1. Startseite
  2. Sport
  3. Amateurfußball

Mit 19 Jahren eine feste Größe in der Hessenliga

Erstellt:

Von: Holger Appel

Kommentare

Klarer Aufwärtstrend. Nicholas Beier kommt mit dem FC Erlensee immer besser in Fahrt und will im neuen Jahr den Klassenerhalt in der Hessenliga sichern.
Klarer Aufwärtstrend. Nicholas Beier kommt mit dem FC Erlensee immer besser in Fahrt und will im neuen Jahr den Klassenerhalt in der Hessenliga sichern. © scheiber

Nicholas Beier ist optimistisch, dass er mit dem 1. FC 06 Erlensee in der Fußball-Hessenliga die Klasse hält. Der Dietzenbacher hat sich schnell an den Seniorenfußball in der 5. Liga gewöhnt.

Offenbach – Der Trend zeigt nach oben. Bei Nicholas Beier und bei seinem FC Erlensee, der nach den Siegen im Dezember beim TSV Steinbach II (2:0) und gegen Rot-Weiß Walldorf (3:1) dem rettenden Ufer in der Fußball-Hessenliga deutlich näher gerückt ist. „Die Jungs hier in Erlensee sind saucool drauf, ziehen alle an einem Strang. Wenn nach der Winterpause alle fit sind und wir an die Leistungen aus den Spielen gegen Walldorf und Steinbach anknüpfen, packen wir zu 100 Prozent den Klassenerhalt. Da habe ich überhaupt keine Zweifel“, sagt Beier.

Der 19 Jahre alte Dietzenbacher war im Sommer 2022 aus dem Nachwuchsleistungszentrum des Zweitligisten SV Darmstadt 98 an den Fliegerhorst gewechselt. Zuvor hatte er in der Jugend für den FC Dietzenbach, die SG Rosenhöhe, den FSV Frankfurt und Kickers Offenbach gespielt. „Wir setzen auf junge Spieler, das spricht sich herum. Wir sind interessanter geworden für Jungs aus den Nachwuchsleistungszentren. Wir werden da mittlerweile bewusst kontaktiert. Nicholas hat bei uns mittrainiert und man hat schnell gesehen, dass er uns mit seiner Spielart weiterhelfen kann“, berichtet Trainer Jochen Breideband und verweist unter anderem auf Beiers Fähigkeiten, Stresssituationen mit einem geschickten Dribbling oder einem schnellen Haken zu lösen.

Zum Saisonauftakt hatte Beier dann aber wegen einer Corona-Erkrankung gefehlt. Anschließend musste er sich an den robusteren Fußball in der Hessenliga gewöhnen. „Nicholas ist zwar schnell, beweglich und hat eine gute Spielübersicht, aber selbst wenn man aus der U19-Bundesliga kommt, braucht es eine Anpassungszeit an den Männerfußball. Dazu kommt eine neue Mannschaft in einem neuen Umfeld. Das ist nicht ganz so einfach. Aber Nicholas ist gut und lernt schnell“, sagt der Trainer des Tabellen-15.

Im Oktober hatte sich Beier endgültig in Erlensees Startelf festgespielt, ist laut Breideband mit seinen 19 Jahren nun „eine feste Größe auf der Sechserposition“. Rechtsfuß Beier kann auch in der Dreier- oder Vierer-Abwehrkette außen spielen, auch die etwas offensivere Achterposition im Mittelfeld wäre für ihn passend. In der A-Jugend der „Lilien“ kam er zudem als Innenverteidiger zum Einsatz. Diese Vielseitigkeit liegt in der Familie, denn bereits Vater Stefan nahm diese Positionen beim FC Dietzenbach und vor allem später beim BSC 1899 Offenbach ein.

Beim 1:1 Mitte November gegen den Tabellenzweiten FC Gießen sei Nicholas Beier im defensiven Mittelfeld überragend gewesen, berichtet Trainer Breideband. Dem 19-Jährigen selbst ist die Partie im September in Fernwald (3:3) in besonderer Erinnerung geblieben. Breideband hatte ihn beim Stand von 0:2 eingewechselt, Beier war an allen drei Toren des FCE beteiligt. Aus der U19 beim SV Darmstadt 98 erinnert er sich gern an den 2:1-Sieg gegen den FC Bayern München. und natürlich an das Duell in der U17 mit Bayerns heutigem Nationalspieler Jamal Musiala.

Als Torschütze in der Hessenliga ist Beier bislang nicht in Erscheinung getreten, nur im Hessenpokal beim 4:0 in Oberau traf er einmal. Und hier findet dann das Verbesserungspotenzial, das Breideband sieht, seine Erwähnung: Beiers noch zu geringe Torgefährlichkeit. Breideband sagt zudem, dass Beier das Spiel „mit noch weniger Kontakten manchmal noch schneller machen“ könnte. Insgesamt ist er aber voll des Lobes für den Studenten der Physik und sagt zudem: „Es gibt ja viele junge Spieler, die von der großen weiten Fußballwelt träumen. Nicholas ist ein vernünftiger Junge, klar im Kopf. Er will immer spielen und nicht bei einem Regionalligisten auf der Bank versauern. Nur mit vielen Einsätzen kommt man weiter. Nicholas ist ein vielseitiger Teamplayer, er fühlt sich wohl bei uns, ist auf einem guten Weg. Für uns war das ein guter Griff und das Ende der Fahnenstange ist bei ihm noch nicht erreicht.“

Beier selbst berichtet, dass er schon gern noch Profi werden würde, die Regionalliga das nächste Ziel sei. Dafür wird er dann aber weiterziehen müssen zu einem anderen Club. „Wenn man nach oben kommen will, wird das so sein. Wir haben in Erlensee sicher das Potenzial für die obere Hälfte der Hessenliga, aber andere Teams wie Eintracht Frankfurt II, FC Gießen oder nächste Saison auch Hessen Kassel haben ganz andere Möglichkeiten als wir“, schätzt Beier die Lage realistisch ein.

Von Holger Appel

Auch interessant

Kommentare