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„Haben OFC im Fußballkreis gut vertreten“

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Titelfete mit Bengalos: Kickers Offenbach II meldet sich nach sechs Jahren Abstinenz mit dem Titel in der Kreisoberliga zurück.
Titelfete mit Bengalos: Kickers Offenbach II meldet sich nach sechs Jahren Abstinenz mit dem Titel in der Kreisoberliga zurück. © Scheiber

Die im vergangenen Sommer wiederbelebte U21 von Kickers Offenbach hat mit der Meisterschaft in der Fußball-Kreisoberliga Offenbach ihr „Soll mehr als erfüllt“, wie Alfred Kaminski, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des OFC, sagt. Das Team war nicht nur das beste, sondern auch das fairste der Liga und darf nächste Saison in der Gruppenliga Frankfurt Ost antreten.

Offenbach – Was vor rund einem Jahr mit einer herben Testspiel-Niederlage gestartet war, wurde mit dem vorzeitigen Titelgewinn und dem damit verbundenen Aufstieg zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Ganz zur Freude von Alfred Kaminski. „Die Mannschaft hat ihr Soll mehr als erfüllt“, sagt der Leiter des Leistungszentrums der Offenbacher Kickers mit Blick auf die U21, die nach sechsjähriger Abstinenz ein rundum gelungenes Comeback feierte und kommende Saison in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost spielen wird.

In diese war die Kickers-Reserve 2016 eigentlich aus der Verbandsliga abgestiegen. Jedoch wurde die Mannschaft damals vom Spielbetrieb abgemeldet. Zu teuer und zu geringes Wettkampfniveau für die Talente, hieß es seinerzeit. Kaminski sah das anders und setzte sich für eine Rückkehr der Reserve ein. Mit Erfolg. Zwar scheiterte der Versuch einer Wiedereingliederung auf Landesebene an den Statuten. Das Team erhielt jedoch einen Platz in der obersten Klasse des Kreises Offenbach. „Wir sind dankbar, dass wir in der Kreisoberliga aufgenommen wurden“, sagte Kaminski: „Ich denke, wir haben den OFC im Fußballkreis gut vertreten.“ Wohl wahr.

Das Team sicherte sich vorzeitig den Titel. In der ersten Partie als Meister gab es zuletzt ein 2:2 im Gipfeltreffen mit Verfolger Spvgg. Dietesheim. Zwei Spieltage vor Saisonschluss führt die Mannschaft von Trainer Alexander Schwarzenberger die Tabelle souverän mit zwölf Punkten Vorsprung an. Für die Kickers-U21 stehen nun noch die Begegnungen bei der TSV Heusenstamm und auf eigenem Platz gegen den FC Germania Bieber an. Kaminskis Fazit fällt aber bereits jetzt durchweg positiv aus. „Neben der Meisterschaft und dem Aufstieg ist es uns auch gelungen, Spieler zur ersten Mannschaft zu transferieren“, berichtet der NLZ-Leiter, der aktuell selbst Interimscoach der Profis ist. „Wir haben im vergangenen Jahr sicherlich auch einen guten Kader zusammengestellt.“ In Damjan Balic (fünf Einsätze), Dino Kurbegovic (3) und Noah Vuko (1) kamen drei U21-Spieler diese Saison im Regionalliga-Team zum Einsatz, in Can Karakus (3) sowie Roko Mrvelj (2) standen zwei weitere im Kader. Zumindest Balic und Mrvelj rücken kommende Saison fest zu den Profis hoch, das eine oder andere Talent könnte folgen. „In der vergangenen Woche hatten wir zwölf Spieler beim Training der Regionalliga-Mannschaft“, erzählt U21-Trainer Alexander Schwarzenberger stolz: „Auf diese Möglichkeit haben wir die gesamte Saison hingearbeitet.“

Vor einem Jahr war das nicht absehbar. „Mit der neuen Mannschaft haben wir das erste Vorbereitungsspiel gegen Rot-Weiß Darmstadt 0:8 verloren“, erinnert sich der Coach: „Aber die Jungs haben sich stetig gesteigert.“ Der Lohn: Der OFC II stellt mit 106 Treffern die beste Offensive der Liga und weist mit nur 33 Gegentoren auch die stabilste Abwehr auf. Und der Meister hat nur einmal verloren: am 15. Oktober mit 1:3 beim VfB Offenbach.

„Das neu formierte Team musste erst mal zusammenfinden“, sagt Schwarzenberger: „Wir haben langsam die Intensität gesteigert, die einzelnen Spieler und die Mannschaft wurden immer besser.“ Unter anderem wurde intensiv daran gearbeitet, so wenig gegnerische Standards wie möglich zuzulassen. „Zu Beginn haben wir bis zu fünfmal die Woche trainiert, dies aber zuletzt auf vier Einheiten zurückgefahren“, berichtet der Coach. Viele Spiele haben die Kickers aufgrund ihrer Fitness in der Endphase klar gewonnen. „Belastungssteuerung ist mein Steckenpferd“, erzählt Schwarzenberger schmunzelnd. „Wir haben viele Messdaten aufgenommen, die Spieler von unterschiedlicher Seite aufgeklärt und konnten daher fast immer mit vollen Akkus auf den Platz gehen.“

Ein wichtiger Faktor auf dem Weg zur Meisterschaft war der Zusammenhalt des Kaders: „Wir haben von Anfang an gesehen, dass die Mannschaft harmoniert, dass die Jungs einen guten Zusammenhalt haben.“ Schwarzenberger lobt auch die Zusammenarbeit mit Co-Trainer Thomas Dursun und Torwarttrainer Lukas Wojcak. „Jeder von uns drei hat seinen eigenen Zugang zu den Spielern. Die harmonische Stimmung, das homogene Miteinander hat uns stark gemacht.“

Nach dem Aufstieg in die Gruppenliga wird es einige Veränderungen geben. „Wir brauchen frisches Blut im Kader, um die Wachheit, den Konkurrenzkampf hochzuhalten“, erklärt Schwarzenberger. Ob Dursun und er dafür weiterhin verantwortlich sein werden, ist noch offen: „Wir stehen für die neue Saison in Gesprächen mit den Verantwortlichen.“

Mit 41 Punkten waren die Offenbacher schon die beste Mannschaft der Hinrunde, sind auch bestes Rückrundenteam. Der OFC führt zudem die Heim- und Auswärtstabelle an. „Mir ist auch wichtig, dass wir in der Fairnesswertung auf Rang eins liegen“, sagt Schwarzenberger, übrigens vor Absteiger FC Offenthal. In Damjan Balic (22), Michel-Thierry Veh (17) und Noah Vuko (12) haben drei Akteure zweistellig getroffen.

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