essens- und Getränkestände.

Essen und Trinken gehört zu jedem Adventsmarkt dazu.
Essen und Trinken gehört zu jedem Adventsmarkt dazu. © Fitzenberger, Yvonne

So auch um den Stand „Seeblick“ von Marius Griefing. Er arbeitet im gleichnamigen Restaurant in Mainflingen – daher der „weihnachtlich unpassende Name“ des Standes, scherzt er. Dort bietet er Glühwein und Kinderpunsch sowie Speisen an. Vorab habe sich das Team des Seeblicks Gedanken gemacht, wie sie mit dem Thema Energie umgehen können. So stellte das Team die Beleuchtung auf LED oder sogar Solar um, für den heißen Glühwein nutzen Sie Heißzapfanlagen, damit das beliebte Heißgetränk nicht separat erhitzt werden muss. „Wir konnten die Preise halbwegs halten“, sagt Griefing. Zwar haben die Weinhändler ihre Preise erhöht, diesen Anstieg geben sie aber nur gering weiter.

Auch Sabine Tertilt aus Klein-Krotzenburg ist gezwungen, zumindest moderat die gestiegenen Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Tertilt bietet an ihrem Stand neben Deko-Artikeln – teils handgefertigt – auch Glühwein an. Bei den Glühweintöpfen könne sie jedoch nicht viel an Energie sparen, denn: „Glühwein schmeckt schließlich heiß am besten.“

Die Deko glitzert und funkelt im LED-Licht
Die Deko glitzert und funkelt im LED-Licht © Fitzenberger, Yvonne

Auch Beleuchtung gehöre für sie nun einmal zu einem richtigen Adventsmarkt dazu. Dafür stellte Tertilt, soweit es möglich war, ebenfalls auf LED um oder greift auf batteriebetriebene Leuchtmittel zurück. „Man überlegt halt schon, was man machen kann“, sagt die Klein-Krotzenburgerin und sucht eben andere Wege.

Für die Strickwaren-Verkäuferin Gabrielle Kollewe-Seele gehört Licht zwar auch zu einem Markt dazu, sie verzichtet aber so lange wie möglich auf die Beleuchtung – natürlich auch hier LED. „Ich hatte auch noch eine Heizung in der Hütte“, berichtet die Mühlheimerin, die seit 2011 auf dem Adventsmarkt vertreten ist. Sie bietet seitdem selbstgestrickte Waren an, inzwischen auch Socken einer Schneiderin. „Meine Hütte platzt aus allen Nähten“, sagt Kollewe-Seele, denn ihre Schneiderin war über die zweijährige Coronapause hinweg fleißig...

Eine treue Kundin bestaunt auch schon die Ware. „Das letzte Mal war ich zu spät, und es war alles schon weg“, berichtet sie und freut sich, ein Paar zum fast gleichen Preis wie vor zwei Jahren zu ergattern.

Der erste Gang auf den Adventsmarkt lässt Kinderaugen strahlen.
Der erste Gang auf den Adventsmarkt lässt Kinderaugen strahlen. © Fitzenberger, Yvonne

„Die Preise haben sich kaum geändert“, berichten auch eine Familie, die mit ihrem Sohn unterwegs ist. Sie seien positiv überrascht, dass selbst eine Fahrt mit dem Kinderkarussell kaum teurer geworden sei – gerade auch im Vergleich mit anderen Märkten. „Das sind hier zivile Preise“, resümieren sie und ziehen weiter zum Crepé-Stand von Vincenzo Castellano.

Auch Castellano machte sich viele Gedanken über die seine Beleuchtung. „Ich habe sie um die Hälfte reduziert“, sagt er und zeigt auf die alten Birnen. Diese seien zwar nicht hell, aber die Anzahl sei ausschlaggebend. Seine Preise musste er auch nur gering anpassen. „Ich will es ja nicht übertreiben und Kunden vergraulen“, sagt er. (Von Yvonne Fitzenberger)

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