Stadtkapelle lockt zum Osterkonzert in den Klosterhof

Die Seligenstädter Stadtkapelle hat mit ihrem Osterkonzert im Klosterhof Hunderte Menschen angelockt. Eine Stunde lang nahmen die Musiker das Publikum mit auf eine musikalische Reise.
Seligenstadt – Wer am Ostersonntag nach ein wenig Kultur gesucht hat, wurde im Klosterhof fündig, wo am Nachmittag die Stadtkapelle Seligenstadt zum Open-Air-Osterkonzert rief. „Eins spielen wir noch, aber dann ist wirklich Schluss“, erklärte Dirigent Mathias Müller vor Zugabe Nummer zwei, die das Konzert nach etwas mehr als einer Stunde beschloss. Zuvor machten die vielen Menschen im Publikum keine Anstalten, so schnell wieder nach Hause gehen zu wollen.
Schon weit vor Konzertbeginn hatte sich der Klosterhof bei strahlendem Sonnenschein immer mehr gefüllt. Zu Beginn hörte das Publikum das rund 25-köpfige – in der Regel aber deutlich größere – Jugendorchester der Stadtkapelle, das nach einem traditionellen Marsch zu deutlich moderneren Klängen überging. Auf „Rolling in the Deep“ von Adele folgte ein Ausflug in die Musical-Welt von „Wicked“. „Defiying Gravitiy“ spielten die Jugendlichen allerdings in der Version der Musical-TV-Serie „Glee“, wie Dirigent Jan Westhäuser betonte. Im anschließenden Prince-Medley stach vor allem der Saxofon-Klang aus dem gut harmonierenden Orchester heraus.
Mit einem Augenzwinkern moderierte Westhäuser das erste gemeinsame Stück von Jugend- und Großem Orchester an, das – so der Dirigent – „schon von ungefähr 27 300 Künstlern gecovert wurde“. Im Klosterhof erklang „Feeling Good“ in der Version von Michael Bublé.
Seligenstädter Stadtkapelle demonstriert auch musikalisch Zusammenhalt
Die „Unity Fanfare“ von Otto M. Schwarz, ebenfalls von beiden Orchestern gespielt, sollte dann den Zusammenhalt im Verein widerspiegeln, erklärte Mathias Müller, der Taktstab und Moderation übernahm, während sich sein Kollege ins Orchester einreihte. Nicht zuletzt das Geburtstagsständchen für Vorsitzenden Wolfgang Leist, bei dem das Publikum kräftig mitsang und Leist auch die eine oder andere Träne nicht unterdrücken konnte, zeigte diesen Zusammenhalt noch einmal deutlich.

Mit den mehr als 60 anwesenden Musikern des Großen Blasorchesters ging es dann auf eine Reise von Film- und Unterhaltungsmusik über Originalkompositionen für ein symphonisches Blasorchester bis zurück zum traditionellen Marsch. Passend zum Fernsehprogramm an Ostern tauchte das Publikum gemeinsam mit dem Orchester in die Welt von Ben Hur ein, bevor dann mit Jacob de Haans „Oregon“ die Landschaft des gleichnamigen Bundesstaats genauso hörbar wurde wie die Zugfahrt hindurch und die vorbeireitenden Cowboys.
Auch die Moderation sorgt beim Osterkonzert der Stadtkapelle Seligenstadt für gute Stimmung
Für gute Stimmung im Publikum sorgte nicht nur die lockere und mit Witzen bestückte Moderation von Mathias Müller, sondern auch die von seinem Orchester dargebotene „Greek Folk Song Suite“ von Franco Cesarini, die den einen oder anderen zum Sirtaki tanzen – oder zumindest wippen – einlud.
Bevor zum Glockengeläut mit dem „Erzherzog-Albrecht-Marsch“ und dem „Clarinet Cocktail“ die Zugaben eingeläutet wurden, ging es mit „There’s no Business like Show Business“ noch einmal in die Welt der Musicals. Immer wieder sah man im mittlerweile noch größer gewordenen Publikum Menschen mitsingen. Beharrlich blieben sie auch für die Zugaben noch stehen, bevor sich das Publikum in Richtung Schafe, Tulpen und Altstadt auflöste. (Von Laura Oehl)