Eintracht Frankfurt muss Kamada ersetzen

Daichi Kamada ist verletzt. Der Spielmacher, Ideengeber und torgefährlichste Mittelfeldspieler wird der Frankfurter Eintracht beim Bundesligaspiel am Samstag nächster Woche beim VfB Stuttgart fehlen. Das ist eine besondere Herausforderung für Trainer Oliver Glasner, denn einen ähnlichen Spielertyp wie den feinen Techniker Kamada gibt es im Kader nicht.
Frankfurt - Trotz der Verletzung des schwer zu ersetzenden Daichi Kamada hat Glasner nach dem 1:0 im Testspiel beim FSV Mainz 05 gesagt: „Jede Verletzung trifft uns hart, aber wir haben ein paar Variationen.“ Drei Tage bis zum Montagnachmittag hat der Frankfurter Trainer den Spielern freigegeben, dann wird er im Training ausprobieren, welche Möglichkeit am besten passt.
Die „Eins-zu-eins-Variante“: In Mainz hat Glasner es mit Jens-Petter Hauge auf der „10“ versucht. Wirklich geglückt ist dieses Experiment nicht, dafür hatte der norwegische Nationalspieler viel zu fehlerhaft gespielt. Zu berücksichtigen gilt aber, dass Hauge nach sechs Wochen Verletzungspause nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war und ihm sichtbar der Spielrhythmus gefehlt hatte.
Die kleine Systemumstellung: Glasner könnte mit zwei Spitzen spielen, Goncalo Paciencia wäre eine Alternative als Partner für Rafael Borré. Jesper Lindström wäre dann freilich der einzige offensive Mittelfeldspieler, vielleicht ein bisschen viel für den jungen Dänen.
Die große Systemumstellung: Der Eintracht-Coach könnte mit Sebastian Rode, Djibril Sow und Kristijan Jakic drei eher defensiv orientierte Mittelfeldspieler aufstellen und dafür die Außenbahnen auf beiden Seiten offensiv besetzen. Links ist Filip Kostic sowieso gesetzt, rechts soll Neuzugang Ansgar Knauff langfristig in eine ähnliche Rolle hineinwachsen. Ob der ehemalige Dortmunder schon das Niveau hat, um die Eintracht weiterzubringen, ist freilich fraglich. In Mainz lief er doch ziemlich neben der Musik her, was nicht in erster Linie an ihm lag. Die Mitspieler haben noch gefremdelt mit dem Neuen. „Taktisch“ habe sich Knauff gut verhalten, lobte der Trainer. „Ich denke, dass ich mich immer mehr an die Spielweise gewöhnen und in Zukunft Akzente nach vorne setzen werde“, sagte Knauff nach seinem Debüt.
Die Überraschungsvariante: Bis zum Montag ist das winterliche Transferfenster noch offen. Bei der Eintracht könnte vielleicht doch noch etwas passieren. Denn nach wie vor herrscht Bedarf in der Sturmspitze. Sam Lammers blieb abermals den Beweis schuldig, die Klasse für die Bundesliga zu haben. Und Ragnar Ache würde gerne bei einem anderen Klub Spielpraxis sammeln. Mainz 05, das mit Mittelfeldspieler Aymen Barkok für den Sommer Einigkeit erzielt hat, soll interessiert sein. Als Alternative wird in Frankfurt Lucas Alario von Bayer Leverkusen genannt. Ein weiteres Gerücht: Hertha BSC will Danny da Costa. Dessen Vertrag läuft im Sommer aus, Sportvorstand Markus Krösche will den Verteidiger gerne behalten. Aber was heißt das schon in diesen Tagen?
Von Peppi Schmitt