Fraglich, ob Fußballer Benedikt Strauß nochmals für die TS Ober-Roden spielt

Auch nach sechs Knieoperationen bleibt Benedikt Strauß dem Fußball treu: Als Co-Trainer bei der TS Ober-Roden. Vielleicht sogar weiterhin als Spieler.
Rödermark – Bei den Verbandsliga-Fußballern der TS Ober-Roden verstärkt der langjährige Kapitän Benedikt Strauß, der in seiner Laufbahn schon oft Rückschläge in Form von Verletzungen hatte und derzeit wegen eines Kreuzbandrisses pausiert, mittlerweile das Trainerteam. Ein Comeback als Spieler ist für die Zukunft dennoch nicht ausgeschlossen – allerdings nicht mehr in dieser Saison.
„Ich weiß noch nicht, in welche Richtung es geht“, gibt „Bene“ Strauß ganz offen zu, wenn man ihn fragt, ob er für die TS noch einmal als Spieler auf den Platz zurückkehren wird. „Ich hatte jetzt schon sechs Knieoperationen“, beschreibt der 31-Jährige den Zwiespalt, in dem er sich befindet, und lässt ganz bewusst offen, ob er einen neuen Anlauf als Spieler unternehmen wird. „Mal schauen. Wenn man so verletzungsanfällig ist, dann ist das schon ein bisschen schwierig.“ Andererseits: „Der Sport macht einfach richtig Bock.“
Unter anderem hatte sich Strauß während seiner Laufbahn schon im rechten Knie einen Kreuzbandriss zugezogen, der Riss des Kreuzbandes im linken Knie folgte dann im August vergangenen Jahres beim 4:3-Sieg der zweiten Mannschaft in der A-Liga gegen Richen. Strauß war gerade erst wieder auf den Platz zurückgekehrt, nachdem der junge Familienvater nach der Geburt seines Sohnes beim Fußball für einige Wochen kürzer getreten war.
Benedikt Strauß hatte einst bei Viktoria Klein-Zimmern mit dem Fußball begonnen, auch heute noch wohnt er nur wenige hundert Meter vom Viktoria-Sportplatz entfernt. Mit 16 wechselte er zu den A-Junioren der TS, die kurz zuvor erstmals in die Hessenliga aufgestiegen waren. In der Jugend noch Stürmer, wurde er bei der TS erst zum Außen- und dann zum Innenverteidiger. Strauß hatte die Ehre, das erste Hessenligator überhaupt für die A-Junioren der TS zu schießen. Im Aktivenbereich spielt er für die Rödermarker nach der damaligen Gruppenliga-Meisterschaft nun seit 2012 in der Verbandsliga und klopfte mit seinen Teamkollegen zeitweise am Tor zur Hessenliga an. Besondere Momente will Strauß gar nicht hervorheben. „Es ist einfach insgesamt bis heute eine schöne Zeit.“
Die geht nun erst einmal in anderer Funktion weiter. Strauß ist froh, als zweiter Co-Trainer neben Mark Schierenberg Erstmannschaftstrainer Bastian Neumann unterstützen zu können und beim Training und den Spielen im Kreise der Mannschaft zu sein. „Ich denke, es tut der Mannschaft gut, wenn ich dabei bin“, sagt Strauß. Etwa als Ratgeber für die jungen Spieler. Das sieht auch Bastian Neumann so. Sein langjähriger Kapitän sei auch in der neuen Rolle eine Bereicherung fürs Team. „Wir haben aber auch noch eine Resthoffnung, dass er nochmals als Spieler angreifen kann“, so Neumann. „Er ist einfach ein echter Führungsspieler.“
Mittlerweile ist die Verletzung bei Benedikt Strauß mehr als ein halbes Jahr her. Der 31-Jährige hat sich ganz bewusst Zeit gelassen, wahrscheinlich wird er in den kommenden Wochen gemeinsam mit Marc Andres, bei dem ebenfalls im vergangenen August das Kreuzband gerissen war, das Aufbautraining bestreiten. Zum Sommer hin dürfte sich dann entscheiden, ob es auch als Spieler weitergeht. Beim ersten Verbandsligaspiel der TS in 2023 am Sonntag in Neu-Isenburg fehlt Strauß urlaubsbedingt, eine Woche später im Heimspiel gegen Dersim Rüsselsheim ist er aber erstmals in einem Pflichtspiel in seiner neuen Rolle im Trainerteam dabei. Eine Tätigkeit als Co-Trainer kann sich Strauß auch für später gut vorstellen. Als Cheftrainer sieht er sich dagegen auch in ferner Zukunft nicht: „Da habe ich nicht die Nerven für“, meint Strauß schmunzelnd. Dem Fußball werde er jedenfalls definitiv erhalten bleiben. „Ohne geht es ja nicht.“
Von Sascha Eyssen