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Job als Scout bereichert das eigene Spiel

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Mit 22 Jahren schon eine Stütze der TS Ober-Roden: Verteidiger Yannik Schultheis absolvierte bereits 60 Verbandsligaspiele (drei Tore) für die Rödermarker.
Mit 22 Jahren schon eine Stütze der TS Ober-Roden: Verteidiger Yannik Schultheis absolvierte bereits 60 Verbandsligaspiele (drei Tore) für die Rödermarker. © eyssen

In unserer Winterpausen-Serie geht es diesmal um Yannik Schultheis. Er ist mit 22 Jahren bereits Leistungsträger bei Verbandsligist TS Ober-Roden und nebenbei als Werkstudent für Eintracht Frankfurt tätig.

Rödermark – Yannik Schultheis wechselte 2017 als A-Jugendlicher zur TS Ober-Roden. Mittlerweile bestreitet der 22 Jahre alte Abwehrspieler, der derzeit als Werkstudent in der Scouting-Abteilung von Eintracht Frankfurt arbeitet, seine vierte Saison im Aktivenbereich beim Rödermarker Verbandsligisten.

Auf den bisherigen Saisonverlauf blickt Schultheis mit etwas gemischten Gefühlen. „Wir sind gut reingestartet“, erinnert er sich gerne an den ordentlichen Auftakt mit sieben Punkten aus vier Spielen. Nach wechselhaften Wochen gab es in der ersten Oktoberhälfte drei Siege in Folge, nach denen die TS Platz fünf belegte. Dann folgten aber sechs Spiele ohne Sieg, darunter vier Niederlagen hintereinander. In der letzten Partie vor der Winterpause feierte die TS beim 2:0 bei Rot-Weiss Frankfurt dann wieder einen Erfolg, sodass man als Elfter (26 Punkte aus 20 Spielen) den ersten Nichtabstiegsplatz belegt. Schultheis ist optimistisch, dass sich die TS noch um ein paar Plätze in der Tabelle verbessern wird. „Ich bin von der Qualität überzeugt, die wir im Kader haben.“ Bis auf Tabellenführer 1960 Hanau, RW Darmstadt und mit Abstrichen die SG Bornheim/GW, die relativ konstant spielen würden, sei die Liga bis in die Abstiegszone hinein sehr ausgeglichen.

Mit dem Fußball begonnen hat Schultheis bei der TSV Heusenstamm. Von den D- bis zu den B-Junioren lief Schultheis für die SG Rosenhöhe auf, unter anderem in der B-Junioren-Hessenliga. 2017 holte ihn der heutige Erstmannschaftstrainer Bastian Neumann, der bis 2018 noch die A-Junioren trainierte, zur Turnerschaft. Neumann hält große Stücke auf den Verteidiger: „Yannik ist ein echter Charakterspieler. Ein guter Typ, der alle Eigenschaften für bodenständigen Fußball hat“, sagt der TS-Trainer, der das Tempo, die Technik und den Fleiß von Schultheis hervorhebt.

In der A-Jugend erlebte Schultheis Extreme: 2017/18 belegte der TS-Nachwuchs in der Hessenliga einen starken dritten Platz („Das war eine Riesensache“), ein Jahr später stieg man als Vorletzter ab. 2019 wechselte Schultheis dann zu den Aktiven und fasste schnell im Verbandsligateam Fuß. „Die gestandenen Spieler haben es mir damals auch super leicht gemacht“, erinnert sich Schultheis. Mittlerweile sind 60 Verbandsligaspiele (drei Tore) zusammengekommen. Diese Saison lief Schultheis in 15 Spielen auf, fünf Mal musste er aussetzen, unter anderem wegen einer Fußverletzung.

„Ich bin ein sehr flexibler Spieler“, antwortet Schultheis, der früher auch im Mittelfeld und auf den Flügeln auflief, auf die Frage nach seinen Stärken. Diese Flexibilität stellte er auch in der jüngeren Vergangenheit unter Beweis. Zuvor hauptsächlich als Außenverteidiger im Einsatz, spielt er diese Runde – auch wegen verletzungsbedingter Ausfälle im Team – hauptsächlich Innenverteidiger. „Mir ist es relativ egal, wo ich spiele. Hauptsache, es tut der Mannschaft gut“, meint Schultheis. Fußball ist übrigens in seiner Familie immer ein großes Thema. Vater Bernhard, ein einstiger Landesligaspieler, ist Co-Trainer bei Kreisoberligist TSV Heusenstamm. Yanniks Eltern schauen sich auch oft Spiele ihres Sohnes für die Turnerschaft an.

Neumann lobt an Schultheis auch, dass er sehr viel vom Fußball versteht. Dazu dürfte auch dessen aktueller Job beitragen. Schultheis, der sich in der Endphase des Studiums für Sportwissenschaften an der Goethe-Uni in Frankfurt befindet und danach ein Masterstudium in Sportmanagement folgen lassen will, arbeitet seit Herbst 2021 als Werkstudent in der Scouting-Abteilung von Eintracht Frankfurt. „Das war ein riesen Glücksgriff, da reinzukommen.“ Er analysiert Video- und Datenmaterial. So versucht er dabei mitzuhelfen, Spieler zu finden, die potenziell für den Bundesligisten in Frage kommen könnten. Die Tätigkeit im Scoutingbereich bei der Eintracht „hat mich auch in meinem Fußballspiel unheimlich bereichert. Seitdem habe ich mich auch vom Fußballverständnis her weiterentwickelt.“

Von Sascha Eyssen

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