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Abschied von der TS Ober-Roden nach 13 Jahren und 509 Spielen

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Ein Dankeschön für 506 Spiele in 13 Jahren für die TS Ober-Roden: Florian Henkel mit einem signierten Trikot.
Ein Dankeschön für 506 Spiele in 13 Jahren für die TS Ober-Roden: Florian Henkel mit einem signierten Trikot. © eyßen

Florian Henkel bestreitet am Sonntag nach 13 Jahren sein letztes Spiel für die TS Ober-Roden. „Ich bin hier hängen geblieben und habe es nie bereut“, sagt der Kapitän nach 509 Spielen für die Rödermarker. Zum Abschluss steht ausgerechnet das Derby gegen Germania Ober-Roden an.

Rödermark – Der Spielplan der Verbandsliga Süd meint es gut mit Florian Henkel: Im letzten Spiel seiner Fußballer-Laufbahn steht für den Kapitän der TS Ober-Roden mit seinem Team das Ortsderby bei der Germania an. Noch mal ein echtes Highlight also im 509. Pflichtspiel in 13 Jahren im Trikot der Turnerschaft. Sehr gerne würde sich Henkel am Pfingstsonntag mit einem Derbysieg verabschieden.

Wobei sich der 30-Jährige in Sachen Laufbahnende zumindest noch ein kleines Hintertürchen offen lässt. Nicht auszuschließen, dass er irgendwann auf den Platz zurückkehrt. „Jetzt mache ich aber erst mal Schluss. Mal schauen, ob es dann irgendwann noch mal juckt“, will Henkel ein Comeback nicht ausschließen. „Der Fokus verschiebt sich einfach mit der Zeit“, meint Henkel zu den Gründen für das Ende seiner Fußballerlaufbahn. Im März wurde er zum zweiten Mal Vater und will mehr Zeit mit der Familie verbringen. Auch beruflich ist der 30-Jährige, der bei Merck im Controlling arbeitet, recht eingespannt.

Henkel wechselte 2010 von Darmstadt 98 zu den A-Junioren der Turnerschaft. Bei den „Lilien“ hatte der gebürtige Darmstädter, der mittlerweile mit seiner Familie in Traisa lebt, auch mit dem Fußball begonnen. Thomas Kessler, zuvor auch Trainer bei der TS, trainierte Henkel in der Jugend der 98er. Als dann ein Wechsel anstand, brachte Kessler Ober-Roden ins Spiel. „Das hat gut gepasst, da bin ich in Ober-Roden hängen geblieben und habe es nie bereut. Das Drumherum hat immer Spaß gemacht. Es ist ein super Miteinander, das ist schon ein Verein zum Wohlfühlen“, so Henkel. Seinem Ex-Club SV Darmstadt 98 ist er als Fan erhalten geblieben, „auch wenn ich jetzt nicht ständig im Stadion bin.“

In Ober-Roden spielte Henkel zunächst in der A-Junioren-Hessenliga. Gleich im ersten Jahr reichte es zum vierten Platz. In seinem zweiten A-Jugend-Jahr spielte Henkel schon überwiegend in der ersten Mannschaft, die unter Trainer Zivojin Juskic 2012 von der Gruppen- in die Verbandsliga aufstieg. Seitdem ist er fester Bestandteil der ersten Mannschaft, hat alle Verbandsligajahre des Vereins, der zuvor nie so hoch spielte, als Aktiver miterlebt.

Gut hat Henkel unter anderem die ersten Verbandsligajahre in Erinnerung, als man mehrfach in der Spitzengruppe mitspielte. Auch die Hessenpokalspiele gegen die Regionalligisten Hessen Kassel, gegen den man 2013 nur sehr unglücklich 1:2 verlor, und gegen Kickers Offenbach waren Highlights. Beim 1:5 gegen den OFC war die Niederlage zwar deutlicher, Henkel schoss die TS aber zwischenzeitlich in Führung.

In der Jugend spielte Henkel, der in seiner Laufbahn von größeren Verletzungen verschont blieb, auch mal Außen- und Innenverteidiger. In seinen Anfangsjahren bei der TS war er Stürmer, ehe er ins zentrale Mittelfeld wechselte. „Das ist auch die Position, die mir am meisten liegt“, meint Henkel, der das Passspiel als eine seiner Stärken bezeichnet. Außerdem habe er ein gutes Auge und könne seinen Teamkollegen auf dem Platz auch gut helfen, die taktischen Vorgaben umzusetzen.

Als Henkel 2010 nach Ober-Roden wechselte, trainierte Bastian Neumann deren A-Jugend. Seit 2018 ist Neumann bei der ersten Mannschaft erneut sein Trainer und schätzt den Kapitän nicht nur für dessen starken Leistungen auf dem Platz, sondern auch als sehr wichtigen Ansprech- und Diskussionspartner, der eine klare Meinung vertritt. „Der Junge hat hier in allen Bereichen abgeliefert. Ihn als Spieler zu verlieren, schmerzt schon extrem“, so Neumann. Henkel sei ein „absoluter Teamleader und eine große Konstante“ im Verein gewesen und habe der TS auch die Treue gehalten, als es Umbrüche gab.

In Henkels letzter Saison spielte die TS eine durchwachsene Runde. Der Tabellenzehnte, der mit drei weiteren Teams die meisten Unentschieden (10) erzielt hat, kommt derzeit auf 40 Punkte. „Vielleicht waren wir an der ein oder anderen Stelle noch zu unerfahren und nicht kaltschnäuzig genug, um da mehr Punkte zu holen.“ Um die Zukunft seiner Mannschaft ist Henkel, der die TS nun in der Zuschauerrolle weiter verfolgen wird, nicht bange. „Da sind echt gute Jungs dabei, die sich mit jedem Jahr Verbandsliga weiterentwickeln werden.“

„Noch mal ein Derbysieg wäre natürlich schön“, formuliert Henkel die Ziele für sein letztes Pflichtspiel für die TS, die beim Saisonfinale eine Woche später spielfrei ist. Beim letzten Ligasieg gegen die Germania (5:3 am 20. Mai 2018) stand Henkel 90 Minuten auf dem Platz.  

Von Sascha Eyssen

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