1. Startseite
  2. Region
  3. Seligenstadt

Nachwuchs-Dirigent übernimmt Orchester mit 55 Musikern

Erstellt:

Kommentare

Nach dem Abschied von Dietmar Schrod hat Lukas Massoth (Foto) zu Beginn des Jahres den Taktstock im Musikverein Klein-Welzheim übernommen.
Nach dem Abschied von Dietmar Schrod hat Lukas Massoth (Foto) den Taktstock im Musikverein Klein-Welzheim übernommen. © P

In Seligenstadt leitet Lukas Massoth seit Jahresbeginn das Orchester des Musikvereins Klein-Welzheim.

Klein-Welzheim – Seit Beginn des Jahres steht das große Orchester des Musikvereins Klein-Welzheim unter neuer Leitung: Nachdem Dietmar Schrod im Dezember beim Jahreskonzert des Vereins verabschiedet worden war, hat nun Lukas Massoth das Amt des Dirigenten übernommen.

Seligenstadt: Neuer Dirigent hat Musik im Blut

Die ersten Proben haben Massoth und seine Musiker bereits gespielt, zum ersten Termin saß nahezu die gesamte Größe des Orchesters, knapp 55 Musiker, vor dem 28-Jährigen. „Das war eine total schöne Erfahrung, weil alle sehr interessiert waren. Bisher habe ich auch noch nicht mit so großen Orchestern gespielt“, sagt Lukas Massoth.

Der neue Klein-Welzheimer Dirigent hat die Musik förmlich im Blut. Schon immer spielt das Musizieren für ihn eine große Rolle. Begonnen hat alles im Musikverein in Rodgau-Weiskirchen. Dort bekam Massoth als Kind seinen ersten Klarinettenunterricht und spielte im Junior- und Jugendorchester. Heute sitzt er im Gesamtorchester an der ersten Klarinette und ist Vize-Dirigent von – ja, auch hier – Dietmar Schrod.

Dass er nun Schrods Amt in Seligenstadt übernehmen durfte, kam zunächst unerwartet, erzählt Lukas Massoth. „Ich hatte schon öfter mal als Aushilfe in Klein-Welzheim mitgespielt und kannte das Orchester.“ Irgendwann kam dann die Anfrage.

Seligenstadt: Nachwuchs-Dirigent studiert an der Akademie für Tonkunst

„Ich war etwas überrumpelt, aber auch begeistert, weil ich dieses Orchester immer schon gerne mal dirigieren wollte.“ Damit leitet er nun auch seinen Vorgänger an, denn Schrod spielt ebenfalls im Orchester mit.

Schon 2013 sammelte Lukas Massoth erste Erfahrungen im Dirigieren, als er die Leitung des Starterorchesters in Weiskirchen übernahm. Seit 2016 ist er nun Vize-Dirigent von Schrod und dirigiert außerdem die Spielgemeinschaft Zwei Klang Rodgau.

Auch im Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt, wo er Musik und katholische Theologie auf Lehramt studierte, lag sein Fokus – neben dem Klarinettenspiel – auf der Orchesterleitung.

In seinem aktuellen Studium an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt liegt der Schwerpunkt wieder auf der Klarinette, parallel dazu absolviert er außerdem ein Studium in Chorleitung.

Seligenstadt: Neuer Dirigent spielt selbst in zahlreichen Orchestern

Wenn Massoth nicht gerade dirigiert, studiert, oder seine knapp 30 Klarinettenschüler unterrichtet, spielt er auch selbst noch in einigen Orchestern. Neben dem Musikverein in Weiskirchen ist er vor allem in Auswahlblasorchestern wie dem Landesblasorchester Hessen, dem Clara-Schumann-Orchester oder der Mainphilharmonie aktiv.

Mit seinem neuen Orchester in Klein-Welzheim steht nun vor allem erst einmal das Kennenlernen an. In der ersten Probe habe er zu allererst das gesamte Orchester umgesetzt. „Jeder Dirigent hat eine eigene Philosophie, wie ein Blasorchester zu sitzen hat. Ich finde es so einfach praktischer als vorher“, erklärt Massoth.

Sein Einstandskonzert wird erst das Jahreskonzert im Advent sein. „Wir spielen natürlich vorher trotzdem Konzerte, für die wir jetzt proben, zum Beispiel zum 1250-jährigen Jubiläum von Klein-Welzheim im Sommer.“ Für einen Gedenkgottesdienst im Februar stünden aktuell vor allem Choräle auf der Liste.

Zum Auflockern streue er aber zwischendurch immer mal etwas Unterhaltungsmusik ein, meint Massoth. „Es ist ganz angenehm, dass wir im Moment nicht den Druck haben, sofort ein großes Konzert vorbereiten zu müssen. So kann ich das Repertoire des Orchesters kennenlernen und sie lernen, wie ich bestimmte Dinge interpretiere und dirigiere“, so der 28-Jährige.

Seligenstadt: Taktstock des ehemaligen Dirigenten immer dabei

In der ersten Probe mit den Klein-Welzheimer Musikern Anfang Januar bekam der neue Dirigent aber erst einmal ein Geschenk, das nun in keiner Probe fehlen darf: „Das Orchester hat mir zum Einstand den alten Taktstock von Dietmar Schrod übergeben“, freut sich Massoth. Dirigieren tue er zwar weiter mit seinem eigenen, „aber Dietmars Taktstock habe ich immer dabei.“ (von Laura Oehl)

Auch interessant

Kommentare