Zambrano verspricht: „Ich spiele für Eintracht“

Frankfurt - Nicht wie die Kollegen in der Leichtathletik-Halle von Kalbach sondern auf einem Laufband im Reha-Studio „Sporeg“ hat Carlos Zambrano am Montag den bei der Frankfurter Eintracht obligatorischen Laktattest absolviert. Von Peppi Schmitt
Seit Wochen und Monaten wird diskutiert, ob der peruanische Nationalspieler auch in Zukunft in Frankfurt spielen wird. „Ich habe Vertrag bei der Eintracht, ich bin hier und ich werde für die Eintracht spielen“, hat er am Montag gegenüber dieser Zeitung bekräftigt, „das habe ich auch dem Trainer versprochen“. Vor der ersten Trainingseinheit heute Vormittag will der Trainer nun endlich Klarheit haben. „Ich werde noch einmal mit Carlos reden“, sagt Armin Veh, zweifelt aber nicht daran, dass Zambranos Wort gilt. Das Vertragsverhältnis ist eindeutig und lässt doch viele Möglichkeiten offen. Für ein weiteres Jahr ist der 26 Jahre alte Abwehrspieler an die Eintracht gebunden. Doch da gibt es eine Klausel, die den Ausstieg noch bis Ende August ermöglicht. Für eine festgeschriebene Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro, von denen die Eintracht sogar nur 900.000 Euro erhalten würde. 600.000 Euro gehen an die Schweizer Agentur „Speed“, die Teile der Transferrechte besitzt.
Zambrano tut so, als könne er die ganze Aufregung nicht verstehen. „Ich habe doch immer gesagt, dass ich bleiben will“, versichert er. Dass man die Kündigung seiner Stadtwohnung zum Ende dieses Monats in einen Zusammenhang zum möglichen Verlassen Frankfurts setzt, amüsiert ihn. Die Wahrheit sei, dass ihm die Wohnung zu klein geworden ist und er ein Haus sucht. Christoph Preuß, Ex-Profi und heute Betreuer der Spieler, bestätigt dies. Seit einiger Zeit habe er den Auftrag, eine neue Bleibe für Zambrano zu finden. Und doch bleiben Unsicherheiten. Denn der Berater des Spielers hat öffentlich von Angeboten aus der Türkei gesprochen. Und die gibt es tatsächlich. „Es hat Anrufe gegeben, aber für mich ist das im Moment kein Thema“, gibt Zambrano zu. Galatasaray Istanbul und Trabzonspor würden sich gerne die Dienste des Spielers sichern und locken mit viel Geld.
Dabei würde der auf dem Spielfeld manchmal so undisziplinierte Abwehrspieler sich auch bei der Eintracht an die Spitze der Gehaltsliste setzen, wenn er den Vorstellungen der Eintracht folgt. Zambrano soll einen Drei- oder Vierjahresvertrag unterschreiben, der ihm pro Jahr angeblich bis zu drei Millionen Euro zusichert. Im Gegenzug soll die Ausstiegsklausel wegfallen. Und um das Gezerre für die Zukunft zu unterbinden, wollen die Frankfurter auch mit der Agentur „Speed“ endlich zu einer Übereinkunft kommen. Der Spieler tut so, als ob ihn das alles nicht interessiere. „Ich muss mich auf das Training konzentrieren“, sagt er, „ich habe viel Rückstand aufzuholen.“ Zambrano weiß um den Konkurrenzkampf, der ihn erwartet. Neuzugang David Abraham und Marco Russ haben bislang ihre Sache mehr als gut gemacht. Bis zum ersten Bundesligaspiel am 16. August in Wolfsburg sind es nur noch drei Wochen. Bis zum 30. Juni hat er bei der Copa America gespielt, ehe er nach einer roten Karte im Spiel gegen Chile einen unrühmlichen Abgang hatte. Nun habe er wieder „wie immer fünf Kilo Übergewicht“, gibt er zu. Dafür hat er sich beim Laktattest gut geschlagen.