1. Startseite
  2. Region
  3. Seligenstadt

Zukunft der EU: Seligenstädter überraschend zum Projekt-Abschluss in Straßburg dabei

Erstellt:

Von: Julia Oppenländer

Kommentare

Feierliche Übergabe der Ergebnisse: Ralf Pritzel (linkes Bild, links) war dabei, als die von ihm und den anderen Teilnehmern erarbeiteten Vorschläge unter anderem an Ursula von der Leyen (rechts Bild, Fünfte von link), Roberta Metsola (roter Blazer) und Emmanuel Macron (Vierter von rechts) übergeben wurden.
Feierliche Übergabe der Ergebnisse: Ralf Pritzel (links) war dabei, ... © Privat

Für den Seligenstädter Ralf Pritzel war das große EU-Projekt der vergangenen Monate eigentlich schon beendet - nun wurde er doch überraschend zur großen Abschlussveranstaltung in Straßburg eingeladen, wo die erarbeiteten Vorschläge der Gruppen zur Zukunft Europas an Macron, von der Leyen und Co. überreicht wurden. Ein toller Abschluss, so Pritzel. 

Seligenstadt – Damit hatte auch Ralf Pritzel nicht gerechnet. Der Seligenstädter war in den vergangenen Monaten einer von 800 ausgewählten EU-Bürgerinnen und Bürgern, die an der Konferenz zur Zukunft Europas teilgenommen hatten. Mit dem dritten Workshop in Dublin vor einigen Wochen war das Projekt für ihn eigentlich abgeschlossen – doch dann erhielt auch er überraschend eine Einladung nach Straßburg. „Alle vier Gruppen hatten je 20 Vertreterinnen und Vertreter gewählt, die die gemeinsam erarbeiteten Vorschläge in Straßburg übergeben sollten“, sagt Pritzel. Nun erhielten auch diejenigen eine Einladung für den besonderen Termin, die sich bei der Wahl dafür aufgestellt haben, aber nicht gewählt wurden.

Noch einmal im Herzen des politischen Europas mit dabei zu sein und zu sehen, wie die monatelang erarbeiteten Vorschläge an EU-Ratspräsident Emmanuel Macron, Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, und EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola übergeben wurden, war auch für den Seligenstädter ein besonderer Moment.

Seligenstädter bei Vorschlag-Übergabe in Straßburg dabei

Knapp zwei Stunden dauerte die Veranstaltung im EU-Parlament, das mit rund tausend Politikern gut gefüllt war. Durch das Programm führten ebenfalls Teilnehmer. „Wenn dann sozusagen jemand von uns Bürgern sagt, dass er Ursula von der Leyen das Wort erteilt, das hat schon ´was“, sagt Ralf Pritzel und lacht. „Die Bürger hatten das Sagen und die Politiker haben zugehört.“

Übergabe der erarbeiteten Vorschläge auf der EU-Konferenz
... als die von ihm und den anderen Teilnehmern erarbeiteten Vorschläge unter anderem an Ursula von der Leyen (rechts Bild, Fünfte von link), Roberta Metsola (roter Blazer) und Emmanuel Macron (Vierter von rechts) übergeben wurden. © Privat

An diesen liegt es nun, die Vorschläge zur Zukunft Europas umzusetzen. Wenn es nach Ursula von der Leyen geht, sollen im Herbst bereits die ersten Punkte des Projekts umgesetzt werden – das teilte sie in ihrer Rede mit.

Und auch der Seligenstädter glaubt an den Erfolg des Projekts. „Das kann eigentlich nicht scheitern. Zum einen hat die EU einen enormen Aufwand dafür betrieben und andererseits ist auch den Politikern bewusst, dass es zu einem Bruch mit den Bürgern kommen würde, wenn sie keine oder nur wenige Vorschläge umsetzen würden.“

Seligenstädter freut sich über den Austausch mit den anderen Teilnehmern des EU-Projekts

Während die Veranstaltung in Straßburg für die Politiker nur ein weiterer Tagesordnungspunkt war – Macron flog im Anschluss nach Berlin und sprach mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Ursula von der Leyen reiste nach Budapest und traf sich mit Ministerpräsident Viktor Orbán –, freute sich Ralf Pritzel wieder über den Austausch mit den anderen Teilnehmern des Projekts.

Nach der Anreise am Tag vor der Abschlussveranstaltung trafen sich am Abend alle. „Wir wurden gebeten, was Lokales aus unseren Heimatländern mitzubringen. Weil es einfach zu transportieren ist, haben viele natürlich auf Getränke zurückgegriffen“, sagt er. „Aus Polen gab’s Wodka, die Franzosen haben Wein mitgebracht und ich habe ein paar Craft-Biere von der Glaabsbräu hingestellt – und Apfelwein.“

Seligenstädter hat Glaabsbräu-Biere und Apfelwein im Gepäck

Darüber seien die Teilnehmer gleich wieder ins Gespräch gekommen, ein paar habe er auch direkt wiedererkannt. „Da sind inzwischen wirklich ein paar Freundschaften entstanden. Da haben wir besprochen, dass wir den Kontakt halten wollen, selbst wenn die Veranstaltungen jetzt vorbei sind“, sagt Pritzel. Eine Einladung nach Seligenstadt hat er mittlerweile schon ausgesprochen. Er wiederum freut sich auf Besuche in Bremen, Hannover oder Lüchow-Dannenberg. Der Kontakt zu Teilnehmern außerhalb Deutschlands sei schwieriger zu halten. „Da siegt dann leider doch oft die Bequemlichkeit“, gibt Pritzel zu. „Am Ende des Tages ist es einfacher, sich untereinander auf Deutsch zu unterhalten. Wobei die Gespräche mit den anderen auch immer richtig spannend waren.“

Die europäische Reise startet vor rund einem Dreivierteljahr in Straßburg, feierlicher Abschluss war nun ebenfalls in dieser Stadt – auch geografisch hat sich der Projektkreis geschlossen. „Da jetzt im Plenarsaal des Europäischen Parlaments zu sitzen, das war schon irgendwie so ein erhabenes Gefühl“, sagt Ralf Pritzel. „Da habe ich schon so zu mir gedacht: Du hast nun ein kleines bisschen die EU mit in die Richtung gelenkt, die wir jetzt vorgeben haben.“

Auch interessant

Kommentare