Pflegedienstleiterin Diturija Mavraj über ihren Job im Seniorenheim

Seit zwölf Jahren arbeitet Diturija Mavraj im Kursana Domizil in Seligenstadt. Anfang des Jahres hat sie die Pflegedienstleitung in dem Seniorenheim übernommen.
Seligenstadt – „Ich bin mit dem Thema ,Menschen helfen’ groß geworden. Für mich gab es keine andere Option als die Pflege“, sagt Diturija Mavraj. Seit Anfang des Jahres ist sie die neue Pflegedienstleiterin im Kursana Domizil in Seligenstadt.
Schon als Kind erlebte Mavraj die Welt der Pflege hautnah mit, ihre Mutter arbeitete in einem Krankenhaus. „Mit sieben Jahren bin ich nach der Schule mit meiner Mutter auf die Arbeit gegangen“, erzählt die heute 36-Jährige. Dort lernt sie nicht nur die Arbeit, sondern auch den Kontakt zu den Patienten kennen und findet Gefallen daran. „Ich habe immer gedacht, Pflege ist mein Schicksal“, blickt Mavraj auf ihre Kindheit zurück.
Nach der Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin arbeitet sie unter anderem lange auf einer Wachkomastation, seit zwölf Jahren ist sie im Seligenstädter Kursana – zunächst als Wohnbereichsleiterin, später auch als stellvertretende Pflegedienstleiterin und zehn Jahre lang als Qualitätsbeauftragte.
Neue Pflegedienstleiterin in Seligenstadt: Den Bewohnern soll es gut gehen
Heute besteht ihr Job vor allem aus „Schreibtisch-Arbeit“: Mitarbeiter – unter anderem die Wohnbereichsleiter – führen, Dienstpläne erstellen, und auch hier wieder: die Qualität im Haus Marcellinus im Griesgrund gewährleisten. „Mein Anreiz ist, dass es den Bewohnern gut gehen soll“, sagt Mavraj.
Die Dienstpläne orientieren sich daher oft auch an den Bedürfnissen der Seniorinnen und Senioren. „Wir hatten vor einiger Zeit auf der Demenzstation einige Bewohner, die nachts sehr unruhig waren. Also haben wir ein Nachtcafé für sie angeboten. Dann mussten einige Mitarbeiter natürlich zu anderen Zeiten arbeiten.“ Bei den Bewohnern sei das Angebot gut angekommen, denn man müsse sich, so Diturija Mavraj, immer an den Biografien der Seniorinnen und Senioren orientieren. „Da war ein Mann dabei, der vorher für eine Bank gearbeitet hat und oft abends noch Essen gegangen ist.“ Weil er auch im Seniorenheim noch in seinem Rhythmus war, habe man ihm das Mittagessen schließlich im Nachtcafé serviert, erzählt Mavraj. Heute gebe es das Angebot nicht mehr – mit neuen Bewohnern hätten sich auch die Bedürfnisse und die Angebote wieder verändert.
Auf Anforderungen der Mitarbeiter im Seligenstädter Seniorenheim achten
Neben den Anforderungen der Bewohner muss die Pflegedienstleiterin aber auch auf ihre Mitarbeiter eingehen. Den Fachkräftemangel spüre sie in ihrer Einrichtung nicht, sagt Diturija Mavraj. Mit sogenannten Tourenplänen soll sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter ihren eigentlichen Aufgaben nachgehen können und gleichzeitig genug Zeit für die Pflege der einzelnen Bewohner vorhanden ist. „Ich versuche auch, mich bei den Dienstplänen und bei gewünschten freien Tagen nach den Mitarbeitern zu richten.“
Weil viele Mitarbeiter schon seit Jahren im Haus seien, herrsche zudem ein gutes Verhältnis untereinander – das spiegele sich auch in der Pflege der Bewohner wider.
Als Pflegedienstleiterin alle Seniorenheim-Bewohner kennen
Den direkten Menschenkontakt zu den Senioren auf den Stationen, der für Mavraj am Pflegeberuf so wichtig ist, hat sie heute nur noch selten. „Das fehlt mir manchmal schon“, sagt die 36-Jährige. „Mir ist es aber wichtig, dass ich alle Bewohner kenne und sie auch mich und wissen, dass sie zum Beispiel bei Beschwerden zu mir kommen können.“
Die Arbeit als Pflegekraft habe ihr immer gefallen, sagt Diturija Mavraj. Heute steht vor allem das Wohl ihrer Mitarbeiter oben auf ihrer Liste: „Es tut mir gut, meine Mitarbeiter zu motivieren und zu fördern“, sagt sie. Davor, auf der Station einzuspringen, wenn Not am Mann ist, scheue sie sich aber auch heute nicht. (Von Laura Oehl)