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Ex-Eintracht-Star am Abgrund: „Lag drei, vier Monate auf dem Sofa und habe gesoffen“

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Von: Sascha Mehr

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Der ehemalige Eintracht-Angreifer Martin Fenin erzählt von den Abgründen nach seinem Karriereende und wie er es herausschaffte.

Frankfurt - Der Tscheche Martin Fenin galt vor vielen Jahren als großes Talent auf der europäischen Fußballbühne. Bei der U20-WM 2007 wurden zahlreiche Vereine auf ihn aufmerksam, als er mehr Tore als Luis Suárez oder Edinson Cavani erzielte. Eintracht Frankfurt sicherte sich im Januar 2008 die Dienste des Angreifers und überwies dafür 3,5 Millionen Euro an FK Teplice – eine hohe Investition zur damaligen Zeit, die SGE war aber überzeugt von seinen Qualitäten. Bei seinem ersten Einsatz für die Adler traf Fenin gleich dreifach gegen Hertha BSC und die Euphorie war nicht mehr aufzuhalten.

NameMartin Fenin
Alter35
PositionMittelstürmer
Bei Eintracht Frankfurt2008 bis 2011

Eintracht Frankfurt: Ex-Stürmer Fenin mit Alkoholbeichte

Damit war es dann aber doch schneller vorbei als man dachte. Fenin blieb lediglich etwas mehr als drei Jahre bei Eintracht Frankfurt und wechselte anschließend für 200.000 Euro zu Energie Cottbus. Danach ging es weiter zu Slavia Prag, FK Teplice, FC Istres, dem Chemnitzer FC, FCZ Brünn B und Varnsdorf, wo der heute 35-Jährige seine Karriere schließlich 2018 beendete. 

Das Logo von Eintracht Frankfurt.
Das Logo von Eintracht Frankfurt. © IMAGO/Hans-Jürgen Schmidt

In der Bundesliga kommt der Mittelstürmer auf 89 Einsätze, in denen ihm 14 Tore und 14 Vorlagen gelangen. Der große Durchbruch gelang ihm nicht, obwohl er in jungen Jahren das Potenzial hatte, eine erfolgreiche Karriere hinzulegen. Nach seinem Karriereende blieben aber vor allem seine Eskapaden in Erinnerung, wie beispielsweise eine Schlägerei in einer Prager Bar 2008.

Nach dem Ende seiner Karriere ging es für Martin Fenin steil bergab, wie er nun gegenüber der Welt beichtete. „Ich war nur auf Partys und hab gefeiert. Viele haben mich gewarnt: ‚Martin, du gehst Richtung Hölle!‘ – und ich wusste, dass es nicht gut war. Die ersten drei, vier Monate war ich gar nicht mehr draußen, lag nur auf dem Sofa und hab gesoffen. Danach gab es immer Wellen, mal mehr, mal weniger“, offenbarte der 35-Jährige.

Eintracht Frankfurt: Fenin wird MMA-Kämpfer

Ende 2019 krempelte Fenin dann sein Leben um. „Ich musste wegen einer Bauchspeicheldrüsen-Entzündung ins Krankenhaus, das sah echt übel aus. Danach habe ich mir gesagt: So geht es nicht weiter. Ich fing wieder mit ein bisschen Sport an, hab beruflich mal dies, mal das probiert. Aber nichts hat so wirklich funktioniert, was an mir lag. Ich habe mich hängen lassen“, so der ehemalige Eintracht-Angreifer gegenüber der Welt.

Fenin hat sich zurückgekämpft und steht vor seiner zweiten Karriere, dieses Mal aber ohne das runde Leder. Für den Tschechen geht es in den Käfig, denn er trainiert für seinen ersten MMA-Kampf, der im Juni 2023 in Frankfurt stattfinden soll. Außerdem ist ein Fight mit dem ehemaligen Profi-Fußballer Kevin Pannewitz geplant, ein Datum für den Kampf steht aber noch nicht fest. Fenins Gegner muss erst einmal über 50 Kilogramm abnehmen, wie Bild berichtet. (smr)

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