Nieder-Rodens Fußballer haben in der Gruppenliga nach Trainerwechsel kein Alibi mehr

Fußball-Gruppenligist SG Nieder-Roden hat einen neuen Cheftrainer: Roland Gerhardt, zuletzt in der Sportlichen Leitung und als Trainer der zweiten Mannschaft aktiv, kehrt auf die Bank zurück.
Nieder-Roden – Nach fünfjähriger Tätigkeit legte Roland Gerhardt (59) 2020 das Traineramt beim Fußball-Gruppenligisten SG Nieder-Roden nieder, wechselte in die Sportliche Leistung. Zuletzt trainierte er zudem gemeinsam mit Ralf Paul die zweite Mannschaft, die ungeschlagen in der B-Liga 2 die Tabelle anführt. Nachdem sich die Sportgemeinschaft in dieser Woche von seinem Trainerduo Tevfik Kilinc und Florian Jäger getrennt hatte, übernahm Gerhardt wieder das Traineramt beim Tabellenachten der Gruppenliga.
Herr Gerhardt, der Trainerwechsel kam zu einem überraschenden Zeitpunkt…
Entscheidend waren die jüngsten drei Spiele. Wir haben zwei Heimspiele verloren, dazu in Obertshausen. Und es hat nicht so ausgesehen, dass sich an der Gesamtsituation etwas ändert. Der Vorstand hat Angst bekommen, dass das Schiff weiter nach unten fährt und mich gefragt, was man ändern könne und ob ich mir vorstellen könnte, das Traineramt zu übernehmen. Die Trennung von Tevfik hat mich schon sehr getroffen. Er ist ein ganz feiner Mensch, das war ein schwerer Schritt, der weh getan hat.
Tevfik Kilinc hat die mangelnde Kommunikation mit der Sportlichen Leistung kritisiert.
Dass wir zu wenig gesprochen haben, kann man uns vorwerfen. Ich konnte es als Trainer früher nie leiden, wenn mir einer reingeredet hat, daher habe ich mich zurückgehalten. Vielleicht hätten wir aber mehr reden müssen, das war möglicherweise ein Fehler.
Der Vorstand hat Sie gefragt, ob Sie sich vorstellen können, das Traineramt bei der ersten Mannschaft zu übernehmen. Und Sie konnten sich das vorstellen…
Ja, ich habe zugesagt, wer sollte das auch zu diesem Zeitpunkt übernehmen? Das war wahrscheinlich die beste Lösung für alle. Die Mannschaft hat sich völlig verändert gegenüber der, die ich vor drei Jahren hatte. Die Planung läuft für diese und auch für die nächste Saison. Ich habe zwei, drei Tage überlegt und stehe jetzt wieder auf dem Platz. Wichtig war, dass wir für die zweite Mannschaft kurzfristig Jens Wöll engagieren konnten, der Ralf Paul unterstützt, denn die „Zweite“ soll aufsteigen. Jens hat sich ohnehin hier fit gehalten, war einmal die Woche im Training mit dabei. Und er hat ja auch schon ein paar Jahre in Nieder-Roden gespielt und kennt sich hier aus.
Was muss sich nun sportlich ändern, damit die SGN wieder in die Erfolgsspur zurückkehrt?
Ich muss erstmal eine Bestandsaufnahme machen: Wie ist die Lage, wie ist die Stimmung? Die ist nach drei Niederlagen natürlich nicht gut. Dazu kommen Rote Karten, weil wir die Nerven verlieren. Wir müssen wieder eine Einheit werden, um nicht unten reinzurutschen. Das müssen wir mit allen Mitteln verhindern.
Am Sonntag kommt der 1. FC Langen nach Nieder-Roden. Was erwarten Sie von diesem Spiel?
Die Mannschaft hat jetzt kein Alibi mehr. Sie muss nun etwas leisten, alle Spieler stehen auf dem Prüfstand. Ich erwarte, dass jeder Spieler 90 Minuten alles gibt, um dieses Spiel heimzuholen. Unsere Heimspiele müssen wir einfach gewinnen. Mit neun Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze können wir uns nicht in Sicherheit wiegen. Mit drei Niederlagen in Folge sind wir unten dabei, das muss nicht sein.
Am Sonntag spielen:
Nieder-Roden - 1. FC Langen 15.00
Alzenau II - Kl.-Krotzenburg 15.30
Hanau - Kick. Obertshausen 15.30
SV Ranstadt - OSC Rosenhöhe 15.30
SV Bernbach - Großkrotzenburg 15.30
SVG Steinheim - Dörnigheim 15.30
FC Gelnhausen - FC Marköbel 15.30
FC Erlensee II - SG Bruchköbel 16.00
Oberndorf - Pars Neu-Isenburg 17.00