Von den Kollegen überredeter Torjäger

Eingeplant war Christian Rüger nicht wirklich für die Offenbacher Fußball-Stadtmeisterschaften. Doch dann trug er mit neun Treffern als bester Torjäger des Turniers zum erneuten Triumph des OSC Rosenhöhe bei.
Offenbach – Christian Rüger musste selbst schmunzeln. Ist einfach eine verrückte Geschichte. Der 32 Jahre alte Stürmer des Gruppenligisten OSCR hatte lange Zeit wegen einer Innenbandverletzung pausiert. Nämlich seit Mitte Oktober. Hallenfußball, gehobenes Fußballalter – da ist man eigentlich außen vor, selbst wenn man wieder fit ist. Das sind einfach keine optimalen Bedingungen für ein Comeback.
„Ich wollte eigentlich gar nicht mitmachen. Aber dann hatten wir Personalnot. Die Kollegen haben mich ein bisschen überredet. Ich bin dann doch ins Hallentraining, hatte großen Spaß und habe zugesagt für die Stadtmeisterschaften. Ja und dann lief die Sache an.“ Und sie verlief sogar äußerst erfolgreich. Rüger erzielte neun Treffer, war bester Torjäger der Veranstaltung. Der OSC Rosenhöhe verteidigte nach dem 1:0 gegen den OFC im Finale den Titel und freute sich noch über die Auszeichnung als fairste Mannschaft des Turniers. Ein rundum gelungenes Wochenende für Rüger, der mit seinem Team am Sonntagabend noch lange im Restaurant „Paparazzi In“ an der Sportfabrik feierte.
Rüger hatte am Freitag mit einem Viererpack beim 8:1 gegen Gemaa Tempelsee ordentlich vorgelegt. Am Sonntag ging er in den entscheidenden Spielen sogar leer aus; im Halbfinale gegen den VfB (3:0) und im Endspiel gegen den OFC. „Am Freitag war ich fit und ausgeruht, konnte meine Chancen dank der guten Vorarbeit meiner Jungs nutzen. Ohne sie hätte ich nie so viele Tore erzielt. Es hätten insgesamt sogar noch mehr sein können. Am Sonntag waren meine Beine sehr schwer, da haben meine Kräfte nach der langen Pause nachgelassen“, sagt Rüger und ergänzt: „Ich freue mich sehr über unser gelungenes Abschneiden und dass ich beschwerdefrei geblieben bin.“ Für Rüger war es bereits der vierte Stadtmeister-Titel mit der Rosenhöhe, zum zweiten Mal nach 2015 war er der beste Torjäger.
Am Sonntag startet er nun mit dem Tabellenzweiten OSCR in die Vorbereitung auf die Rückrunde in der Gruppenliga Frankfurt Ost. Oberstes Ziel aus Rügers persönlicher Sicht: eine gute Vorbereitung ohne Verletzung absolvieren. „Alles andere kommt dann von selbst.“ Und für die Mannschaft? „Wir müssen versuchen, unsere guten Leistungen zu wiederholen und den zweiten Platz zu sichern, damit wir über die Aufstiegsrunde noch die Chance auf die Verbandsliga haben. Tabellenführer SV Pars ist zu stabil, da müsste schon ein Wunder passieren, dass wir da noch herankommen“, sagt Rüger, der in der Liga in lediglich neun Spielen sechs Tore erzielt hat.
Von Holger Appel