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Verkehrsuntersuchung zum dritten Umgehungsabschnitt bestätigt Variante Leuschner-Straße

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Von: Michael Hofmann

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Präsentation der Untersuchungsergebnisse im Fachausschuss: Im Sommer/Herbst 2024 könnte mit der Planfeststellung zum dritten Umgehungsabschnitt begonnen werden.
Präsentation der Untersuchungsergebnisse im Fachausschuss: Im Sommer/Herbst 2024 könnte mit der Planfeststellung zum dritten Umgehungsabschnitt begonnen werden. © Hofmann

Die Überraschung ist ausgeblieben. Die mit Spannung erwarteten Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung von Hessen Mobil und der Ingenieurgesellschaft Habermehl und Follmann zur Anbindung des Stadt-Nordens an den dritten Abschnitt der Seligenstädter Umgehungsstraße bestätigen die Präferenz der Behörde aus dem Jahr 2020: Die Variante Bahntrasse mit Anbindung Am Eichwald und Anbindung des Gewerbegebiets Nordring über Zeppelinstraße sowie Anbindung des Wohngebiets Niederfeld über die Wilhelm-Leuschner-Straße erreicht die größte Entlastungswirkung.

Seligenstadt – Dieser sogenannte Planfall III („Vorzugsszenario“) hat eine bessere Verlagerungswirkung als Planfall II (Variante Bahntrasse mit Anbindung Am Eichwald und Nordring-Anbindung über die Zeppelinstraße). Und er ermöglicht zudem eine Neuordnung des Ziel- und Quellverkehrs für das Wohngebiet Niederfeld, für das kaum externe Verkehre erwartet werden. Der Planfall I (Variante Bahntrasse mit Anbindung Am Eichwald) bleibt deutlich dahinter zurück.

In einer Sondersitzung des Ausschusses Umwelt, Klimaschutz, Energie und Verkehr im Riesen erläuterten Sebastian Wilhelm (Habermehl und Follmann), Projektingenieur Horst Herr und Alexander Fabbian im Beisein von Fachbereichsleiterin Sonja Ebling (alle Hessen Mobil) vor zahlreichen interessierten Bürgern die Ergebnisse von Verkehrs- und Lärmschutzuntersuchung.

Drei wesentliche Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung lassen sich zusammenfassen:

Gut die Hälfte der Sitzungszeit gehörte am Donnerstagabend Sebastian Wilhelm vom Büro Habermehl und Follmann, der nicht nur das Ergebnis der Verkehrsuntersuchung im Detail vorstellte, sondern seine Zuhörer auch mit der Methodik der Erhebung vertraut machte. So erfuhren Politiker und Bürger etwa, dass sich die Ingenieure bei ihrer Analyse zum Teil auf bereits vorliegende, etwa zehn Jahre alte Ergebnisse zur räumlichen Verteilung stützen, die sich kaum verändert haben. Hinzu kamen zahlreiche Verkehrserhebungen an den Knotenpunkten Dudenhöfer Straße, Frankfurter Straße/Bahnübergang, Steinheimer Straße, Kapellenstraße und Ellenseestraße. Daraus resultiert der sogenannte Analyse-Nullfall 2020 (Status quo). Schließlich wird das Modell auf das Prognosejahr 2035 hochgerechnet (Prognose-Nullfall 2035), wobei Infrastruktur (Einwohner, Arbeitsplätze) sowie die lokale Siedlungsentwicklung eingearbeitet werden.

Daraus ergeben sich diese Zahlen und die Entlastungswirkung für den favorisierten Planfall III:

Beim schalltechnischen Gutachten ermittelte Alexander Fabbian vier neuralgische Stellen: Im Gebiet Pfingstweide/Spitzäcker wurden für eine Reihe von Häuser Überschreitungen der Grenzwerte von 5 bis 6 Dezibel ermittelt. Dort könnte eine Lärmschutzwand für Abhilfe sorgen. An der Berliner Straße „werden die Werte nahezu eingehalten“, sagte der Experte. Geringfügige Überschreitungen machten keine aktiven Maßnahmen erforderlich, gegebenenfalls sei an Lärmschutzfenster zu denken. Ebenfalls gering sind die Überschreitungen für drei Gebäude am Anschluss Nord. Im Bereich der Kleingärten und am Eichwaldhof werden die Wert ebenfalls knapp überschritten, dort ist von Entschädigung die Rede.

In ihrer Zusammenfassung bewertet die Ingenieurgesellschaft Habermehl und Follmann die verkehrliche Wirkung im Planfall III so: „Flächendeckende Verkehrsentlastungen im Bereich Seligenstadt. Ein großer Anteil der Entlastungen resultiert aus der Verlagerung der Durchgangsverkehre auf die Ortsumgehung. Eine Verlagerungen und Neuorientierungen von Quell- und Zielverkehren kann im Bereich Gewerbegebiet Nordring und Wohngebiet Niederfeld (Zeppelinstraße/ Friedrich-Ebert-Straße/ Wilhelm-Leuschner-Straße/ Leipziger Straße) beobachtet werden. Im Bereich der einzelnen Problembereiche sind hohe Entlastungseffekte zu erwarten.“

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